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Ich bin wirklich kurz davor, laut loszulachen. Es kann doch eigentlich gar nicht sein, dass ich immer die ganzen Neuseeländer und Australier anziehe. Aber scheint doch so zu sein. In Penzance war es ja auch so. Und gestern Abend wieder: ich setze mich zum Abendessen in der Hostelküche an einen halbleeren Tisch und da quatschten mich direkt die zwei neben mir an. Sie kamen aus Sydney und sind gerade 8 Wochen auf Interrailtour durch Europa. Es war so spannend, das aus der anderen Perspektive zu hören und sie wollten so viel über Europa, die Länder, Stereotypen und Unterschiede wissen. Manche Fragen fielen selbst mir schwer. Wo genau sind die Grenzen zwischen Westeuropa, Mitteleuropa und Osteuropa? Ist das klar definitiert oder ist das ein Gefühl? Welcher Typ Mensch lebt in Hamburg, Berlin und München? Diese drei deutschen Städte bereisen sie. Das fiel mir schon leichter. Trotzdem spannend, denn über vieles macht man sich ja keine Gedanken, wenn man dort lebt. Ein bisschen haben die mir dann auch solche Fragen für Australien beantwortet. Und dass ich Brisbane sofort als Wohnort in Betracht ziehen würde, fanden sie toll, da sie selbst bald dorthin ziehen werden. Das sind die Begegnungen, die mich das Reisen in Hostels so lieben lassen. Diese Gespräche entstehen schwer in irgendeinem Restaurant eines Hotels, wo jeder seinen Tisch hat und man sich schön in Ruhe lässt. Aber sie machen für mich das Reisen, ja das Leben so viel reicher und jeden Tag beachtenswerter. Mein ganzes Reisen hat mich mehr und mehr zu einem Erdenbürger werden lassen, wenn man das so sagen kann. So wie ich reise, finde ich in solchen Momenten immer ein Zuhause und kann den meisten Orten irgendetwas Schönes oder Interessantes abgewinnen. Ok, es gibt viele Kulturen, an die ich mich bisher nicht rangetraut habe, aber ich überlege gerade intensiv, mutiger zu werden. Ich hab im Dezember wieder ein paar Wochen Urlaub. Lange Zeit war Neuseeland gesetzt, dann hat sich Australien wieder ins Bild geschummelt und inzwischen überlege ich, ob ich nicht was ganz Neues ausprobieren sollte. Aber das muss mit der Reisezeit dann auch passen. Und es muss gut werden. Denn ich werde ja Weihnachten allein auf Reisen verbringen. Mal sehen. Hier ist auf jeden Fall noch keine Entscheidung gefallen. Es ist wie so oft: je mehr Optionen, desto mehr finde ich alles spannend :-)
Zurück zu gestern. Mit dem eigenen Rad ist das Radfahren natürlich wesentlich entspannter und ich genieße es, mich durch die Stadt, die übrigens "Bike City" genannt wird (wer mal hier war, weiß warum), treiben zu lassen wir letztes Jahr. Die Bootstour war Pflicht und ich fand's wieder schön. Nur einen Dämpfer gabs zum Thema Vergänglichkeit: im April ist die 400 Jahre alte Börse abgebrannt. Es war ein wunderschönes Gebäude mit speziellem Turm. Einfach komplett platt. Ich hab noch Fotos vom letzten Jahr. Und das bringt mich zurück zu meinem letzten Thema: sollte ich nicht lieber mehr Eindrücke sammeln anstatt immer in der Wohlfühlzone zu bleiben?
An der kleinen Meerjungfrau hab ich gerade mein Rad mit ihr bekannt machen wollen ;-) da stand plötzlich ein Tenor aus dem Chor vor mir. Was für eine schone Überraschung! Leider haben wir vergessen, ein Foto zu machen. Aber ich hab mich sehr gefreut, Frank mit seiner Reisebegleitung hier zu sehen. Eine Bekannte von der KAS, die vor Jahren hierher ausgewandert ist, ist leider gerade auf Heimaturlaub, daher klappt das mit dem Treffdn spontan leider nicht, aber ich hatte ja gestern trotzdem nen schönen Abend und hab na h dem australischen Gespräch noch die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in der Lounge angesehen. Etwa den Regen hatten wir ab Nachmittag auch. Hatte mich vormittags noch geärgert, dass ich Regenjacke und -Hose im Rucksack hatte und Pullover und lange Hose gewählt hatte, denn aufm Boot war es trotz der Wolken warm. Aber als der Wind und Regen kamen, die sich wacker bis abends hielten, war ich froh und konnte trocken entspannt weiterfahren. Nachmittags war ich dann etwas bummeln in einem Viertel, das ich letzten Sommer schon mochte, weil es mich an Ottensen erinnert. Kleinere, individuellere Läden, dazwischen Cafés und Bars, weit weg von der überlaufenen Fußgängerzone.
Heute früh scheint die Sonne und ich hab nach dem Frühstück noch entspannt mit meinem Tee draußen gesessen und werde jetzt meine Sachen holen gehen und dann geht's los. Wohin? Da hatten 2 Läden gestern schon zu, in die ich gern mal wollte. Und danach einfach mal durch die Stadt und vielleicht ein Stück an der Küste entlang Richtung Norden. Die Strecke soll schön sein und überall hält die Bahn, dass ich entspannt umdrehen kann wenn ich will. Oder mir läuft noch was anderes übern Weg. Wer weiß. Ich bin allein unterwegs und keinen stört es, wenn ich umplane :-) Ist das eigentlich bei euch ein Thema mit dem Partner? Sind eure Pläne fix oder auch noch flexibel?
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