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Koh Phayam, sonnig, 25-30 Grad
Nachdem wir uns entschlossen hatten, das touristische Khao Lak zu verlassen, stellten wir uns wie vom Hostel geraten um 9.30 Uhr mit unserem Gepaeck an die Strasse, um wie ueblich den laut Fahrplan um 9.50 vorbeifahrenden Bus durch Winken anzuhalten. Wir befanden uns also in deutlicher Habacht-Stellung, um den Bus nur ja nicht zu verpassen. Allerdings hatten wir nicht mit der thailaendischen Unpuektlichkeit gerechnet und waren schon etwas ermuedet, als der Bus lockere 50 min spaeter dann doch noch um die Ecke kam. Die Sitation im Bus selbst war dann auch deutlich anders als bei der letzten Busfahrt: Anstatt gemuetlich auf unseren Sitzen Platz zu nehmen, mussten wir die erste Stunde der Fahrt mit vier bis fuenf anderen Mitfahrern stehend in dem kleinen Zwischenraum zwischen Bustuer und Fahrer verbringen und bei jedem Stop aussteigen, um anderen Mitfahrern Platz zu machen. Einmal wurden dabei in der ganzen Hektik auch Karls Finger in der Tuer eingeklemmt, was aber aufgrund der schlechten Gummidichtung und Schliessung nicht weiter schlimm war. Nach einem Zwischenstop konnten wir uns dann zum Glueck Sitze erkaempfen und hatten das altbekannte Vergnuegen, durch einen Actionfilm (diesmal Fast and Furious 5 in thailaendischer Synchronisation) bis zum Ende der Fahrt in droehnender Lautstaerke unterhalten zu werden. Natuerlich hatten wir unsere Faehre verpasst und mussten exakt so lange warten, bis genau bei Ablegen des vollbesetzten Speedboats ein heftiger Regenschauer startete, der dafuer sorgte, dass wir bei Ankunft auf der Insel alle klitschnass waren. Aber wir waren auf jeden Fall froh, heil angekommen zu sein, da der Kapitaen wiederholt seine voellig verregnete Brille versuchte abzuputzen und genaugenommen gar nichts sehen konnte waehrend der Fahrt. Mit dem Mopedtaxi (Autos sind auf der ganzen Insel verboten) ging es dann in rasantem Tempo zum Hostel, vor allem fuer Karl, der schon sehr lange nicht mehr als Beifahrer eines Kamikazefahrers unterwegs gewesen war, eine sehr aufregende Angelegenheit.
Die ganzen Umstaende hatten sich dann aber auf jeden Fall gelohnt. Koh Phayam ist wirklich ein Traum! Unsere Bungalowanlage, wo wir fuer umgerechnet ca. 11 Euro pro Nacht einen kleinen Bungalow mit Bad gemietet hatten, liegt direkt am schneeweissen Strand an einer kleinen Bucht, von wo aus man in das badewannenwarme glasklare Wasser waten oder lange Strandspaziergaenge machen kann. Wenn man dazu zu faul ist, kann man den Tag auch sehr gemuetlich in einer der vielen Haengematten am Strand verbringen und sich ab und zu einen Fruitcocktail bringen lassen. Es ist wirklich nicht zu toppen und der schoenste Ort, den wir in Thailand bisher besucht haben (aber nicht weitersagen..). Auf der Insel gibt es wie gesagt keine Autos, man kann sich entweder Roller oder Fahrraeder mieten oder einfach auf den kleinen einspurigen Strassen spazieren gehen. Ueberall riecht es nach den Blueten der vielen Cashewnutbaeume und es gibt jede Menge Voegel und anderes Getier. Abends sitzen wir meistens in der Strandbar, wo wir schon sehr nette Leute kennen gelernt haben und essen Seafood, trinken Chang-Bier und schauen uns den Sonnenuntergang an. Uns geht es wirklich sehr gut :-) Da wir so zufrieden mit der Gesamtsituation sind, haben wir uns entschieden, hier bis zu unserem Abflug in Bangkok zu bleiben und auf eine Weiterreise an die Ostkueste erstmal zu verzichten. Am Sonntag gehts dann weiter nach Bangkok zum Shoppen, und dann muessen wir doch tatsaechlich schon das schoene Thailand verlassen. Aber das verdraengen wir erstmal..
