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Eins vorneweg: Auf diesen Post möchte ich KEINE Kommentare bekommen!!! Von niemandem!!!
Also Hostel ohne Internet nervt echt. Versuche morgens und abends einmal am ständischen Park vorbei zu kommen, denn da gibt es WiFi. Aber das Wahre ist das natürlich auch nicht. Will es beim Auschecken erwähnen, da sie so groß damit werben hier. Hoffe, ich denke dran.
Der letzte Tag im Nationalpark war schön. Es ist derselbe Park, den man auch von Wanaka aus erreicht. Also recht groß. Oder viele Berge dazwischen, die man mit dem Bus umfährt. Muss ich mir auf der Karte nochmal angucken. Auf jeden Fall war die Fahrt hin bis Glenorcy auf einer der Scenic Roads Neuseelands. Atemberaubende Blicke über den Lake Wakatipu, schneebedeckte Berge und schroffe Felsen, seichte Hügellandschaften und immer und immer wieder meinen neuseeländischen Lieblingswald :-))) Hatte diese Strecke letztes Jahr im Rahmen einer geführten Tour schon mal gemacht und hab mich heute an einiges erinnert. War schön. Leider hielt der Shuttle aus mir unbekannten Gründen für 25 Minuten in Glenorcy. So war ich erst um 10:00am am Start des Tracks. Beachtlich, denn wir sind um 8:00am in Queenstown losgefahren mit einem vollen Bus Wanderer. Fast alle mit Gepäck für den gesamten Track. Da war ich schon ganz schön neidisch.
Ich hatte mir geschworen, mich heute nicht zu hetzen, sondern lieber die Natur nochmal ganz auf mich wirken zu lassen. So hab ich Vögel und Mäuse beobachtet, Bäume und Flechten angeguckt, die vom Wasser rund gewaschenen Felsen bestaunt, verschiedene Moose verglichen und auf ihre Sitztauglichkeit hin geprüft (weich wie ein Kissen!!!) und Kurve über Kurve auf dem Weg genossen. Naja, das Genießen dauerte dann natürlich doch länger als die angegebene Wanderzeit, so dass ich am 1. Etappenziel, der Hütte an den Flats erst recht spät ankam. Beim Abzweig zur Hütte an den Falls (die Wasserfälle sollen schön sein, ebenso die Ausblicke, der Weg ab dem Abzweig allerdings sehr steile 290 Höhenmeter ansteigen) hab ich dreimal gerechnet. Mit dem Shuttle wäre es echt eng geworden. Eine echte Mittagspause wäre ausgefallen und weitere Trödelei auch komplett gestrichen gewesen. Darauf hatte ich keine Lust. Und so hab ich die Selbstversorgerhütte und den Zeltplatz angeguckt, in der Sonne auf der Wiese am Bach gepicknickt und dann eine Stunde lang die Landschaft angeguckt. Es war so herrlich!!! Wollte gar nicht mehr weg. Mit viel Polster bin ich dann den Rückweg angetreten, hab nochmal am Bach gerastet, gemütlich mit einem Typen aus Sydney geplauscht und am Ende statt dem direkten Weg mit einer neuseeländischen Familie zusammen den Waldlehrpfad eingeschlagen. Gemütlich hab ich am Parkplatz noch Reste gegessen, die Infotafeln gelesen, mich von Sandflies beißen lassen (sobald ich wieder Internet hab, muss ich die mal googlen, fiese kleine Bieser), da tropft das Blut direkt im Anschluss aus der Wunde. Echt nervig und die Bisse/Stiche merkt man im Moment wo das Tier zuschlägt auch ganz schön doll. Bin gespannt, ob die auch jucken und ich auch allergisch bin. Hab schon wieder ne dicke Stelle am Arm. Irgendwas ist hier anders bzw. vielleicht auch nicht. Hatte meine letzten Insektenstiche vor keine Ahnung wievielen Jahren.
Bis Glenorcy hatte ich den Shuttle für mich allein. Dort stiegen dann andere Wanderer zu. Zwei kannte ich schon vom Track und sie erkannten mich sofort wieder.
Nach der Tour bin ich mit Eis durch den Ort gebummelt und hab mich in einem Laden mit zwei Hamburgern verquatscht. Er meinte auch, dass wir uns schon kennen würden. Die Route war aber nicht ganz meine, also bin ich nicht sicher. Aber könnte schon sein, denn am Ende laufen hier alle Touristen dieselben Highlights an. Abendessen gab es wieder im Hostel, denn Spaghetti und Pesto mussten vorm Flug alle werden. Morgen werde ich wohl nochmal auswärts essen oder so. Mal sehen. Dauert ja auch bis ich vom Airport im Hostel bin und ich komme ja erst abends an.
Auf dem Rückweg von den Flats hab ich ein bisschen emotionalen Kassensturz gemacht. Ich bin mit meinen Überlegungen, die ich auf die Reise mitgenommen hatte, leider keinen Schritt weitergekommen. Die Reise ging zu schnell, Zeit zum Nachdenken hatte ich irgendwie überhaupt nicht. Und irgendwie drehe ich mich auch ständig im Kreis. Ich weiß noch nicht, wie ich den Knoten gelöst bekommen werde. Fakt ist, er muss gelöst werden, damit ich weiter überlegen und planen und weiter kommen kann. Gerade bin ich ziemlich ratlos und unfassbar unentschlossen wie es weitergehen soll. Ich will alles und das am liebsten parallel. Aber so ist das Leben nicht. Man muss sich schon für einen Weg entscheiden. Was nicht heißt, dass man nicht später nochmal auf einen Abzweig stößt, der vielleicht in die gleiche Richtung führt. Aber erstmal muss man sich für einen Weg entscheiden. Aber sag das mal einer, die sich im Laden kaum entscheiden kann, ob sie das hellblaue oder dunkelblaue Tshirt kauft :-( Ich will alles, das ist nunmal so. Viele Interessen und Wege, die man gern ausprobieren würde, führen eben zu solchen Konflikten. Die Lösung? Keine Ahnung. Noch gibt es keine. Und dann gibt es da noch diesen einen Weg, von dem ich genau weiß, dass ich ihn gern gehen würde, der mir aber verschlossen bleibt so wie ich das sehe :-(
Wir werden sehen wo die Reise hingeht. Irgendwas wird mir schon einfallen... müssen...
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