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Was soll ich sagen... Phi Phi war für mich eine herbe Enttäuschung. Eingestellt war ich auf höhere Preise und unbeschreibliche Schönheit, schroffe Sandsteinfelsen die steil aus dem Meer ragen, türkisblaues Wasser, Postkartenidylle. Vielleicht findet man die ja, wenn man bereit ist tief in die Tasche zu greifen und am besten den 2wöchigen Jahresurlaub von zu Hause aus im Reisebüro zu europäischen Preisen bucht. Wenn man aber wie ich als Rucksacktourist unterwegs ist, endet man höchstwahrscheinlich am billigen Ende der Insel zwischen lauten Bars (Die großteils 'Ibiza Bar' heißen, der Name ist hier wohl Programm...), betrunkenen weissen Jugendlichen, unzähligen Tattoo Studios und Standln die 'Buckets' also Kübel mit Schnapps und diversen Mixgetränken verkaufen. Diese trinken dann die jungen Mädels mit Strohhalm aus dem Kübel. Was sie mit dem Kübel anschliessend machen, hab ich nicht herausgefunden. Am nächsten Tag hatten sie ihn jedenfalls leider nimmer und ich wurde um 6:00 früh von Kotz-Geräuschen vor meinem Fenster aus dem Schlaf gerissen. Ich weiß, ich ghör wohl gstraft dafür, dass ich auf einer Partyinsel in einem 17-Betten-Schlafsaal eincheck. *Kopfschüttel* ich hab auch teilweise die Botschaften an den Wänden studiert die auf unruhige Nächte hingewiesen haben. Allerdings hab ich erst am nächsten Morgen gelesen: 'Lauf solang du noch kannst!'
Den Spruch hab ich mir spät aber doch zu Herzen genommen und hab kleinlaut in ein anderes Hotel mit Einzelzimmer gewechselt. Aufgeben wollt ich Phi Phi noch nicht also hab ich eine Tour um die Insel gemacht. Auf der Suche nach der verkauften Schönheit.
Allerdings hab ich die nicht finden können. Die Wellen waren hoch, der Wind heftig, in der grünen Saison, was die Fahrt mit dem Longtail-Boot recht unruhig gemacht hat, wieder durfte ich Zeuge diverser Mageninhalte werden. Das Schnorcheln war mässig, die Sicht stark beschränkt, die Anzahl der Boote mit Touristen leider nicht. Um zur Maya Bay zu gelangen (dem Strand aus dem Film 'The Beach' mit Leonardo di Caprio) mussten wir es erst schwimmend/schnorchelnd durch eine Bucht mit wüsten Wellen zu einem Felsen schaffen und über eine steile Treppe über den Felsen. Es gab zwar Seile, die den Ausstieg erleichtern sollten, allerdings war die Strömung so stark, dass man unweigerlich gegen kleinere Felsen geworfen wurde und kaum ein Passagier kam ohne Schnittwunden zurück ins Boot. Der Strand war in Ordnung. Ob er die Anstrengung wert war sei dahin gestellt.
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