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Wie gestern vereinbart, starten wir die Tour mit dem Boot recht früh. Ich wollte zumindest zu Beginn den Touristenströmen entgehen.
So war ich um 6:30 Uhr als erster beim Frühstück. Alle anderen Gäste waren noch im Bett.
Als ich mit dem Essen fertig war, stand bereits der Guide und der Bootdriver in der Lobby.
Wir spazierten zum nahe gelegenen Kanal, mit dem kleinen Hafen. Dann bestiegen wir das Boot und es ging los.
Es war eine sehr erlebnisreiche Bootsfahrt. Zu Beginn der Tour kamen wir an traditionellen Fischern vorbei. Es kommen unterschiedlich Fangmethode zum Einsatz. Gestern hatten mehrere Fischer durch einen auf das Wasser platschenden Stock die Fische in ihr Netz trieben. Hier wird ein Bambuskorb und ein Speer mit drei Spitzen verwendet. Die Inde haben eine ganz besonderer Rudertechnik entwickelt. Sie klemmen das Paddel an den Oberschenkel und Kniekehle und paddeln mit dem gespreizten Bein. Schaut richtig akrobatisch aus. So haben sie beide Hände frei zum Fischen. Der Korb wird im Wasser versenkt dann wird der Speer durch eine kleine Öffnung geschoben und versucht den Fisch zu erwischen. Ein mühsames unterfangen. Am Tag fängt der Fischer so eine Hand voll Fische. Den, den wir am Abend gefragt hatten zeigte uns stolz zehn mittelgroße Fische die Beute eines ganzen Tages harter Arbeit.
Es ist recht fotogen, wie die Fischer mit dem Korb in der Hand und dem Ruder zwischen den Beinen auf dem wackligen Boot balancieren. Kein Wunder daß es inzwischen neben den echten Fischern, die noch zahlreich ihren Job ausüben für die Touristen posierende Fischer gibt, die gegen Geld ihre Show abziehen. Vermutlich verdienen die "Touristenfischer" in kürzester Zeit ein vielfaches an Geld.
Wir besuchen dann den Wochen, bzw. hier 5 Tage Markt. Er findet wechselnd in fünf verschiedenen Orten auf dem See Märkte statt. Es kommen mit ihren Booten viele Bauern, vom ganze See, die das Gemüse der schwimmenden Gärten hier verkauft. Außerdem natürlich auch Obst und Gemüse aus den Bergdörfern.
Hier kaufen die Inde ihrer Lebensmittel für die nächsten Tage. Inzwischen sind leider auch hier natürlich zwischen den traditionellen Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch Verkaufsständen Souvenirstände für die in kürze erwarteten Touristenmassen. Dann wandelt sich der Wochenmarkt in einen Touristenmarkt. Bis jetzt jedoch sind die noch beim Frühstücken in den Hotels, oder feilschen mit den Bootsführern um den besten Tourpreis. Bis jetzt ist es noch ruhig nur sehr vereinzelt sieht man einen Touristen. Ich war froh um den englischen Guide, die meisten Bootsführer sprechen kein Englisch, man bekommt so sehr wenig Informationen wie die Menschen hier leben. Sie fahren alle Touristen zu den selben selben Plätzen.
Bei der weiteren Fahrt besuchte ich einen Silberschmied. Hier könnte man sehen wie der Silberanteil aus dem Stein geschmolzen und von dem ebenfalls enthaltenem Kupfer und Zinn getrennt wird. Ein sehr aufwendiger, mehrstufiger Prozess, bis dann das Reinsilber gewonnen ist. Man konnte den Handwerkern zu sehen, wie hier Ketten und Schmuck herstellt wird. Teilweise mit eingefassten Jadesteinchen oder Rubinen.
Wir fahren durch einen engen Kanal. Es ist ein Fluss, der von den Bergen kommt und sauberes Wasser führt. So hat er für die Bevölkerung eine große Bedeutung. Das Boot hüpft die kleinen aufgestauten Stufen hinauf. Wir fahren durch schwimmende Gärten vorbei an Stelzenhäusern. Man konnte den Alltag der Menschen hier beobachten.
Fraglich jedoch wie lange es das noch zu sehen gibt. Die junge Geberation arbeiten in den Hotels und verdienen da ein vielfaches, dessen, was Ihre auf den Feldern hart schuftenden Eltern verdienen.
Wir kommen in den durch die Stupafelder bekannte Inde Village. Mehrere hundert Stupas stehen in wunderschöner Umgebung, eingerahmt von Bergen.
Ein malerischer Anblick und toll in diesem gewaltigen Stupawald umher zu wandern.
Später gingen wir auf meinem Wunsch noch auf einen Berg, mit einer kleinen Stupa um das Stupafelder aus der Ferne zu sehen. Dort saß ein Mönch recht unglücklich mit seinem Handy, das kein Netz bekommt. Ich konnte ihn helfen, sein SIM war deaktiviert, es war ein Dual-SIM Handy. Er war total happy.
Wir verlassen Inde Village. Hier kommen nun im Minutentakt Boote mit 8 bis 12 Touristen an. Jetzt wird es hier voll und ungemütlich. Wieder einmal hat sich früh aufstehen gelohnt.
Die Fahrt ging weiter Richtung Süden erneut passieren wir zahlreiche Ortschaften. Ich mache halt an einer Lotus Weberei. Auch ein hier besonderes Handwerk. Aus den Stilen der Lotusblume wird Garn gewonnen. Dieses wird dann versponnen daraus Kleidung, Schale oder decken gewebt.
Gegen 16 Uhr endete die erlebnisreiche Bootstour.
Auch wenn hier alles recht touristisch ist ein sehr lohnenswerter Ausflug.
Ich muss noch schnell das Hotel wechseln. Das neue welches ich im Voraus gebucht hatte war zwar etwas billiger aber nicht so schön und auch das Personal nicht so freundlich. Ein echter Backpacker Schuppen.
Nach dem Abendessen gibt ich zur Brücke am Kanal. Hier macht mein Guide mit einigen Freunden Musik. Sie singen und spielen Gitarre und zwar richtig gut. Die Myanmar Sprache gelingt für uns fast wie europäischen. Sie ist völlig anders als das doch sehr Chinesisch und schräg klingende thailändisch. Die Sprache hier hat ihre Wurzeln im Indischen. Eine sehr harmonisch Sprache gelingt etwas wie die romanischen Sprache, Spanisch, Italienisch oder Portugiesisch. Als Beispiel "Muinga de Mare" heißt Grüße Gott.
Die Musik ist Super, eine tolle Kuschelrockmusik meist Liebeslieder. Bald sind wir nicht mehr alleine und ein paar andere Touristen gesellen sich dazu und lauschen der Musik. Die Musiksession dauert fast bis 10 Uhr. Ein schönes Erlebnis, die Mensch hier sind einfach super nett.
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