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Hey Hey :D
Mittlerweile befinden wir uns im Base Hostel in Rotorua, das vermutlich für die nächsten 2,5 Monate unser Zuhause sein wird. Doch von Auckland bis hierher war es ein harter Weg.
Nachdem wir am Freitag noch eine Nacht in Auckland verbracht haben, brechen wir am Samstagnachmittag gegen 16:00 auf in Richtung Coromandel Peninsula. Wir planen etwa drei Stunden Fahrt bis zum nächsten DOC Campingplatz ein. Dieser befindet sich am nördlichsten Zipfel der Coromandel Peninsula.
Zunächst läuft alles nach Plan und wir kommen auf dem Highway gut voran. Nach einer guten Stunde Fahrt müssen wir diesen verlassen und fahren auf einer Coast Road weiter. Die Coast Road ist nicht mehr ganz so gut ausgebaut wie der Highway. Die folgenden zwei Stunden fahren wir im zick zack Kurs Berge rauf und runter und statt der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 100km/h erreichen wir maximal 30km/h, bergab auch mal 60km/h. Langsam wird es dunkel und natürlich lässt auch der Regen nicht lange auf sich warten. Wir werden beide müde und entscheiden uns kurzer Hand, an der nächst günstig gelegenen Stelle anzuhalten und dort zu schlafen. Just in diesem Moment taucht auf der linken Seite ein Schild auf, das uns zu einem Hostel führt. Wir folgen dem Schild auf eine dichtbewachsene Seitenstraße. Am Ende der Straße finden wir einen verlassenen Hof, der nach Horrorfilm schreit. In ein paar hundert Metern Entfernung entdecken wir dann doch noch ein Haus, in dem Licht brennt. Die Rezeption ist noch offen und ich werde von einer netten Dame empfangen. Ich frage sie, ob es möglich wäre für eine Nacht im Auto zu schlafen, da Hanna und ich sehr erschöpft seien. 5$ sollen wir pro Person bezahlen; Super Preis - wir bleiben hier. Es fängt nun immer heftiger an zu regnen und stürmen und die Frau von der Rezeption weist uns zu einem Haus mit Küche, Badezimmer und Doppelbett. Wir mögen doch bitte lieber im Zimmer schlafen, da ein Sturm aufkommt und wir im Auto wohlmöglich erfrieren könnten. Der Preis bleibt trotzdem der selbe, 5$ pro Person.
Am nächsten Morgen sieht die Welt ganz anders aus: Sonne, kaum Wolken - super Autofahrwetter. Wir folgen der Straße weiter Richtung Norden. Unser Ziel ist immernoch die Spitze der Coromandel Peninsula. Nach einer Stunde Fahrt endet die "gut ausgebaute" asphaltierte Straße und wir müssen auf die Gravel Road (Schotterweg) ausweichen. Das sollte soweit kein Problem darstellen, schließlich haben wir auch zuvor schon kilometer lange Gravel Roads bezwungen. Doch diese sollte ganz besonders abenteuerlich werden.
Schon am Anfang der Straße wird uns klar: "Hier war schon lange niemand mehr". Auf unserem Weg sehen wir nur wenig Menschen, dafür viele Schafe und Kühe. Als bald kommen wir an den ersten leicht überfluteten Straßenabschnitt: Viel Schlamm, zwei tiefe Löcher und eine Erhebung in den Mitte. Langsam fahren wir durch den Matsch, dann ein lautes, dumpfes Geräusch und ein kleines Ruckeln. Mist - aufgesetzt! Nachdem wir den kurzen Schock verdaut haben, halten wir an und inspizieren das Auto von vorn bis hinten und unten. Wir können nichts erkenne. Keine Schrammen, keine Dellen und nirgendwo läuft etwas aus. Dann kann's ja weiter gehen. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: hier sind die Straßenverhältnisse noch ziemlich gut.
So fahren wir nun immer weiter entlang der Küste und den Kuh- und Schafweiden. Hier und da kämpfen wir uns durch Schlamm und unebenes Gelände, aber all das ist für unseren Super Flitzer kein Problem.
