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Am Freitag vor 4 Wochen sind wir übermüdet von der langen Reise aus Neuseeland am Flughafen Zürich gelandet. Ehrlich gesagt etwas kopfschüttelnd und traurig dass wir Neuseeland tatsächlich so Hals über Kopf verlassen haben um unserem Bauchgefühl aufgrund einer Internet-Anzeige genauer nachzugehen. Auch ebenso gespannt, etwas nervös und voller freudiger Spannung was uns da in ein paar Tagen im Piemont wohl in der Realität begegnen wird. Eine Anzeige und ein paar Fotos sind halt eben nur eine Anzeige mit ein paar Fotos...
Und jetzt, 4 Wochen später - am 3. März 2013? ...
.... leben wir bereits im Piemont und fühlen uns hier zu Hause als hätten wir nie woanders gelebt. Haben die zweite Woche Sprachschule hinter uns, sind in der Schweiz abgemeldet und haben in Italien offiziell ‚Residenza' genommen. Besitzen einen Personalausweis mit der Berufsbezeichnung ‚Coltivatore/Coltivatrice diretto' und der Bürgermeister klopft mir morgens auf dem Dorfplatz von hinten kommend bereits auf die Schultern mit einem strahlenden ‚buongiorno Andrrreea!'
Also, dass bei uns vieles sehr schnell gehen kann, wissen wir ja. Aber dieses Projekt hat nun jegliche sonstige Überschallgeschwindigkeit definitiv übertroffen - auch für unsJ. Langsam begreifen wir, dass wir wirklich in Italien leben und keinen Urlaub hier verbringen. Es ist einfach grandioso! Morgens bevor irgendein Termin ansteht oder die Schule ruft, zieht's uns immer als erstes in eine Bar auf einen Cappuccino. Das ist hier einfach so. Können wir uns gar nicht mehr anders vorstellen. Aber hier ein kleiner Rückblick auf unsere letzten Wochen damit ihr so einigermassen mit uns mitleben könnt.
Eigentlich wollten wir uns ja bis zur definitiven Übernahme des Agriturismo in der Gegend eine möbilierte Wohnung suchen. Das hat leider nicht geklappt. Obschon die meisten Italiener mit der hiesigen Wirtschaftslage echt zu kämpfen haben sind sie nicht sehr flexibel was die kurzfristige Vermietung möbilierter Wohnungen angeht. Sie verdienen lieber nichts als uns nur 4-5 Monate darin leben zu lassen und für diese kurze Zeit anschliessend das Apartment wieder reinigen zu müssen. Naja... Dank Stefan und Carina (die heutigen Besitzer unserer zukünftigen ‚Ländereien' hihi) - ein wirklich cooles, sympathisches Paar, können wir hier in den Ferienapartments leben. Wir müssen einfach alle 2,3 Wochen wieder umziehen aufgrund von bestehenden Buchungen, aber das ist tipptopp für uns - so kennen wir anschliessend den Komfort aller Wohnungen und Betten und wissen wovon unsere zukünftigen Gäste sprechen.
Ein weiterer, ganz wichtiger Schritt für uns war ein weiterer Liegenschafts-Kauf. Neben unserem kleinen ‚Weiler' steht nämlich noch ein potthässliches, uraltes Haus mit 4 Zimmer welches wirklich eine Schande fürs Auge im jetzigen Zustand ist. Aber vom ersten Moment an haben wir mit der alten Bruchbude geliebäugelt weil es so ein fantastisches Wohnhaus (-Häuschen) für uns selber sein könnte. Etwas abseits der Gäste-Wohnungen und doch mitten drin. Nun hat das mit dem Kauf geklappt. Wir nennen die Bruchbude schon heute zuversichtlich ‚Villetta' - klingt doch wunderbar.
