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7. Rundbrief
Liebe Freunde,Bekannte und Verwandte,
Halbzeit!
Seit sechs Monaten bin ich jetzt schon in Kirgistan und absolviere ein freiwilliges Jahr. Die Zeit verflog und schon stand unser Zwischenseminar an.
Da in Kirgistan nur drei Freiwillige aus meiner Organisation sind, entschloss sich VIA uns auf ein Seminar in Georgien zu schicken. So kam es das alle Freiwillige aus Georgien zusammen in ein kleines Dorf 30 Minuten von der Hauptstadt Tiflis (Tblisi) entfernt ihr Zwischenseminar absolvierten.
Von Bischkek aus ging es mit der Marschrutka nach Almaty in Kasachstan. Von dort mit dem Flugzeug nach Tiflis in Georgien. Gut angekommen wurden wir von Mitarbietern unseres Hostels am Flughafen abgeholt und hatten aus dem Auto heraus einen ersten Eindruck von Georgien. Schnell stellte sich ein kleiner Kulturschock ein: Alte und moderne Architektur, gute Straßen und Straßenbeleuchtung waren uns aus Kirgistan eher fremd. Als wir dann noch in einem nach europäischem Stil gestaltetem Restaurant zu Abend aßen, waren wir hin und weg. Nach einer Nacht fuhren wir dann gemeinsam mit anderen Freiwilligen zum Seminarort Saguramo in der Nähe von Tiflis. Zusammen mit 20 anderen Freiwilligen aus Georgien und Kirgistan absolvierten wir unser Zwischenseminar. Wir sprachen über Probleme, Herausforderungen, Erfolge und zukünftige Projekte. Einen Tag machten wir eine Wanderung zu einem Kloster und hatten noch einen halben Tag ein kleines Musikprojekt mit einem georgischen Lehrer. Insgesamt gab uns das Seminar die Möglichkeit uns mit anderen Freiwilligen auszutauschen und Erfahrungen weiterzugeben.
Nach unserem Seminar ging es dann direkt weiter in das kleine Dorf Kremi in Kachetien. Freiwillige aus Georgien hatten uns zu sich in die Einrichtung eingeladen. Nach einer langen Taxifahrt kamen wir nachts dort an und wurden freudig von Kindern begrüßt. Am nächsten Tag haben wir ein bisschen auf den Weinfeldern geholfen und Nachmittags noch ein schöne Kirche im Ort angeschaut. Die Einrichtung ähnelt einem Camphill, in dem Mitarbeiter und Betreute gemeinsam wohnen und arbeiten. Weiter ging es mit dem Taxi zu dem Höhlenkloster David Garetscha, dieses liegt in einer wüstenartigen, atemberaubenden Landschaft. Nach diesem Tagesausflug fuhren wir abermals zusammen mit der Marschrutka nach Stephansminda ins Gebirge und übernachteten dort zwei Nächte in einem Hostel mit netter, umsorgender „Hausmama". Eine Wanderung führte uns zu einer herrlichen Kirche in der Nähe des Kasbeks, einer der höchsten Berge Georgiens (über 5000m).
Nach diesem Abstecher in die Natur Georgiens ging es für uns wieder zurück in die Hauptstadt Tiblisi. Dort verbrachten wir noch drei schöne Tage, konnten verschiedene Sehenswürdigkeiten besuchen, gut Essen gehen und in einem der alten Schwefelbäder baden.
Zwei erlebnisreiche Wochen gingen zu Ende und für uns ging es wieder zurück nach Kirgistan.
An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank an die Freiwilligen in Georgien für die herzliche Gastfreundschaft und die professionelle Reiseleitung.
Nach einer kurzen Nacht im Flugzeug schauten wir uns noch etwas Almaty an, gaben aber irgendwann unserer Müdigkeit nach und fuhren mit dem Minibus zurück nach Bischkek.
Zu Hause angekommen wurden wir in Nadjeschda wieder freudig begrüßt und arbeiteten mit neuer Motivation und Energie. Gleich fühlte man sich wieder heimisch und wohl in der mittlerweile vertrauten Umgebung und haben uns auch wieder gefreut die Kinder zu sehen. Am nächsten Wochenende stand dann schon das nächste Fest auf dem Plan: Der Männertag. Für mich ein etwas ungewöhnliches Fest, dass in Nadjeschda mit einem Essen für alle männlichen Mitarbeiter gefeiert wurde. Am Sonntag machten wir dann noch einen Tagesausflug in die Industriestadt Togmak in der Nähe von Bischkek und besuchten eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Kirgistans: Der Burana Turm, ein altes Minarett aus dem 11. Jahrhundert.
Und es gab noch was zu feiern: Das Fest „Masleniza" wurde in der Schule ganz nach russischer Tradition gefeiert: Mit vielen Pannenkuchen, Liedern und kleineren Showeinlagen versuchten die Kinder den Winter zu vertreiben und den Frühling zu begrüßen, was angesichts von 30 Zentimetern Schnee und zweistelligen Minusgraden auch bitter nötig ist.
Wir genießen noch ein bisschen den Winter, der in Deutschland laut „hören- sagen" dieses Jahr ausgefallen ist.
Viele Grüße
Euer Jonathan
Ankündigung:
Die Leiterin von Ümüt-Nadjeschda: Karla-Maria Schaelike hält am 02.04.2013 einen Vortrag in der Christengemeinschaft Winterbach um 20:00.
Adresse: Wilhelmstrasse 32 73650 Winterbach
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