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Heute unternahmen wir eine Kayaktour mit dem Veranstalter "Don Det adventures". Der Name sollte Programm werden...
Um halb neun wurden wir von einem Taxiboot bei unserem Bungalow abgeholt. Es sammelte in nicht definierbarer Reihenfolge die Teilnehmer ein. Wir fuhren gefühlt eine dreiviertel Stunde Kreuz und Quer (drei mal an der selben Stelle vorbei) ehe alle Personen eingesammlt waren. Drei mal ging der Bootsführer mit einer eineinhalb Liter Plastikflasche nachtanken immer halb voll mit Sprit. Als wir dann endlich beim Office des Kayakveranstalters angekommen sind ging die Hälfte der Truppe frühstücken. Also warteten wir bis endlich das Startzeichen ertönt. Wir hatten deutlich besser in unserer Unterkunft gespeist und das Geld hier gespart.
Für die Anzahl an Teilnehmer waren eigentlich zu wenige Kayaks da. Wir schnappten uns eines der besseren. Überprüften, ob im Boden kein Loch drin war. Den wertvollen Ratschlag bekamen wir in unserer Unterkunft.
Wir staunten nicht schlecht, in ein eigentlich zu kleines Doppelkayak wurden je drei Personen verfrachtet.
Ein Guide stieg bei uns hinten ein. Ich saß vorne, Eva in der Mitte. Dann trieben wir gemächlich durch schöne Landschaft den Mekong hinunter. N unserem Bungalow vorbei. Nach ca. 45 Minuten mussten wir bereits aussteigen. Der Mekong hat jetzt so wenig Wasser, dass einige Stellen mit Kayak nicht mehr zu befahren sind. Wir erfuhren, dass der Mekong so wenig Wasser hat, wie sonst erst zum Ende der Trockenzeit im Mai. Schuld daran ist neben dem wenigen Monsunregen dieses Jahr vor allem das chinesische Dammprojekt. Die Chinesen halten viel Wasser zurück. Das größtenteils für den Bewässerung ihrer gewaltigen Reisfelder verwendet wird. Es kommt also nicht mehr viel hier in Laos, Kambodscha und Vietnam an. Ein großes Problem für die Natur, die hier lebenden Mensschen und die Kayaktour.
Wir mussten laufen, die Kayaks wurden auf Traktoren verladen. Das machte die sache für den Veranstalter aufwendig und teuer. Nach einer halben Stunde erreichten wir einen unspektakulären Wasserfall. Hier konnte man schwimmen. Wir verzichteten aber es war echt glatt und nicht ungefährlich. Nach weiteren 20 Minuten Fussmarsch gab es Lunch. Während dieses zubereitet wurde konnten wir in einem netten Pool im Mekong baden. Eine schöne angenehme Wassertemperatur, wie die Badeseen bei uns im Hochsommer. Eine willkommene Erfrischung. Irgendwie hatten wir und die Tour etwas anders vorgestellt. Mehr Kayakfahren weniger laufen.
Die meisten Teilnehmer sitzen das erste Mal im Kayak. Haben damit also keine Erfahrung. Eine Einführung gab es nicht. Was mich auch etwas gewundert hat, learning by doing.
Dann durften wir endlich wieder in unser Kayak. Bekamen aber ein anderes und halb kaputte Paddel.
Der Guide rief den bereits losgepaddelten nach "line by line" also hinter einander und wir sollen den wasserdichten Sack mit den Wertsachen festbinden. Wir fahren alsletzes. Ein Guide sitzt hinten. Nach der nächsten Biegung wird dass Wasser ruppig. Leichtes Wildwasser. Die ersten Kayaks kentern. Unser Guide springt ins Wasser um den anderen zu helfen. Wir beide haben das Kayak für uns alleine. Eva ruft ich soll anhalten und Warten. In einem Fluss geht das aber nicht. Wir müssen erst mal sehen wie wir an den gekenteten Kayaks Bäumen und Steinen vorbei kommen. Da viele neben einander oder zu dicht hinter einander fuhren kippen auch viele machfolgende Kayas um. Wir hatten es geschafft uns an den treibenden Kayaks vorbei zu mogeln. Es ist mir irgendwie gelungen das Kayak immer in Fließrichtung des Wassers zu halten. Den wer sich quer dreht, oder in einen der Büsche fährt, der hat verloren und kentert. Wir meisterten die Problemstellen. Mit etwas Glück vielleicht aber auch ein wenig mehr Erfahrung.
Plötzlich sahen wir wie ein Boot mit einem Guide links am rettenden Ufer im ruhigen Wasser stand. Der Guide schreit, wir sollen nach links tu ihm. Wir waren jedoch schon fast auf der selben Höhe nur ganz rechts. Ich und Eva wir paddelten was ging und wir schafften es noch. Puh durchatmen. Pause. Dann sahen wir wie die gekenterten Kayaks flussabwärts trieben. Die schwimmenden Guids hinter her. Im versuch Passagiere und Equipment zu retten. Es sind bis auf unseres und ein weiteres Kayak alle in der Gruppe gelentert.
Verlust-Bilanz: zwei Brillen verloren, eine Gleitsichtbrille für 800€. Teilnehmer sieht ohne fast nix. Kann man in Laos auch nicht ersetzen. Einige verloren Schuhe, ein Paddel war weg. Drei Teilnehmer hatten Aufschürfungen und Schnittwunden. Uns ist es ein Rätsel wie man so eine Tour ohne Vorwarnung anbieten kann.
Nun kommt der schöne und ruhige Teil der Tour zum genießen, wir paddeln auf dem breiten und jetzt ruhig dahinfließenden Mekong. Es soll hier die Delfine geben. Leider waren diese heute Flussaufwärts in Kambodscha. Für uns unerreichbar. Die Gruppe am Vortag hatte welche gesehen.
Wir machten in Kambodscha kurz Pause. Illegal, ohne Visum. Eines der Kayaks ist fast vollgelaufen. Es hatte ein Loch. Mit einer Wachskerze wurde das Loch geflickt. Das Wasser abgelassen, dann ging das Abenteuer weiter. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir das Ende der Kayaktour. Die Boote wurden verladen. Wir sollen auf einen Bus warten. Wir warteten fast zwei Stunden. Es heißt, the bus is broken, sorry. Wir quetschen uns dann alle in ein viel zu enges Sammeltaxi. Dieses fuhr uns zu den großen gewaltigen Mekongwasserfällen. Mit Niagara Asiens beworben. Die Wasserfälle waren im warmen Licht der untergehenden Sonne auch beeindruckend. Sicher das Highlight der Tour. Eigentlich wollte man uns über den kostenfreien Weg zu den Fällen führen. Da es aber schon spät war und viele Teilnehmer keine Schuhe mehr besaßen spendierte uns der Veranstalter der mit fast 6€ total überteuerte Ticket. Quasi fst der Preis der Kayaktour. Ich vermute ein Versuch einer Wiedergutmachung für die verkorkste Tour. Für die gekenterten mit verlorender Brille oder kaputten Kamera ein schwacher Trost. Spät am Abend erreichen wir dann unser Bungalow. Was für ein Abenteuer....
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