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Hab mich zeitig aus den Federn gekämpft um den 7:30 Bus zur Kong Lor Höhle zu erreichen. Der ging dann aber erst um 10:00. Was mir Zeit verschafft hat um am Travelblog weiterzuarbeiten und noch ein anständiges Frühstück zu mir zu nehmen. Neben der Bushaltestelle gab's ein kleines Lokal. Ohne Menü. Sie hatten Nudelsuppe am Speiseplan. Gekocht in riesigen Kesseln über offenem Feuer. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Rindfleisch drinnen war. War ganz gut. In Südostasien versteht man meine Gelüste etwas 'Handfestes' zu frühstücken. :)
Die Sangthaw-Fahrt (wörtlich: 2 Bänke. Der Name ist Programm, es befinden sich 2 Bänke auf der von Plastikplanen überdachten Ladefläche dieses Kleinlasters) zur Höhle hat beinahe 1 1/2 Stunden gedauert. In den Plastiksackerln der anderen Passagiere hat's anständig geraschelt. Hab einen Herren gefragt, was er dann da wohl drinnen hat. Er hat mich angelächelt und gesagt 'Fisch und Fleisch'. Waren's also doch noch lebende Fische die da in den Sackerln gewurlt haben. Dachte zuerst an Schlangen, die die Flucht ergreifen wollen. Also sorry liebe Vegetarier, Tierliebhaber und Umweltschützer, von einer Reise nach Laos würd ich euch abraten.
Bei der Höhle angekommen hat mir der Bootsjunge ins Holzboot geholfen. Hab mich natürlich auf die falsche Bank gesetzt. Sie hatten eine für mich abgetrocknet. Ich hab mich mitten auf eine Nasse gesetzt. Und verkehrt herum. :) Dummer Falang. (Zur Erklaerung: Falang= Auslaender)
Nachdem ich mich vorsichtig umgesetzt hab, ging's ab in die kühle Dunkelheit. Der Motor machte anfangs einen lauten Knall, der wie ein Schuss klang und in der Höhle widerhallte, danach ging's aber recht geschmeidig weiter. Der Fahrtwind hat mir einen leichten feuchten Modergeruch ins Gesicht geweht. Nahe dem Höhleneingang hab ich mir eingebildet Fledermäuse gehört zu haben, das Motorengeräusch unseres Bootes war aber zu laut um das mit Gewissheit sagen zu können. Gesehen hab ich keine. Es war zu dunkel. Das Licht meiner Stirnlampe hat selten ausgereicht bis zur Höhlendecke oder den Wänden. Die Höhle war an vielen Stellen sehr breit und hoch und Bootsjunge und Fahrer haben sich mit ihren Lichtkegeln (Gottseidank!) auf Wasseroberfläche, Wirbel und Hindernisse konzentriert. Anfangs hab ich kurz bedauert keine bessere Taschenlampe mitgenommen zu haben, nach einiger Zeit hat aber gerade die geringe Sicht mit zum Erlebnis beigetragen. Die Dunkelheit hat mich eingehüllt und ich hab mich erstaunlich geborgen gefühlt und den Bootsmännern vertraut, dass sie mich sicher durch die Höhle und zurück geleiten. Natürlich hatte die Fahrt durch die 7,5 km lange Höhle auch ein unheimliches Element. Hat aber keine Panik in mir ausgelöst. (Was sicher auch mir dem lauten Motorengeräusch zu tun hatte, das alle anderen Geräusche ausgelöscht hat) Ich denk es wird aber mal wieder Zeit mir ein bisschen Anerkennung für meine 'einsame' Reise zuzugestehen. :) Nach ca. 1 km Fahrt ist der Bootsjunge mit mir aus dem Boot gestiegen und hat mich auf sandigem Untergrund durch den beleuchteten Teil der Höhle geführt. Der Weg war gesäumt von Stalaktiten und Stalagmiten die von blauem und gelbem Licht beleuchtet wurden. Natürlich lässt sich diese Pracht nicht mit meiner kleinen Kamera und Blitz festhalten, aber als Beleg hab ich dennoch einen Schnappschuss gemacht. Wird halt dem 'real thing' nicht gerecht. Nach der Rückkehr aus der Höhle hab ich bei der Bootlandestelle eine ca 1 1/2 m lange, tote Schlange gesehen. Dachte zuerst es wäre ein Seil. Der Bootsjunge konnte mir nicht beantworten ob die Schlange giftig ist. Aber nicht weil er es nicht wusste, sondern weil sein Englisch nicht dazu ausreichte. Falls wir einen Schlangenexperten unter uns haben: Foto findet sich im Album. Freu mich ueber zahlreiche Rückmeldung. :)
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