Hello again :)

Nachdem wir gestern Abend nicht nur bei etwas Wind, sondern bei einem richtigen Sturm auf dem Campingplatz angekommen sind, haben die Jungs ihr Zelt im Windschatten unseres Autos aufgebaut, sodass es wenigstens ein bisschen geschützt stand. Dann haben wir uns dieses Mal zur Abwechslung zu viert im Zelt getroffen, begraben unter Schlafsäcken und unseren flauschig-gemütlichen Decken, die uns Kreshar geschenkt hat.
Die Domino's-Verpackung eignet sich erstaunlich gut als "Kartenspieltisch" für Mau Mau und ein anderes lustiges schwedisches Kartenspiel. Auch das gemeinsame Geschichtenerzählen und eine Art "Sing-Contest" machten ziemlich Spaß und brachten uns fast ununterbrochen zum Lachen. :)

Der heutige Tag startet wieder mit einer Stranderkundung- wir klettern einen kleinen Berg hoch, genießen die Aussicht, den Wind, der uns um die Nasen weht und sammeln natürlich Muscheln! Schon krass, dass jeder Strand seine eigenen, ganz besonderen Muscheln zu bieten hat.
Zum Frühstück gibt es Haferflocken mit Obst und dazu Cappuchino. Die äußere Wand der Duschen dient dabei als einigermaßen guter Windschutz für den Gaskocher...
Der nette ältere Mann, der zur Zeit für 6 Monate auf dem Zeltplatz und dem angrenzenden Bauernhof arbeitet, schlägt uns einen weiteren Weg zum Erkunden vor- einen Pfad durch einen kleinen, aber ziemlich dichten subtropischen Wald, hoch auf den kleinen Berg mit noch schönerer Aussicht- er hat recht!!
Uns offenbart sich ein menschenleerer Strand mit riesigen Wellen, die ans Ufer gerollt kommen und sich an den Felsen im ufernahem Wasser brechen. Es ist wirklich wunderschön! So haben wir uns Neuseeland vorgestellt und sind einmal mehr froh darüber, nicht, an einen Reisebus gebunden, dem langweiligen Motorway folgen zu müssen, sondern ganz alleine und flexibel durch das Land reisen zu können!
In den Felsen am Land verbirgt sich sogar eine richtige kleine Höhle- zur Freude der Jungs :D
Natürlich gibt es auch hier viele interessante Muscheln, die uns die Entscheidung schwer machen, welche wir mitnehmen sollen...
Dann macht Paula den Fund des Tages, eine risiege Muschel mit Perlmut und äußert kurz darauf: "Best day of my life!!" (Zitat!)

Wir verlassen unser Lager und begeben uns weiter auf den Weg nach Norden. Nachdem Paula gestern unsere Abenteuerstrecke super gemeistert hat, bin ich heute wieder am Steuer. Als erstes wollen wir zum nächsten Laden, der gar nicht weit weg sein soll. "Not far away" erweist sich dann allerdings als eine 25km-Strecke, für die wir 30min auf der kurvenreiche Straße bis Hikurangi verbringen. Offensichtlich herrschen hier andere Relationen von nah und fern...
Auf dem weiteren Weg nach Paihia entdecken wir dann tatsächlich eine kleine Hundertwasser-Ausstellung inklusive echter Hundertwasser-Toiletten! Das finden wir ziemlich lustig: Hundertwasser in Kawakawa, Neuseeland! :)

Die beiden Jungs lassen wir auf einem Campingplatz kurz vor Paihia raus, dann geht's zu unserem Hostel. Ich habe offensichtlich bei meinem Telefonat mit Ritchie alles richtig verstanden, denn die beiden Frauen an der Rezeption haben einen Zettel, auf dem wir als die neuen "work-for-free-accomodation- Mädels" vermerkt sind und wir dürfen in Zimmer 4. Dort sind bereits zwei deutsche Mädels, später kommen noch zwei deutsche Au Pairs dazu- schönes Ferienlager, fast wie zuhause...

Warm zu duschen tut echt gut nach zwei Tagen Sturm und Regen! Auf unser Essen freuen wir uns auch unheimlich doll. Die Küche ist kleiner, sauberer und schöner als die im Base Hostel in Auckland und wir kochen uns Brokkoli mit Pasta und Knoblauch, angerichtet mit etwas Frischkäse!

Wenn die Sonne scheinen würde, ist es hier sicherlich wie im Paradies: wir wohnen nur 50m vom Strand entfernt.
Aber heute schlafen wir erstmal, morgen um 10 Uhr beginnt unser erster Arbeitstag einer zweiwöchigen Beschäftigung für Housekeeping und den Garten im Gegenzug für unsere kosenlose Unterkunft.

Liebste Grüße und bis dann
Paula und Hanna