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Mit der Fähre sind wir morgens schon um 9 Uhr aus Fajardo nach Vieques aufgebrochen. Unseren Mietwagen mit einem Teil des Gepäcks konnten wir auf einem gesicherten Parkplatz für eine Nacht stehenlassen. Die Fahrt mit der Fähre dauert nur ca. 1 1/2 Stunden und am Hafen von Vieques wurden wir von unseren nächsten Airbnb Gastgebern empfangen. Unsere Gastgeber waren ein älteres amerikanisches Paar. Der Mann roch morgens schon nach Alkohol und schien das Leben auf Vieques zu genießen.. Das Apartment lag im Süden der Insel auf einer kleinen Anhöhe mit einem wunderschönen Blick auf das Meer und den umliegenden Nationalpark. Da wir die Insel ein wenig erkunden wollten, haben wir uns von den beiden einen Jeep gemietet - wobei Rostlaube die Beschreibung besser trifft.. Die Fenster ließen sich nicht mehr ganz schließen, die Sitze waren durchgesessen, die Bremsen funktionierten nicht mehr wirklich gut, der Kofferraum ließ sich nicht öffnen, und wir durften das Auto nicht abschließen, da ansonsten der Alarm angegangen wäre..
Wir konnten es zunächst auch nicht starten, aber mit ein bisschen Geduld waren wir endlich auf dem Weg mit unserem Gefährt.
Vieques ist nur 33 km lang und 7 km breit. Es gibt zwei Orte auf Vieques: Isabel Segunda im Norden und Esperanza im Süden. Überall auf der Insel trifft man auf verschiedenste Wildpferde, sogar einem Albino-Wildpferd mussten wir ausweichen. Der östliche Teil der Insel ist komplett von einem Nationalpark bedeckt und somit auch nicht befahrbar bzw. waren 70% der Insel bis 2003 noch militärisches Sperrgebiet und wurde u.a. für Bombentests genutzt. Leider ist ein Großteil dieses Gebiets noch immer kontaminiert (Blei, Quecksilber, Uran ) und somit nicht zugänglich.
Wir haben unsere kleine Tour im Norden der Insel gestartet, da es dort einige sehr gute Möglichkeit zum Schnorcheln geben sollte. Die Schnorchelausrüstung wurde uns netterweise auch von unseren Gastgebern zur Verfügung gestellt. Der Schnorchelspot war direkt an einem ca. 1.5 km langen Pier, an dessen Ende ein paar Fischer saßen. Kurz bevor dieser Steg begann führten auch ein paar Stufen direkt ins Wasser. JJ hat sich nur an den Rand gesetzt und gelesen während ich auf Entdeckungstour war. Zunächst habe ich mich nur getraut recht nah neben dem Pier entlang zu schwimmen, da es keine 2 m links von mir direkt tief abfiel und das Licht vom Abgrund verschluckt wurde (ich finde es immer etwas unheimlich, wenn sich die Farbe des Meeres von hellblau zu tiefblau/dunkelblau ändert, da ich nie so genau weiß, was sich unter mir verbirgt. Schon als Kind fand ich die schwarzen Markierungen im Schwimmbad etwas gruselig
).
Direkt am Pier gab es bereits eine Vielfalt an Korallen, Seesternen und bunten Fischen zu bestaunen. Außer mir waren noch zwei andere Schnorchler im Wasser, die mir empfohlen haben zum Steg zu schwimmen. Zusammen mit einem anderen Mädchen habe ich mich dann getraut den sicheren Randbereich zu verlassen, und ins offene Meer zu schwimmen um zum Steg zu gelangen. Die Strömung war auch nicht stark, man musste nur aufpassen, dass man von den Wellen nicht an den Pier gestoßen wurde. Etwas unheimlich fand ich es weiterhin, da ich unter mir keinen Meeresboden mehr sehen konnte . Die Holzpfeiler des Stegs waren komplett mit Korallen und Muscheln bewachsen; die Enden des Pfeilers verschwanden irgendwo in der Tiefe im Dunkeln.. Es wimmelte von bunten Fischen, Seesternen und Muscheln und auch Schildkröten sind hier des öfteren anzutreffen. Die Unterwassergeräusche an einem Riff faszinieren mich immer wieder. Es was überall am knistern, weil die Fische an den Korallen geknabbert haben. Irgendwann bin ich dann wieder zu JJ zurückgeschwommen, da ich nach einiger Zeit immer etwas seekrank werde, wenn ich so ruhig auf der Wasseroberfläche liege und hin und her geschaukelt werde
. Dieser Schnorcheltrip war wirklich lohnenswert und hatte zudem den gewissen Gruselfaktor..
Unsere Inseltour hat uns weiterhin an einem >300 Jahre alten Ceiba Tree (Kapokbaum) vorbeigeführt. Diese Bäume können bis zu 70 m hoch werden; der auf Vieques war vor allem extrem breit. Nach diesem kurzen Zwischenstopp sind wir zur Südküste aufgebrochen und haben auf dem Weg an einem Straßenstand sehr leckere exotische Wraps gekauft, die wir direkt am Strand gegessen haben. Jaaaa, wir haben ihn doch noch gefunden: den perfekten Karibikstrand - feiner weißer Sand, Palmen, türkisfarbenes Meer, exotische Fische und nicht überlaufen. Vieques hat offenbar nur Traumstrände (wenn man von der Kontaminierung im Osten mal absieht). An diesem Strand haben wir den Rest des Tages verbracht bevor es um 18 Uhr zu einer weiteren Tour ging - zur Biobay.
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