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Aus der Küche duftet es fein nach Kaffee. Vom Palmenblätterdach tropft Regen. Im Fluss zu den Füßen fließt ruhig und besonnen klares Wasser, in dem sich das ausgiebige Grün der üppigen Ufervegetation spiegelt. Ich sitze im Regenwald von Guatemala in einem schön hergerichteten Ort für Übernachtung, an dem es nur den halben Tag lang überhaupt Strom gibt.
Guatemala ist eine Überaschung! Ohne große Vorbereitung erlebt man viele unerwartete tolle Dinge. Heute Morgen hat der frühe Vogel einen anderen Vogel getroffen. Ein Kolibri flatterte direkt vor mein Gesicht um mir für ein paar Sekunden verdutzt in die Augen zu sehen. Es war schließlich noch so früh, dass der Kassierer noch garnicht im Nationalpark war. Dafür konnte ich Semuc Champey ganz auf eigene Faust erkunden. Semuc Champey lässt sich aus der indigenen Sprach Q`iqchey nicht so leicht übersetzen. Es sind sehr große Steine, die zusammen eine Brücke über einen Fluss bilden. Die Brücke ist so breit, dass sie Terassen formt, auf denen sich das türkisfarbene Wasser aus den Bergen sammelt und sonnt bevor es sich am Ende der Kaskaden in den Fluss ergießt.
Weiter habe ich in Guatemala schon viel erlebt. Der öffentliche Transport funktioniert mit alten Schulbussen. Die Maschinen strotzen vor Kraft, wenn sie von den manischen verrückten Fahreren um die Kurven und die Berge hochgejagt werden. So gelang ich auf Mittelamerikas größten Markt in Chichicastenango, habe ein Pubquiz in der wunderschönen Stadt Antigua gewonnen und den Weg zu einem See gefunden, in den ich mich verguckt habe.
Der Lago Atitlan ist umrandet von drei Vulkanen, die auch das Foto vom Sonnenuntergang verzaubern. Mit kleinen Booten fährt man Taxi um in Santa Cruz am großen Tisch mit allen Gästen gleichzeitig zu abend zu essen und auf dem Steg über den geschmeidigen Wogen des See einzuschlafen. Wanderungen entlang des bergigen Ufers bringen hervorragende Aussichten zu Tage und führen in winzige abgelegene Dörfer. Und dann ist da noch San Pedro. Es ist ein kleines Örtchen für Ausländer, die ein englisches Restaurant, eine amerikanische Schlachterei oder ein holländisches Hostel zu eröffnen um sich darin zu verwirklichen. Die häufigen hängengebliebenen Touristen geben der entschleunigten Atmosphäre noch die Extraportion modernen Hippietums.
Und dann darf ich noch etwas tun, über das ich in Mexiko viele Stunden verträumt und geredet habe. Für fünf Minuten steuere ich einen originalen VW Käfer, der älter ist als ich und vor Freunde den Berg hochrennt, wie jemand, der gerade erst Laufen gelernt hat.
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