Wir näheren uns unserem Ziel, als wir plötzlich ein Schild entdecken: "Caution! FORD!". Oh wie witzig "Ford". Ja, was heißt denn Ford? Noch im selben Moment als Hanna "Ford" übersetzt hat, war das auch schonwieder überflüssig. Da sehen wir wovor wir gewahrnt wurden. Ein Bach, beinahe schon ein kleiner Fluss bahnt sich seinen Weg über Unsere Straße in den Ozean. Ja, wieso denn auch nicht? Wir steigen aus, suchen uns einen Stock und piken ganz professionel in den Bach. Es scheint machbar: 20-30 cm tief und viele, viele kleine Steine auf dem Grund. Kritischer erscheint uns die gegenüberliegende Seite. Diese ist fast vollständig mit Schlamm bedeckt.
Langsam aber sicher manövrieren wir unseren Flitzer durch das Wasser. Geschafft! Doch plötzlich geht es nicht mehr voran. Wir stecken fest. Nach ein wenig Hin und Her kommen wir dann doch noch heraus. (siehe Video)
10 Minuten später haben wir das Ziel erreicht: Der letzte DOC Campingplatz. Es ist erst 13:00 und wir entschließen uns, weiterzufahren. Leichter gesagt, als getan. Die Straße ist gesperrt. Es gibt keine Alternativstrecke. Zu unserer Überraschung fängt es wieder an zu regnen. Nun müssen wir uns beeilen, denn wir müssen die gesamte Strecke mit all ihren Tücken und Hindernissen zurück. Trotz des Starkregens und den somit neuentstandenen Wasserfällen, Sturtzbächen und Flussläufen, die unseren Weg kreuzen, haben wir auch den Rückweg gemeistert.
Wir sitzen nun schon 6 Stundne im Auto und nach einer weiteren tauschen wir. Es wird ziemlich anstrengend.
Auf unserem Weg Richtung Tauranga kommen wir durch einen kleineren Ort. Hier machen wir am Hafen eine kleine Erholungspause. Glücklicherweise entdecken wir ein Schild, das uns erlaubt, eine Nacht auf dem Parkplatz zu verweilen.
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Thomas Wolfram Ihr Lieben Das ist ja ein total spannendes Abenteuer, das ihr da erlebt habt. Nach jeder Zeile erwartete ich das jähe Ende eurer Tour. Zum Glück seid ihr ja wohl inzwischen zu meisterlichen Kraftfahrern mutiert und lasst euch die Laune von Starkregen, Schlammlawinen, Geröllstrecken, reißenden Furten und Zielen im Nirgendwo verderben... Ich hatte übrigens auch den Film „Fleisch“ im Hinterkopf,als ihr das Hostel ganz im Abseits von ,sowieso schon unbefestigten Straßen, erreichtet... Aber das ist ja Neuseeland... Paula, ich werde mich dann zukünftig jeder Zeit von dir chauffieren lasse, und dabei entspannt schlafen können – vielleicht ;-) das mit dem Schlafen. Und sicher können mir deine Ratschläge beim Kauf des nächsten Gebrauchten eine nicht zu unterschätzende Hilfe sein... Also, ich wünsche euch weiterhin einen erfüllten Aufenthalt in NZL, wieder einmal schönes Wetter, immer eine handbreit Luft unter dem Fahrzeugboden, eine saubere Stoßstange, Pannenfreiheit... Erhaltet euch eure Lust und Neugier auf Land und Leute Liebe Grüße Thomas (Paps)
Nitsrik ...oh Ihr Zwei, das klingt nach Abenteuer und Spannung pur und wie wunderbar, dass ihr trotz oder gerade deshalb ;) so strahlend groß in Eurem Autochen sitzt - seid Ihr gewachsen?!!! ganz liebe Grüße aus Stralsund vom Tantchen
Uta Hallo ihr Beiden, Freitag Abend... Mal schauen was die Neuseeländer so machen, na Klasse! Ich schicke Caro und Marlene dann ins Fahrtraining zu dir Pauli, bin schon gespannt, wie es weiter geht, viele Grüße von uns!