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In den Urlaubsbergen von Chile – Pucon
Wir hatten 1a Panoramasitze und hatten so bei der Einfahrt nach Pucon trotz leichtem Regen eine herrliche Aussicht auf den See und die sanften Berge, die Ferienresorts und kleinen Holzhäuschen. Fast jedes Haus und Grundstück bot Unterkünfte an und wir konnten uns vorstellen, wie belebt der Ort im Sommer sein muss. Wir kamen am Busbahnhof an und hatten schon bei der Durchfahrt einige Hostals gesehen. Ein Mann empfing uns gleich beim aussteigen und fragte vorsichtig ob wir eine Unterkunft bräuchten – kein aufdringliches Aufschwatzen wie normalerweise. Er hatte einen kleinen Flyer dabei und was wir sahen gefiehl uns sehr gut. Er fuhr uns sogar zum naheliegenden Hostal und wir standen in einem netten Holshaus mit großem Wohnzimmer mit Kamin und verschiedenen Sofas, es gab eine große Wohnküche mit Ofen und im großen Garten standen einige Holzhütten in denen sich die Zimmer befanden. Das Zimmer roch gut nach frischem Holz, wir hatten ein eigenes Bad und auch einen kleinen Gasofen, der auch sehr nötig war, denn hier war es kalt. Wir schlenderten erstmal zum Supermarkt und kauften etwas fürs Abendessen ein und verbrachten den Abend gemütlich im Hostalwohnzimmer. Zu unserer Überraschung war das Angebot für die Navimag-Fähre so unglaublich günstig, dass wir sofort zusagten und es kaum erwarten konnten.
Das Wetter war gemixt und ein bisschen Nieselregen bestimmte den Morgen. Ich konnte Ines zu einer Fahrradtour überreden, den so sahen wir mit am meisten von dem Ort und mussten aber kaum etwas zahlen. Wir erhielten eine Karte, Schutzhelm und Flickzeug und wir radelten los. Nachdem wir den richtigen Ausgangspunkt für unsere kleine Rundtour gefunden hatten, fuhren wir an dem recht schnellen und vollen Fluss entlang, über einige Holzbrücken und kamen auf einen Feldweg, der uns an den Bergen und Feldern entlang führte. Durch die doch manchmal recht steilen Auffahrten und die Sonne die uns glücklicherweise beschien wurde uns recht warm – und wir waren froh endlich mal wieder ein bisschen Sport machen zu können. Bei den Wasserfällen, machten wir eine kleine Picknickpause. Ein tosender Bausch aus türkisem Wasser hatte ein kleineres Gegenüber. Wir wurden nass gespritzt von der ganzen Gischt und wir erkundeten die kleinen Wege und Brücken, die es an dem Ort gab. So merkten wir auch nicht, dass es wieder anfing zu nieseln. Wir schwangen uns also wieder auf unsere Räder, immerhin hatten wir die Hälfte unserer Fahrradtour geschaft. Leider wurde der Regen aber immer doller. Er prasselte auf uns herab und die Hosen waren schnell bis auf die Haut durchweicht. Der Helm schützten den Kopf ein wenig vor dem eiskalten Regen. Auf irgendeinem Schild stand dann noch 14 Km bis Pucon.... Zum Glück fuhren wir jetzt auf der Strasse und hatten nicht mehr so steile Aufgänge. Aber auch wenn wir bergab fuhren hatte ich durch den Gegenwind manchmal das Gefühl bergauf zu fahren. Ich hatte irgendwie keine Lust und auch keine Kraft mehr, aber irgendwann kam der kleine Flughafen in Sicht, dann die Kirche und dann waren wir an der Straßengabelung zu unserem Hostal. Wir waren nicht nur von oben bis unten nass und durchgekühlt, sondern dank nicht vorhandener Schutzbleche voll bespritzt mit kleinen Kieselsteinen und Dreck! Erstmal heiss duschen und dann alles säubern.
Es dauerte bis wir wieder warm waren und wir versuchten unsere nasse Wäsche auf und über unserem kleinen Ofen zu trocknen. Ines legte ihr komplettes Top auf den Ofen und als ich das gleiche mit meinen guten Wandersocken machen wollte und sie wirklich nur ganz kurz darauf legte und sofort wendete, war der Synthetikanteil in den Socken wohl zu hoch, denn seitdem weist meine linke Socke eine kleine harte, etwas geschmolzene Stelle auf...
An diesem Abend gönnten wir uns in einem kleinen Restaurant ein 3-Gänge-Menü zu einem sehr guten Preisleistungsverhältnis. Wir erhielten kleine warme Brötchen mit Butter und Knobiaubergine, einen Salat, als Hauptgang einmal Rind und Fettucini zum Tausch und dann konnten wir uns noch aus der Kuchentheke ein Stück Torte aussuchen, das wir uns allerdings einpacken liessen, da wir schon so voll waren. Der Regen peitschte auf die Strassen und wir mussten ein Taxi zurück zum Hostal nehmen. Zu allem Übel war das Gas in unserem Ofen leer, was wir aber zu spöt bemerkten und uns so nur noch schnell unter die Decke kuschelten.
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