Wir sind nun definitiv komplett pleite aber dafür Herr und Frau über 4 Häuser hier in diesem kleinen Paradies. Es gab also schon wieder einen Grund mit einem leckeren Spumante anzustossen. (Glücklicherweise finden wir dafür im Moment noch täglich gute Gründe. Sei es ein Liegenschaftskauf, eine erfolgreiche Abmeldung in der Schweiz, die Anmeldung in Italien, der Abschluss einer hiesigen Versicherung, ja sogar ein italienisches Bankkonto und ein italienisches Handy-Abo haben wir bereits).
Nebst feinen Prickel-Weinen und gutem Essen (sprich dolce vita), Schule und Lernen bleibt natürlich noch etwas Zeit für ‚dolce far niente' und schöne Ausflüge.
Alba hat uns schon zum zweiten Mal begeistert. Der örtliche Markt am Samstag ist einfach der Hammer! Und in ganz Alba riecht es nach den fiesen schoggi-Croissants welche in jeder Bar so verführerisch zufälligerweise neben den servierten Cappuccinos liegen. In puncto Genuss und Schlemmerei versus Beherrschung und Verstand ist Italien wirklich eine grosse Herausforderung. Kommen wir hungrig in Acqui Terme aus der Schule, locken rechts und links kleine Restaurants welche 2 oder 3-Gänge-Menüs inkl. 1/4l-Wein, Wasser und Kaffee für 10-12 Euros anbieten. (Wer kann sich da schon mit einem Sandwich begnügen?). Der pure Wahnsinn - oder Genusssss?
Unser Italienisch-Unterricht ist etwas lockerer als ursprünglich geplant. Wir sind nun jeweils Mo, Di und Do für 3h in der Schule, ansonsten steht Lernen, Geniessen, Organisieren oder Erkunden auf dem Programm.
Am letzten Freitag hat für uns somit bereits wieder das Wochenende angefangen. Wir haben den Vormittag genutzt um uns endlich wieder einmal zu bewegen. Nur essen und trinken geht dann doch nicht ganz auf. Wir haben also unsere Walking-Stöcke geschnappt und sind über viele Hügel auf und ab durch und über Rebberge nach Cessine und weiter nach Vesole und wieder zurück gelaufen. 20Km durch die schönsten, herrlichsten Weinberge - absolut fantastisch.
Nun wollten wir aber unbedingt das so nahe Meer mit eigenen Augen sehen. Am Samstagmorgen gehts zuerst mal in eine unserer Dorf-Bars zum obligaten Morgen-Cappuccino. Mit Koffein- und feinstem Milchschaum gestärkt führt uns der heutige Tag zuerst nach Genua. Da findet monatlich am ersten Wochenende ein grosser Trödel- und Antiquitätenmarkt statt. Wir schlendern durch die schmälsten je gesehenen Gassen und staunen ab den vielen mikro-kleinen Lädchen. Mehr als einen Meter tief und 70 centimeter breit sind die wenigsten. Aber es lässt sich wunderbar Schmuck, Gemüse, Fisch oder sonstiges Allerlei darin verkaufen und kaufen. Der grosse Hafen imponiert - die riesigen Kreuzfahrtschiffe wecken beinahe wieder das Fernweh.
Fürs ‚Pranzo' (Lunch) verlassen wir Genua und fahren entlang der Küste nach Arenzano. Wir finden an der langen, palmenumsäumten Promenade ein kleines Restaurant welches herrliche Spaghetti frutti di mare serviert. Wir fühlen uns wie in den Ferien - aber das Meer ist nur eine Autostunde von unserem neuen Lebensmittelpunkt entfernt - wir können es noch kaum fassen!
Das Meer ruft nach mehr...
So machen wir uns am Sonntag-Morgen gleich nochmals auf den Weg in Richtung Süden. Einen ersten Cappuccino und ein warmes Croissant gibt's heute erst in Savona. Wieder: einfach nur herrlich. Keine Touristen, ein paar italienische Nonno's an der Meeres-Promenade die energisch miteinander diskutieren. That's it! Weiter geht's ins 17km entfernte Noli. Ein echtes kleines Juwel! So ein charmantes Küsten-Städtchen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Wir besorgen uns in einem lokalen kleinen Alimentari-Geschäft leckeres frisches Brot, feinsten Prosciutto crudo und etwas Käse. Kurzfristig bauen wir eine kleine Wanderung von zwei Stunden in unser Programm ein. Die Rundwanderung führt uns über 400 Höhenmeter hinauf zu einem fantastischen Aussichtspunkt hoch über Noli. Der Himmel ist stahlblau, wir laufen am 3. März im Träger-T-Shirt den Berg hoch und können es kaum glauben. Das Paradies ist manchmal so nahe!
