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Morgens haben wir noch einmal auf der Dachterrasse gefrühstückt und sind danach in Richtung Osten aufgebrochen. Unser Ziel war Fajardo im Nordosten der Insel, ca. 150 km entfernt von Ponce. Wir haben den Weg entlang der Küste gewählt, kombiniert mit Abschnitten auf der "Ruta Panoramica" - ein ca. 270 km langes Straßennetzwerk von West nach Ost entlang der zentralen Bergregion im Landesinneren.
Das Landschaftsbild war wechselweise üppig grün bewachsen bis zu Regionen mit verdorrtem gelb-braunen Rasenflächen. Die Straßen waren leer und wir kamen gut voran. An der Ostküste haben wir ein paar Stopps eingelegt - immernoch auf der Suche nach einem Bilderbuch-Karibikstrand Wiederum wurden wir enttäuscht und haben dennoch ein erfrischendes Bad an einem ziemlich leeren Strand genommen. Durch ein Unwetter und starke Winde in den vorherigen Tagen lagen an diesem Strand viele vertrocknete Algen, Seegras, ein paar Kokosnüsse und leider auch Plastikmüll. Diese Faktoren, zusammen mit dem recht aufgewühlten Meer, ließen eher ein Nordseefeeling aufkommen.. Durch den relativ starken Wind wurde man leider auch ein wenig vom Sand ausgepeitscht, sodass man es nicht ewig dort ausgehalten hat - allerdings hat es mir weniger ausgemacht, da ich die meiste Zeit im Meer verbracht habe (zum Glück war es nicht so windig wie in Spanien, wo JJ innerhalb weniger Minuten komplett mit Sand bedeckt war und man unter der Sanddecke nur noch ein ärgerliches "Kut zand" ("Scheiss Sand") vernehmen konnte bevor er wütend sein Handtuch zusammengefaltet hat..
).
Am frühen Nachmittag sind wir schließlich in unserer "Airbnb" Unterkunft in Fajardo angekommen. Fajardo ist ein bedeutender Verbindungspunkt für Ausflüge auf die beliebten Inseln Culebra und Vieques, sowie zu den Jungferninseln. Wir wollten einen Tagesausflug nach Culebra unternehmen, wo es den berühmten Flamenco Beach gibt - einer der 10 schönsten Karibikstrände. Am Fährhafen konnte man jedoch keine weiteren Tickets für den darauffolgenden Tag erwerben sondern sollte sich am nächsten Morgen um 5 Uhr anstellen; darauf hatten wir keine Lust.
Daher haben wir uns stattdessen für eine Tour in den Nationalpark El Yunque entschieden. Dieser Regenwald gehört zur Gebirgskette der Luquillo Mountains und ist Heimat von über 200 Baum- bzw. Pflanzenarten, 23 sind endemisch. Es gibt verschiedenste Wanderwege, die sich durch den Regenwald schlängeln, und oftmals zu versteckten Wasserfällen führen. Der Regenwald ist benannt nach dem höchsten Berg, El Yunque (1080m). Diesen hätte man erklimmen können, wir haben uns aber für eine Wanderung zu einem der Wasserfälle (La Mina Falls) entschieden. Der Weg führte zunächst abwärts und war relativ einfach begehbar, da er betoniert war (man brauchte keine Wanderschuhe). Nach ca. der Hälfte der Wanderung begann es plötzlich zu regnen (totale Überraschung im Regenwald..). Durch die üppige Vegetation war man relativ gut geschützt, aber der Regen wurde immer heftiger, sodass wir uns in einem kleinen Unterschlupf untergestellt haben. Wir waren nicht die Einzigen und standen dicht beieinander mit anderen Touristen. Man sah beinahe nichts mehr durch den heftigen Regen, aber nach ein paar Minuten wurde es schon wieder weniger und wir konnten unsere Wanderung zum Wasserfall fortsetzen. Dieser war nicht grade riesig, aber dennoch schön und JJ hat sich sogar getraut ein schnelles Bad in dem relativ kalten Wasser zu nehmen. Abschließend haben wir noch einen Aussichtsturm bestiegen, von dem man einen wunderbaren Blick auf den Regenwald und bis an die Küste haben sollte - wäre da nicht die dichte Wolkendecke gewesen, die über den Berghängen des Regenwalds hing und den Turm umhüllte. Immerhin haben sich die Wolken kurzzeitig ein wenig aufgelöst, sodass wir tatsächlich bis an Meer gucken konnten.
Auf der Rückfahrt vom Regenwald nach Fajardo haben wir einen weiteren Strandstopp in Luquillo eingelegt (wir haben die Karibikstrandsuche bis zum Ende nicht aufgegeben..). Dieser Strand war tatsächlich etwas karibischer und ich konnte ausgiebig schwimmen. Abends haben wir noch einmal in unserem Appartement gekocht und sind morgens früh aufgestanden, da wir für eine Nacht auf die Insel Vieques wollten.
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