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Nach Wellington ging es für uns über Wanganui nach Taupo.Bei Wanganui haben wir einen tollen kleinen Strandabschnitt gefunden und uns kurze Hand entschlossen dort zu campen. Nichts als Natur um uns herum, auf einem Hügel mit Blick auf den Ozean. Selbst die wenigen Einheimischen die vorbei kamen sagten uns es sei ein toller Platz zum Campen.
Der Weg nach Taupo war mindestens so abenteuerlich wie er lang war. Leider war der Vulkan von Wolken verhangen, so dass wir den Schnee bedeckten Schlund nicht sehen konnten.Zwischendurch gab es immer wieder sehr starke Regenfälle. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage sah leider genauso aus und wir hatten schon fast keine Lust mehr auf die Tour.
In Taupo haben wir uns auf dem Weg zu den „ Craters of the Moon" gemacht um den trockenen Vormittag zu nutzen. Hier in dieser Region beginnt das thermische Schutzgebiet. Zwei der grossen Kontinental Platten treffen aufeinander und durch die wirkenden Kräfte wird Magma an die Oberfläche gedrückt. Die Vulkane sind demnach immer noch aktiv und der ein oder andere Ausbruch längst überfällig. Bei den „Craters of the Moon" kann man die austretenden Schwefelschwaden bestaunen und mal kräftig schnuppern. Der Weg durch die Schwefelschwaden dauert ca. 1,5 Stunden, vorbei an Löchern mit blubberndem Schlamm und kochendem Wasser. Selbst der Boden unter den Füssen ist spürbarwärmer. Sogar das schlechte Wetter schien sich förmlich in Rauch aufgelöst zu haben.
Rotorua befindet sich knapp 1 Stunde nördlich von Taupo und gehört ebenfalls zu diesem thermischen Schutzgebiet. Schon in der Stadt angekommen überlegt man zweimal, wo man sich ein geeignetes Plätzchen zum Schlafen sucht. Die Stadt nutzt die vielen Thermalquellen und kann einem dadurch auch schnell stinken. (Matthias hat es so beschrieben: 1 Packung faule Eier und dann drauf gekackt) Wir haben uns etwas ausserhalb der Stadt „Wai-O-Tapu" angesehen. Dort Zeigt Mutter Natur ihre kreative Seite und überrascht mit intensiven, knalligen Farben. Es ist eine Wanderung die ein wenig an Chemie- und Geographie Unterricht erinnert. Unter anderem sieht man viele kollabierte Krater, Schwefelausblühungen an Kraterwänden, heisse und kalte Seen sowie schwefelhaltige Quellen. Vereinfacht: man guckt in buntes Wasser das sehr heiss sein kann oder sogar kocht und man sieht bunte Felsen. Auf den Bildern sieht man weissen Dampf, dass ist jede Menge frisch duftender Schwefel. Hier noch die chemischen Elemente zu den tollen Farben auf den Bildern: gelb-Schwefel, orange- Antimonsulfide, weiss- Siliziumoxid, grün- Arsensulfide, purpur- Mangan, rot & braun- Eisenoxid (Rost) und Eisenoxidhydrat, schwarz- Schwefel und Kohlenstoff. Einmal täglich kann man einen Geysir beim „ausbrechen" beobachten. Etwas schade fanden wir wie kommerziell das ganze gemacht wurde weil dem Geysir mit biologisch abbaubarer Seife auf die Sprünge geholfen wurde. Nach den Chemie und Geographie Stunden haben wir uns 2 Stunden Biologie gegönnt und waren in einem Thermalbad mit anschliessender SPA Behandlung.
Nach so vielen tollen neuen Eindrücken ging unsere Reise weiter Richtung Norden. In Matata haben wir uns eine Auszeit genommen und ein paar Tage nichts gemacht. Von dort aus sind wir nach Hot Water Beach gefahren. Der winzige Ort existiert vermutlich nur wegen der heissen Quellen im Sandstrand. Ja, auch hier gibt es wie so oft einen Haken. J Die heissen Quellen kann man per Spaten nur 2 Stunden vor und 2 Stunden nach Ebbe anzapfen. Wir sind also sehr zeitig mit 2 Spaten losgezogen um einen guten Platz zu ergattern. Pustekuchen, die Idee hatten nicht nur wir. Also haben wir dann einfach mal angefangen zu buddeln. Da ja die besten Plätze mal wieder von Japanern und Einheimischen bewacht wurden, wie das Nest einer Glucke, sind wir auch nicht auf eine der beliebten heissen Quellen gestossen. Nach einigem hin und her haben wir ein bereits geschaufeltes Loch mit lauwarmem Wasser beschlagnahmt. Wir haben immer wieder den Sand aus dem Loch geschaufelt, nur ist der sofort wieder nachgerutscht .Trotzdem ist das Ganze eine tolle Sache, denn wenn man schon mal hier ist sollte man den Spass einfach mal ausprobieren. Und es gibt immer einen der sich noch dümmer anstellt als man selbst und sich in ein kaltes Wasserloch setzt.
Die nächsten Tage werden wir weiter in Richtung Norden fahren. Mal sehn was es noch so gibt...
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