6.-7. Januar

Discovery Hotel Melbourne, es ist so was von sauber im kompletten Gebäude, ich nehme erst mals eine Dusche in einer Duschkabine seit 2 Monaten.
Im Aldi, der gerade einmal 200 Meter vom Hostel entfernt ist, decke ich mich mit Essen für die nächsten 2 Tage ab. Ich koche mir Lammkotelette mit zerstampften Kartoffeln, einem grünen Gartensalat mit einer Balsmico Vinigrette und zum Dessert Creme Brule...........Schwachsinn :D es gibt Spaghetti mit Tomatensauce und zum frühstück Müslie mit Apfelschnitz.
Australien ist so verdammt teuer! Mir fliegen fast die Augen aus dem Kopf als ich die Preise sehe, obwohl der Aldi schon verdammt billig ist!
In Anderen Läden kostet eine kleine Cola 3,5$........wahnsinnig!

Ich genieße es trotzdem raus aus Asien zu sein und wieder komfortabel zu Reisen.
Mit Jonas besichtige ich die Stadt. Vom Queen Victoria Market geht es zum Kriegsdenkmal, dann in die Royal Botanic Gardens und von dort aus in die Innenstadt. Dank der freien öffentlichen Verkehrsmittel für Touristen kommen wir ganz schön rum.

Nachdem ich am nächsten Morgen geduscht und 4 Toast Erdnussbutter-Marmelade verschlungen habe geht's noch ins Parlament und in einige Kunstgalerien. Ich lebe den deutschen Touri mal wieder voll aus!
Irgendwie juckt es mich am Rücken schon den ganzen Tag, muss das trockene Wetter sein, ich denke mir nichts weiter.
Ich habe ein breites Grinsen auf dem Gesicht, als ich endlich Megan, meine Austauschpartnerin aus der 9. Klasse endlich wieder sehe. Sie hat mich 2011 schon in Deutschland besucht und ist mal wieder lustig drauf.
In ihrem kleinen rotem Auto fahren wir auf der falschen Straßenseite zu ihr nach Hause. Ich kann mich noch an alles Erinnern, alles ist so wie früher, etwas mehr renoviert, aber ich habe ein Gefühl von zu Hause. Ab in den Pool und die neusten news austauschen..
Ich betrachte mich nach der Dusche in einem großen Spiegel. Oh mein Gott, was ist das?!?! Mein kompletter Rücken ist überseht mit roten Punkten. Ich frage Megan und ihre Schwester was das ist und ob ich die schon im Pool hatte, ich bin Fassungslos!
Megan bricht zusammen vor Lachen und sagt, dass das BedBugsBites (Bettwanzenbisse) wären.
Ironie des Schicksals! Nachdem ich 2 Monate in Südostasien verbracht habe, in den dreckigsten Löchern geschlafen habe bekomme ich hier in einem mega sauberen Hostel Bedbugs. Soooooowas von unfair!

Megan weiß aber genau was zu tun ist, sie kennt das von ihrem Europatrip.
Also alle Klamotten waschen, den Rucksack mit Insektenkiller ein sprühen und die Juckenden Bisse nicht berühren.

Wenigsten gibt es ein schmackhaftes Abendessen mit der ganzen Familie. Alle 3 Töchter inklusive Verlobter und langjährigem Freund und die beide Eltern.
Es wird gestritten und gemeckert und Geschichten werden ausgepackt, alle reden auf mich ein, ein wahres Durcheinander, die 3 Katzen huschen unter dem Tisch durch. Danach geht es ins Wohnzimmer, Teatime inklusive Wortratespiel.
ICH bin endlich mal wieder in einer waschechten Familie, ich atme aus.






8.-

Ich will noch einmal zurück in die Stadtmitte und ein paar Sehenswürdigkeiten betrachten. Megan begleitet mich. Diese Stadt ist einfach nur sauber! Überall ist Straßenkunst, aber kein plumpes dahingeschmiertes Graffiti sondern Kunst. Die Gebäude sind architektonisch Wertvoll und die Stadtbücherei gibt einen Touch alten Charms in der hoch modernen Stadt.
Man kann hier alles zu Fuß ablaufen, deshalb gehen wir auch noch in den Park, entlang des Yarra Rivers zum Rod Laver Stadium, wo derzeit die Australien Open stattfinden. Ein schöner Tag, der aber noch viel besser Endet. Denn wir gehen zusammen mit Sam dem Austauschpartner von Timo M., und ein paar anderen Freundin in eine Art Trampolin Welt. Eine Volle Stunde auf und ab. Ich traue mich nach meinem schweren Trampolinunfall endlich auch wieder Rückwärtssaltos zu mache. Genial Idee den Abend so ausklingen zu lassen!

Am 9. gehen wir mit Megans Schwester Jacinta und ihrem verlobten Bart in die Suburbs von Melbourne. Wir fahren nach St. Kilda, essen Italienisch, gehen in heißen Quellen baden. Alles sehr entspannend, den Abend lassen wir dann auch noch mit einer Tasse Tee ausklingen.

10. Jan. Relaxen am Haus eigenen Pool mit Freunden von Megan. Die meisten werden auch mit zum Campen am 14. Jan kommen.

Am 11. zeige ich Megan wie man in Deutschland rum kommt. Ich bringe die 2 verstaubten Fahrräder aus der Garage wieder auf Vordermann.
Nach 5 Minuten Gekreische von Megan auf dem Fahrrad hat sie den Dreh so langsam raus. In Australien fährt man nur selten mit dem Fahrrad, da die Distanzen so groß sind und wahrscheinlich auch, wegen der Helmpflicht, was ja eigentlich eine gute Sache ist.

12. Jan Heute machen wir einen Tagesausflug mit Bart und Jacinta. Es geht in den National Park Wilsons Prom. Dabei handelt es sich um den südlichsen Teil Australiens. Ein Park voller Bush - Sumpflandschaft gemischt mit alten Überresten von Feuern und einer wunderschönen Küstenlinie gemacht aus weißen Sandtraumstränden.
Es herrscht ein rauer Wind trotzdem gehen Bart und ich am Squeciebeach Baden. Der Name kommt daher, dass beim Laufen der Sand ein Quietschen von sich gibt.
Nach etwas Spazieren, Baden und Landschaft anschauen gönnen wir uns etwas zu essen, bevor es an den nächsten Strand geht (Picnic Beach)
Auf der Heimfahrt bin ich platt, ich schlafe im Sitzen mit dem Kopf nach vorne gebeugt ein.

13. Jan
Mein Austauschvater bringt Meg. Und mich in ein Einkaufszentrum, da er dort sowieso ein Geschäftstermin hat. Er Arbeitet für eine Aufzugfirma aus Deutschland.
Ich besorge mir eine neue Sim-Karte und wir holen uns noch Goon (weißwein im 4 Liter Beutel) fürs Campen. Alles andere an Alkohol kann man sich hier eigentlich nicht leisten.