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Wie jeden Tag war ich als Erste aus dem 6er-Zimmer wach und im Bad. Am Sonntag hatte ich ja schon grob gepackt, also konnte ich entspannt frühstücken. Meine Sonntagfrüh zusammengesammelten Sachen waren noch da und schnell zu finden. Immerhin. Dann schnell Check-Out und die Radtaschen eingeschlossen.
Seit Samstag hatte ich jeden Morgen überlegt, ob ich Badesachen mitnehme. Aber im Hafenbecken war es letzten Sommer trotz anhaltender Hitze und Temperaturen von um die 30 Grad so eiskalt gewesen, da war ich nicht so begeistert. Und auf den Amager Strand hatte ich eh keine Lust. Ich bin absolut kein Strandtyp. Dort alleine rumzuliegen, ergibt für mich keinen Sinn. Mag in Gesellschaft anders sein, wenn man sich unterhalten oder ein Kartenspiel spielen kann, aber so, einfach nein. Es gibt so viel Spannenderes als einen Strand!
Aber diesen Morgen war es ganz spontan anders, denn ich habe ja gestern Abend erst einen Strand entdeckt, wo ich gern baden wollen würde und das Wasser weniger tief, also vermutlich wärmer sein müsste. Und ich kann nochmal an den Hafen und zurück zu einigen der schönen Häuser. Also los!
Und um 10:30 Uhr planschte ich schon im Hafenbecken. Zwar frisch, aber nicht zu kalt. Und ich muss es wissen, ich bin eine Frostbeule :- D Ich war eine halbe Stunde im Wasser und wäre noch länger geblieben, hab die Häuser, Balkone und die Anlage betrachtet, die vorbeigehenden Leute beobachtet und die Kinder, die auch schon planschten und dann musste ich leider auch schon los Richtung Hostel und Bahnhof, wenn ich nicht hetzen wollte :-( Aber solche Stunden lassen mich so viel Kraft tanken. Radfahren und gucken hilft eh beim entspannen und so im Wasser dümpelnd kann ich tatsächlich auch mal nichts tun.
Auf dem Rückweg versorgte ich mich noch schnell mit Proviant und dann war ich überpünktlich am Zug. Naiverweise dachte ich Montagmittag reicht eine Reservierung für mein Rad, ich werd schon einen Sitzplatz finden. Denkste. Wir standen zu vielen neben unseren Rädern und einigen Kinderwagen die 2 Stunden bis Fredericia. Ein bisschen Tetris an den Unterwegsbahnhöfen inbegriffen :- D aber die Stimmung war gut, kein böses Wort, ich fürchte, das wäre in Deutschland angespannter gewesen.
Noch im Bahnhof Kopenhagen hatte ich meine Buddine angerufen, diejenige, der ich zugelost worden bin, um mit ihr zusammen Madame Moneypenny zu durchlaufen. Auf Anhieb war es ein sehr nettes Gespräch. Das wird gut werden.
Um um 19:00 Uhr war ich wieder zuhause. Früher gehörte ein Anruf bei meinen Eltern an der Stelle dazu, sagen, dass alles gut ist, kurz vom Urlaub berichten, hören, was es zuhause Neues gibt. Diesmal: Stille. Das ist so schwer auszuhalten. Und ich verstehe einfach nicht, wie man sein eigenes Kind verstoßen kann, weil es darum bittet, eben nicht ausgegrenzt zu werden.
nun sitze ich in der Bahn ins Büro und bin schon wieder halb im Hamburger Alltag angekommen. Eine Nachricht, die ich meiner besten Freundin gestern Abend geschickt hab, muss ich aber doch mit euch teilen, weil sie mein Gefühl an den Reisetageb so schön zusammenfasst:
Ich hab heute Vormittag noch im Hafenbecken von Kopenhagen geplanscht. Finde ich total verrückt. Das finde ich am Reisen so spannend: diese Tage, in denen man die 2 Welten betritt. In beide Richtungen.
Und nun bin ich wieder ganz in der anderen Welt. Aber die wird mit Madame Moneypenny auch aufregend die nächsten Wochen. Gucken wir, was kommt. Ich bin sehr gespannt.
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