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Hallo aus Sapa,
mit dem Morgenbus ging es von Hanoi weiter in den Norden von Vietnam, nach Sapa, in eine Stadt, die 20 km von der chinesischen Grenze entfernt ist. Dort angekommen wurde man gleich von Frauen, die sehr traditionell gekleidet waren angesprochen, ob man ein Homestay sucht. Ich habe mich aber zuerst nach einem Hostel umgesehen. Nachdem ich ein Hostel gefunden hatte, bin ich nochmals in die Stadt zurückgegangen. Dort wurde ich dann die ganze Zeit wegen einer Trekking tour angesprochen. Später habe ich dann auch nach einem Homestay gesucht und ein nettes gefunden. Die Homestaymama, eine sehr nette Frau, ist mit mir durch die ganze Stadt gelaufen, hat mir alles gezeigt und erklärt. Nachdem wir nach der Stadtbesichtigung dann abgemacht hatten, dass wir uns am nächsten Morgen treffen, habe ich ein Bändchen an den Arm bekommen und wurde ab diesem Moment nicht mehr wegen einer Trekking tour angesprochen. Anschließend bin ich noch über den Markt gelaufen, wo ich dann auch zum ersten Mal einen toten Hund gesehen habe, der dort verkauft wird. Von diesem Anblick wurde mir schlecht. Am Abend habe ich noch einen kleinen Spaziergang gemacht, bin aber bald wieder zurück in meine Unterkunft gegangen um frühzeitig ins Bett zu gehen, da ich morgen die Wanderung geplant hatte. Am nächsten Morgen habe ich noch mein Gepäck in ein anders Hostel gebracht und dann ging es auch schon los. Wir liefen auf der Hauptstraße aus der Stadt, bis es irgendwann einmal rechts hoch in die Berge ging. Der Weg war sehr steil und es sind uns die ganze Zeit auf dem schmalen Trampelpfad Wasserbüffel, Ziegen und Kühe entgegengekommen. Es war mehr Klettern als Wandern. Jedoch die Strapazen haben sich gelohnt, denn man hatte eine tollte Sicht auf Sapa sowie auf die umliegenden Tee- und Reisfelder und auf den höchsten Berg Vietnams Während der Tour habe ich meine Homestay-Mama dann auch gefragt, wie alt sie ist, Jedoch sie konnte meine Frage nicht beantworten, weil sie es nicht wusste. (ihre Mutter sagte ihr sie sei 49 Jahre alt). Es stellte sich auch im Laufe des Tages noch raus, dass sie weder lesen, schreiben, rechnen, keine Uhr ablesen konnte und somit auch erhebliche Zeitprobleme hatte. Ihre Englischkenntnisse hat sie allerdings nur durch den Tourismus gelernt. Nachdem die Wanderung auf dem Trampelpfad weiter ging, dieser dann zu Ende war, sind wir anschließend auf einem Bergkamm weiter in ein Tal gewandert, wo unendlich viele Reisterassen zu sehen waren. Unser Ziel, ein Restaurant, das frei am Hang auf ein paar Holzpfählen stand, haben wir nach einer Gehstrecke von 8 km erreicht. Dieses Restaurant war Lili's Haus (Lili war meine Homestay Mama). Das Haus lag genau in mitten der Reisterassen und war sehr schlicht. Es gab eine Küche, ein Wohnraum und Schlafplätze für 8 Leute sowie ein Dachboden für die Gäste, wo ich geschlafen habe. Lili hat am Abend noch für uns gekocht. Das Essen war sehr gut (ich glaube sagen zu können eines der Besten, das ich in Vietnam gegessen habe). Als wir mit dem Essen fertig waren sind alle zu Bett gegangen,, da das ganze Haus um 5 Uhr morgens wieder aufsteht. Plötzlich als ich schlafen wollte, habe ich Probleme beim Atmen bekommen, was die Nachtruhe etwas gestört hat, so dass ich morgens noch ziemlich müde war und deswegen erst kurz vor dem Frühstück aufgestanden bin (es war vermutlich die Höhe, die mir Schwierigkeiten gemacht hat). Als wir mit dem Frühstück fertig waren, sind wir dann auch ziemlich schnell aufgebrochen, um den Rückweg anzutreten. Der Weg führte uns durch lauter Reisfelder wieder ins Tal zurück. Nach 6 Stunden Fußmarsch durch die Reisfelder sind wir dann in einem Dorf angekommen, von dort bin ich mit einem Roller wieder nach Sapa zurückgebracht worden. Dort blieb ich noch eine Nacht bevor ich mich wieder nach Hanoi aufmachte. Die letzten beiden Tage haben gezeigt, dass es auch geht, ohne Luxus zu leben, was für uns Europäer nicht einfach ist, aber machbar ist, wie man sieht. Besonders beeindruckend für mich war, wie offen meine Homestay-Mama mir von ihren Fehlgeburten und wie ihr Mann gestorben ist ,erzählte. Anschließend hat sie mir dann noch das Grab in den Bergen gezeigt.
Gruß Dominik
18.04.2016
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