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Nachdem es endlich zu regnen aufgehört hat, haben wir uns auf den Weg zum Fox Gletscher gemacht. Der Zugang zum Gletscher war großflächig für Touristen (die keine geführte Tour gebucht hatten) gesperrt. Wir haben also eine Wanderung über den Chalet lookout track gemacht. Eva konnte es nicht glauben, dass man durch einen dicht von Palmen bewachsenen, tropischen Regenwald zu einem Gletscher gehen kann. :-) Ich muss schon zugeben, die Mischung ist durchaus ungewöhnlich.
Nachdem wir den Gletscher aus der Ferne bestaunt haben, sind wir weiter zum Gillespies Beach mit seinem berühmten schwarzen Strand gefahren. Von dort aus wollten wir die 3 1/2 stündige Wanderung zur Robbenkolonie am Galway Beach machen, auf die ich mich schon sehr gefreut hab.
Am Strand angekommen, hat sich die Westküste in ihrer ganzen rauen Pracht gezeigt. Stürmische See, mächtige Wolken, schwarzer Sand, viele winzige rund geschliffene Steinchen, auch Jade (Greenstone), interessante Treibholzstrukturen. Wir sind am Strand entlang Richtung Galwaybeach spaziert und sind dem Weg in den Regenwald gefolgt. Passend zum Thema hat es dann auch wirklich wieder zu regnen begonnen. Durch den vielen Regen der vergangenen Tage/Wochen war der Weg bereits sehr aufgeweicht. Manche Stellen haben an Stewart Island erinnert, wobei im Laufe der Wanderung weniger Gatsch am Weg war, sondern eher kleine Bäche.
Nach ca. 2 Stunden haben die Mädels umgedreht. Ich wollte aber unbedingt noch zur Robbenkolonie. Wusste, dass es nimmer weit sein konnte. Nach weiteren 10/15 min hab ich dann endlich den Strand erreicht. Hab eine einsame Robbe auf einem Felsen im Wasser sitzen sehen. Gemeinsam mit ihrer Möwenfreundin. Als ich mich vorsichtig etwas näher an den Strand gewagt habe, ist sie im Wasser verschwunden.
Zurück zum Carpark bin ich fast gerannt. Soweit es der Weg mit seinen rutschigen Wurzeln zugelassen hat. Ich wollte die Mädels einholen. So allein im Urwald hatte ich doch ein mulmiges Bauchgefühl. Der Regen wurde stärker und durch die Wolken wurde es dunkler. Es hat mich beruhigt zu wissen, dass die Mädels nicht weit waren und ich eine Taschenlampe bei mir hatte. Für den Notfall. Auch ein Taschenmesser hatte ich eingesteckt. Essen und zu Trinken. Klingt jetzt dramatischer als es war. Aber in dem Moment hat mich der Gedanke beruhigt. :-) Als ich endlich wieder aus dem Wald heraußen war, hab ich dann doch aufgeatmet. Am Strand hat dann der Platzregen eingesetzt und ich konnte durch meine beschlagene Brille nicht mehr viel sehen. Zurück beim Auto waren die Mädels von meiner Geschwindigkeit beeindruckt. Sie sind keine 5 Minuten vor mir angekommen. Wenn ich nicht so viele Fotostopps gemacht hätte, hätte ich sie tatsächlich noch eingeholt.
Mein kleines Abenteuer hat mir sehr gut getan. Meine Wangen haben geglüht, ich hab geschwitzt, meine nassen Haare sind mir am Kopf geklebt und mein Körper hat sich wie eine zuverlässige, gut geölte Maschine angefühlt. Hab mich auf ihn verlassen können. War ein herrliches Gefühl. War erstaunt wie fit ich bin und wie (tritt)sicher ich über den wurzeligen Weg geglitten bin. Die Wanderungen der vergangen Wochen zeigen wohl ihre Wirkung.
Abends haben wir in Franz (Josef) im Hostel eingecheckt.
19.3.
Nach einer weiteren Nacht in einem feucht-modrig-kalten Hostelzimmer, bin ich in der Früh ins YHA nebenan umgesiedelt. Auch wenn hier ein 10er Zimmer mehr kostet als ein 4er Zimmer in einem No-Name Hostel.
Nach dem Frühstück haben mich Betty & Eva noch bis zum Parkplatz des Franz Josef Gletschers gebracht und sind dann Richtung Norden weiter gefahren. Ich hab eine Wanderung bis zum Ende des Gletschers unternommen. Franz Josef ist im Gegensatz zu Fox um einiges höher. Daher auch aus einigem Abstand sehr beeindruckend. Ich bin auch näher an die Gletscherzunge (stimmt das Papa?) herangekommen. Hab aber beschlossen keine geführte Tour zu machen und das Geld zu sparen. Vielleicht nimmt mich Papa ja mal zuhause mit. :-)
Nach der Rückkehr zu Franz Josef Village bin ich noch in die Therme gegangen und hab meine dank feuchter Kälte im Anmarsch befindliche Verkühlung abgeschüttelt.
20.3.
Um 10:00 wurde ich vorm Hostel abgeholt. Hatte einen Tandem-Fallschirm-Sprung gebucht und war anständig nervös. Nach der 30minutigen Fahrt zurück nach Fox wurden wir mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut gemacht. Wir mussten üben, wie wir uns aus dem Flugzeug fallen lassen, landen etc. Die beiden Mädels die mit mir unterwegs waren, sind zuerst in die Luft gegangen. Ich musste warten. Nachdem ich dann endlich soweit war und mich in meinem 'sexy' Anzug bewundert hatte, kam plötzlich der 'Sicherheitsbeauftragte' auf mich zu. Ich hatte bereits bei meinem Anruf am Vortag gesagt, dass ich einen Bandscheibenvorfall im Nacken habe, und mir wurde gesagt, dass das kein Problem wäre. Auch beim Trockentraining hab ich es noch einmal erwähnt. Und es war kein Problem. Jetzt, wo ich bereits am Weg zum Flugzeug war, meint dieser Typ tatsächlich, dass er es nicht verantworten kann, mich ohne ärztliches Attest springen zu lassen???Ich mein, wenn sie mir das am Vortag gesagt hätten, ok. Aber nachdem ich bereits die Anfahrt UND die Einschulung hinter mir hab und den Anzug anhab?! Ich war einfach nur enttäuscht. Es gab ein paar Tränen und der Traum vom Fliegen ist wieder in weitere Ferne gerückt.
Aber was solls. Hat wohl nicht sein sollen. Hab ich mir Geld gespart und war mit den beiden Mädels im Pub Mittagessen. Frau gönnt sich ja sonst nichts.
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