Uns ist durchaus bewusst, dass wir hier in Italien auch einige Hürden zu überwinden haben werden. Aber zum heutigen Zeitpunkt - um nochmals zum Anfang des Textes zurück zu kehren: 4 Wochen nach unserer Rückkehr aus Neuseeland!!! - sind wir einfach nur unendlich dankbar. Dankbar für den siebten unerklärbaren Sinn der uns tatsächlich von Neuseeland zurück getrieben und sich bestätigt hat, dankbar für die super Unterstützung welche wir von allen, wirklich von allen Seiten bisher erhalten haben. Seien es unsere Familien die uns vor allem mental unterstützen in dem sie unser Projekt eine super Sache finden, Freunde wie ihr die sich darauf freuen, bald mal unsere Gäste sein zu dürfen, Stefan und Carina die jetzigen Besitzer die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen, die Behörden/Versicherungen/Banken/Berater in der Schweiz und auch in Italien die uns vollste Unterstützung geboten haben und bisher alles in unserem Eilzugstempo mitgemacht haben.
Der Frühling steht vor der Tür und so werden unsere Ausflüge in Zukunft wohl seltener. Denn bald heisst es: Acker umgraben, Gemüse pflanzen, Hühnchen und Güggeli kaufen, Stall bauen, Zaun anbringen usw. was ein Bauer halt so zu tun hat
A presto,
carissimi saluti
Andrea e Alessandro
- comments
omi elber mini liebe, es isch doch eifach total überwältigend und ich chan dra teilnäh, eifach sensationell.........was mi no wunder nimmt, wie isch dänn mit velofahre? doch echli allzu hügelig? oder gahts z schnäll? mit de velo müessteder uf de bode luege, susch würded er dur luft flüge. so empfiehl ich öi, gönd lieber uf de zwei bei d landschaft go aaluege! danke namal für dä gueti bricht und hebeds schön! a presto omi
omi elber und dänn die photene, ihr mached ja all iifersüchtig mit dere schöni und dem wätter, mir wo sett tage nur na näbel gha händ. hüt am namittag hätt äntli d sunne fürglueget und es hät au en blaue himmel gäh. de garte isch voll schneeglöggli, also chunnt de früehlig doch no......übrigens ufem tor id altstadt häts es schwiizerchrüz, händer das au gseh?? grüessli omi
Justin & Angela Cara madrina (Gocki - könnte mandarina auf italienisch sein ...) das liest sich alles completamente fantastisch - anche le foto bellissime. Bunoa fortuna per tutti i vostri progetti. A prestisssssimo & bacioni, il tuo figlioccio e famiglia
Georg Salut Zäme Ich liebe eure Blogs. Ich fuhr vor 2 Jahren mit dem Rad durchs Piemont. Herrrrrrlich ;-)). Dieses Jahr werde ich mit dem Rad vom Piemont in die Lombardei und zurück reisen. Ich drücke Euch die Daumen, dass eure Pläne Wirklichkeit werden und würde mich freuen, wenn wir eine Kurve zu Euch machen könnten. Ich wünsche Euch viel Erfolg und freue mich jetzt schon auf euren nächsten Blogbeitrag. Für mich seid ihr Helden. Denn die wenigsten machen ihre Träume war so wie ihr. Beste Grüsse ins schöne Piemont Georg
Gabriela Hoi mitenand, ich bin fascht äs bizeli nidisch. Ich wünsch Eui namal än ganz guete Start in Bella Italia. Saluti e bacioni da Gabriella