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In Quito werden viele Ankommende gleich von der Grossfamilie begruesst mit riesen Tamtam und ordentlich Lautstaerke. Im Hostel werde ich von feierbereiten Gaesten schon vor der Tuer empfangen und auf die Dachterasse, wo die Rezeption ist, begleitet. Trotz Hochbett habe ich auf ueber 2800 m keine Anzeichen von Hoehenkrankheit. Das erste Fruehstueck nehme ich dank Jetlag um 07:00(!) bei ca. 8ºC ein - arschkalt fuer fast Aequator. Als es etwas waermer wird, verschaffe ich mir einen Ueberblick am Hausberg von Ecuadors Hauptstadt. Mit einer Amerikanerin als meine Begleitung und einem kolumbianisch-argentinischem Paerchen gondeln wir hinauf, treffen uns an den verschiedenen Aussichtspunkten wieder um zufaellig zur gleichen Zeit runter zu fahren um den ganzen Tag miteinander zu verbringen bis abends das Topspiel der ecuqdorianischen Liga ansteht: Liga Deportiva Universitaria de Quito gegen Barcelona Sporting Club de Guayaquil - Sierra gegen Costa. Das Unwichtigste, weil auch Uninteressanteste zuerst: 0:0 bei drittklaasigem Fussball. Dieser ist langsamer und taktisch weniger diszipliniert als die Bundesliga, insgesamt weniger ansehnlich. Das Spektakel aber ist eine Reise wert. Die nach langen Verhandlungen natuerlich immer noch zu teuer erstandene Eintrittskarte gilt fuer den Ultra-Gaesteblock. Direkt am Zaun im zweiten Tang haben wir super Sicht. Fuer ein paar Minuten faellt das Atmen schwer durch den Andrang von noch mehr Zuschauern, die in den ohnehin schon voellig ueberfuellten Block druecken. Das Maedel vor mir hoert schon auf zu schreien, die Luft reicht kaum zum Atmen. Abwechslung verschafft das Feuerwerk, das von Fans aus Guayaquils Block ebenso verschossen wird wie von den haertesten Quito-Fans einen Block tiefer. Die Halbzeitschau bietet eine Reizueberflutung: Ferngesteuerte Autos und Flugzeuge, aufgeblasene Werbeluftfiguren, verkleidete Masskottchen, eine fuer Arzneimittel werbende Chearleadertanzgruppe und auf die Raenge geschossene Gratisfussbaelle. Die Haerte waren in den unteren Rang geworfene Wellenbrecher, die im STehblock normalerweise zum Anlehnen dienen. Die ca. 17-jaehrigen Uebermuetigen nahmen nakotisiert aussehend wohl auch den Tod in Kauf.
In Kauf genommen hatte ich tags drauf ein gruenes Etwas, das in der Auslage einer Baeckerei zu finden war. Es schmeckte kaum, aber witzig war´s.
Den Vulkan Cotopaxi habe ich bis auf eine Hoehe von 4810 m bestiegen. Weiter hoch ging es nach misslungener demokratischer Abstimmung leider nicht, dafuer aber mit dem Fahrrad bergab, wenig steil, jedoch uerber sehr holprigen Pfad. Eine andere Amerikanerin wollte ein schoenes Video inklusive Panorama und dann ist sie einfach hingefallen - immerhin hatte ich all das schoen im Bild.
Den Startpunkt meiner Reise, die ich jetzt "Desde la mitad del mundo hasta el fin del mundo" (von der Mitte der Erde bis ans Ende der Welt) getauft habe, besuchte ich leicht noerdlich von Quito. Der fuer diesen Ort ausgemessene Aequator wurde mit einem Denkmal zementiert und wird mit einer Souvenirlaedenlandschaft gefeiert. Der GPS-Aequator liegt trotzdem wenige Hundert Meter noerdlich - s*** happens. Ecuadorianer besuchen nur den echten, Touris sind am echten Median interessiert. Hier gibt es einen netten Park mit physikalischen Spielchen. Das mit dem Wasserstrudel (Bart Simpson hat es ausprobiert) funktioniert wirklich und das bei nur Zwei Metern unterschied...
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