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Nahin = Laos?
Nach der Touristenhochburg Luang Prabang und der Hauptstadt Vientiane, bin ich erstmals im ländlichen Laos angekommen. Nahin ist ein kleines Dorf das wohl vom Tourismus, als Ausgangspunkt zur Kong Lo Höhle, von Landwirtschaft und wohl auch Bergbau lebt. Das kühlere Klima und der Landduft waren nach der schwülen Hitze in der Stadt und den Abgasgerüchen der Tuk Tuks, Balsam für die Seele. Beinahe alle Einwohner, vor allem aber die Kinder die mich neugierig gemustert haben, haben mir grinsend ein breites 'Sabaidee!' entgegengerufen als ich die Straße entlang spaziert bin. Man muss dazu sagen, dass ich meist meinen Sarong trage, den ich günstig in Phuket erstanden habe, bereits in Vientiane hab ich einige breite Grinser von Marktfrauen bekommen. 'Falang im Sarong..' anscheinend sieht man das nicht jeden Tag. Die Dinger sind unglaublich praktisch. Und ich wollte nicht unhöflich sein und mit knappen Jeans Shorts durch die Gegend laufen.
Chaos in Laos- oder die Busfahrt von Vientiane nach Ban Nahin, 14.06.2011
Das Busfahren in Laos muss nicht so ablaufen wie bei meiner letzten Erfahrung. Ist eben eine sehr persönliche Geschichte. Mama hat erst kürzlich wieder einer Freundin erzählt, dass ich beim Aflenz Fahren immer gespieben hab. Tja, so is das halt manchmal mit mir und den kurvigen Straßen...
Wie beschreib ich am besten die Busfahrt? Es war ein Erlebnis für alle Sinne. :) Der Fernseher hat in voller Lautstärke laotischen Pop gespielt. Eine Aufzeichnung von einem Konzert inklusive tanzender Masse und vielen Tänzerinnen die ihre Hände immer wieder grazil nach hinten durchbiegen. (Angeblich vom Thai Pop kopiert.) Das Mädel neben mir war anscheinend mit der Musik nicht so einverstanden, hat ihre Kopfhörer aufgesetzt und laut zu ihrer Musik mitgesungen. Der gesamte Mittelgang war voll von Säcken mit Baumaterialien; teilweise haben stahlartige Gitter rausgeschaut. Darauf lag das zusätzliche Gepäck, dass nicht mehr ins Gepäckfach ging. Ein Mann im Anzug mit ausgezeichnetem Englisch hat mir gesagt, ich soll meine Beine in den Mittelgang ausstrecken, er macht's auch, sonst tun mir nachher die Beine weh. Für Klostops hält der Bus mitten in der Pampa und alle rennen gleichzeitig in die Büsche um sich zu erleichtern. An den Shops an denen sonst gehalten wird, muss man überall für die Toiletten zahlen. In den Shops kann man Essen kaufen. Ich hab mir sticky Reis gekauft, den man mit den Händen isst. Man formt daraus kleine Klumpen, die man in Sauce, Chili oder was auch immer man dazu isst, taucht. Ich hatte Spießchen mit Würsteln. Als Vegetarier hat man in Laos kaum eine Chance. Sogar mir als Fleischliebhaber hat vor einigen Fleischgerichten ein bissi gegraust. Wahnsinnig viele Innereien auf Spießchen, Würstel sehr fett und mit säuerlich-intensivem Geschmack, großteils undefinierbare Tiere- oder Tierteile, die auf Drähte aufgezogen oder auf Holzstäbchen aufgespießt werden. Man entkommt ihnen nicht, bei jedem Stopp werden einem diese Waren von Händlern, die sich aneinander vorbei durch den Mittelgang drängen, unter die Nase gehalten.
Was mich ein bisschen schockiert hat, war das nicht vorhandene Umweltbewusstsein. Nach dem Essen wirft man einfach die Plastikverpackung aus dem Fenster. Der Straßenrand ist somit durchgehend mit Plastiksackerln, Dosen, Flaschen, und allem anderen das nicht mehr benötigt wird, gesäumt. Als ich meinen Rucksack beim Buswechseln aus dem übervollen Gepäckfach gefischt hab, ist ein Bastkorb mit verschreckten Wusalan rausgepurzelt. Die Kleinen waren wohl verständlicherweise sehr verschreckt und hatten meinen Rucksackträger während der Fahrt vollgeschissen. :(
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