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Ich hatte vorher schon in einigen Foren gestöbert um zu schauen, was lohnenswert ist auf Puerto Rico. Dabei bin ich auf einen unglaubwürdigen Eintrag gestoßen: es gibt keine bzw. kaum Strände im Westen der Insel. Karibik ohne endlose weiße Strände - kaum vorstellbar. Dennoch, die gesamte Küstenstraße im Nordwesten und auch einige der Städte an der Westküste und Südküste haben einfach keine Strände oder Strandzugang - entweder führt die Straße direkt am Meer entlang, die Küste liegt an einem Hang, das Meer wird nur durch einen kleinen Palmenstreifen vom Wasser getrennt, Privathäuser liegen direkt am Meer, oder es ist einfach eine tropische Sumpflandschaft/Mangrove. Wir haben daher früh morgens noch in Aguada ein Bad genommen, etwas am Strand relaxt und dort ein paar Snacks "gefrühstückt" (bestehend aus Obst und Tuc Cracker - die Dinger sind immer super im Urlaub
). Wir waren um diese Uhrzeit die Einzigen dort. Die Strömung war recht stark und ich war leider noch immer geschwächt von meinem grippalen Infekt, sodass ich mich nicht allzu weit ins Meer getraut habe. Am Horizont zog langsam ein tropisches Gewitter auf und daher sind wir auf dem Highway in Richtung Süden aufgebrochen.
Einen Stopp haben wir zwischendurch im wirklich lohnenswerten Ort San German eingelegt. Da es der Tag der Heiligen Drei Könige war und dadurch alle Geschäfte geschlossen waren, wirkte der kleine Ort beinahe wie eine Geisterstadt aufgrund der Stille. Die Zeit schien dort stehengeblieben zu sein: Kolonialhäuser, ein paar Oldtimer, und so gut wie keine Menschenseele. Man wagte kaum laut zu reden.. Durch die Mittags***ze wurde jeder Schritt anstrengend und wir haben uns nur von Schatten zu Schatten langsam fortbewegt. Nach diesem kurzen Zwischenstopp sind wir zurück auf dem Highway nach Ponce gefahren, wo wir zwei Nächte im Boutique Hotel Belgica gebucht hatten.
Ponce ist die zweitgrößte Stadt Puerto Ricos und liegt an der Südküste der Insel. Gegründet wurde die Stadt durch Juan Ponce de León, der Kolumbus im Jahr 1493 auf seiner zweiten Amerikareise begleitete. Unser Hotel lag im Zentrum der Stadt und war - außer für Hotelgäste- an dem Tag nicht für Autos zugänglich aufgrund der Heiligen Drei Könige Parade im Stadtzentrum. Überall waren Leute auf der Straße, es gab Musik und Essensstände und Geschenke für die Kinder. Alle Geschäfte, Museen und viele Restaurants hatten geschlossen. Da Ponce am Meer liegt und es ziemlich heiß war, wollten wir zunächst noch an den Strand - allerdings gab es hier mal wieder keinen.. Der nächste Strand lag 30 Minuten in Richtung Westen entfernt. Daher haben wir letztendlich doch Ponce erkundet. Bekannt ist Ponce vor allem für die vielen Museen und den architektonischen Stil, der als Ponce Creole bezeichnet wird; ein Mix aus Art Nouveau und Neoklassizismus (leider habe ich davon weniger Ahnung und musste die Begriffe erstmal googlen..). Charakteristisch hierfür sind die Holz- und Stuckbauten mit einer breiten Veranda, weißen Säulen und einem hellen Anstrich (meist pfirsichfarben, hellblau, gelb oder rosa); wirklich wunderschön. Besonders ist auch das Feuerwehrhaus "Parque de Bombas" durch seinen schwarz-weiß-gestreiften Anstrich. Es wurde 1882 errichtet und ist nun ein Museum.
Abends haben wir uns dann noch einmal auf die Suche gemacht um ein Restaurant zu finden, das an diesem Feiertag geöffnet hatte. Wir wurden letztendlich direkt um die Ecke in einem anderen Hotel-Casino fündig. Das Restaurant war etwas schicker und wir konnten grade noch den letzten Platz ergattern. Das Aussuchen einer Speise erwies sich als etwas schwierig, da aufgrund des großen Andrangs vieles bereits ausverkauft war. Jj und ich musste uns ein paar Mal umentscheiden, da mehrere unserer Speisewünsche leider nicht mehr erfüllt werden konnten. Dem armen Kellner war das sichtbar unangenehm und er musste ein paar Mal in die Küche gehen und nachfragen. Letztendlich haben wir beide aber sehr leckeres Essen gefunden, u. a. Fisch mit Mampostea Reis. Dabei handelt es sich um eine typische Beilage auf Puerto Rico - Reis mit Bohnen und einer Art Kürbis (Kürbis scheint generell in der Karibik beliebt zu sein, denn auf Kuba gab es bereits sehr viele Speisen mit Kürbis; selbst auf Pizza Auf Kuba schmeckte jedoch auch vieles total scheußlich oder nach nichts - zumindest wenn man im Restaurant gespeist hat. Also eher ein schlechter Vergleich, denn Mampostea Reis ist echt lecker).
Den zweiten Tag in Ponce haben wir mit einem kontinentalen Frühstück (besser als erwartet) auf der kleinen Hotelterrasse begonnen. Ohne Mückenspray konnte man dort nicht lange sitzen.. Die Viecher waren echt nervig und ich wurde natürlich direkt gestochen (ich war ja bereits einige Male beim Arzt oder im Krankenhaus aufgrund diverser Stiche; daher reagiere ich da nun immer etwas panisch). Am zweiten Tag in Ponce haben wir uns mal wieder auf Strandsuche begeben, da es in Ponce nicht mehr allzu viel zu sehen gab. Daher sind wir wieder 30 Minuten zurück in Richtung Westküste gefahren, wo es einen Strand geben sollte. Manche der zugänglichen Strände sind eingezäunt und man bezahlt direkt eine Gebühr für den Parkplatz und die Strandnutzung. Der Strand war mal wieder recht klein, aber er war wenig besucht und wir haben einen ruhigen Platz gefunden. Abends waren wir wieder im selben Restaurant essen - dieses Mal gab es eine größere Auswahl, da das Restaurant wieder beliefert werden konnte. Ein gelungener Abschluss in Ponce
P.S: Ich habe mich gerade gewundert, warum das Wort Mittags-hitze oben zensiert wird, aber auf Englisch enthält es das Wort s-h-i-t
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