Koh Phayam, 27.1.12 30 Grad, sonnig
Wir haben es getan.. nach langem Zaudern, Hin-und Herueberlegen und Aufschieben war die Zeit jetzt einfach reif - wir haben uns fuer einen Yoga-Kurs angemeldet. Waehrend die bisherigen Yoga-Angebote in Pai uns eher suspekt waren (und wir von unserer Hostelleitung eindeutig vor der Yoga-Lehrerin gewarnt worden waren ("she is crazy..")), haben wir jetzt auf Koh Phayam einen Grad der Entspannung erreicht, der es einfach erforderlich machte, dass wir unsere koerperliche Aktivitaet von Haengematteliegen und im Wasser-treiben-lassen auf eine andere Ebene bringen. Nachdem wir schon die letzten Tage regelmaessig bei einer netten Hippiekneipe, die von einer Englaenderin und ihrem thailaendischen Mann gefuehrt wird, einen Chai-Latte getrunken und abgehangen haben, haben wir uns schliesslich getraut, die nette Dame hinter dem Tresen, die laut Plakat auch Yoga-Stunden gibt, anzusprechen und haben uns gleich fuer den naechsten Tag fuer einen Anfaengerkurs angemeldet. Erstmal musste Verena sich eine yogatypische Schlabberhose kaufen, die ein wenig den Eindruck vermittelte, man sei gleichzeitig schwanger und inkontinent, aber fuer die Esoterik machen wir ja alles. Karl hat einfach seine Badehose angezogen -auch gut.. Nachdem wir morgens am Treffpunkt ankamen, wo uns unsere Lehrerin abholen wollte, stellten wir erstmal fest, dass wir, um zu der Schule zu kommen, eine halsbrecherische Strecke mit dem Moped ueber Stock und Stein hinter uns bringen mussten, sozusagen die erste mentale Pruefung. Der Kurs fand an einem wirklich traumhaften Platz auf einer Plattform direkt am Meer statt. Ausser uns waren noch zwei andere Damen dabei, die aber schon yogaerfahren waren. Zuerst wurde geatmet, und zwar deutlich komplizierter, als man das sonst so kennt, jeweils mit zugehaltenem Nasenloch und zaehlen bis 4 bzw. 8, gar nicht so einfach. Nachdem wir dann noch eine Art rhytmisches Ausatmen und den Darth-Vader-Atem gelernt hatten, ging es zum Aufwaermen, das aber auch schon echt anstrengend war. Man musste verschiedene Dehn-und Stuetzuebungen machen, eine war uns beiden sofort verhasst und nannte sich "Diamond Dog" oder so aehnlich. Dabei geht man in den Vierfuesslerstand, um sich dann mit den Armen abzustuetzen., aehnlich wie Liegestuetzen, und dann mehr oder wenig elegant zu Boden zu gleiten. Bei unserer Lehrerin sah das ganz einfach aus, bei uns nicht.. Besonders Verena machte daraus eher eine "Dying dog", der immer zum Abschluss in sich zusammenfiel. Aber Uebung macht ja den Meister. Bloederweise wurde diese "Diamond Dog-Uebung nicht nur einmal, sondern gefuehlt mindestens 10 Mal durchgefuehrt, was zum Schluss dann doch wirklich anstrengend wurde. Dafuer haben wir dann beide beim Kopfstand brilliert, den wir tatsaechlich beide auf Anhieb durchfueren konnten. Anscheinend schlummern doch verborgene Talente in uns. Der insgesamt 2stuendige Kurs endete dann mit einer sehr schoenen Entspannungsuebung, und wir fuehlten uns danach zwar fertig, aber auch irgendwie gut. Auf Fotos wurde aus aesthetischen Gruenden verzichtet, vielleicht koennen wir in 6 Monaten nochmal drueber reden.. Auf jeden Fall gab es dann erstmal Obstsalat, Gemuesesuppe und Fruchtshakes und wir ueberlegen schon, wie wir es schaffen koennen, auf der Reise weiter zu ueben. Kaum zu glauben, dass wir in zwei Tagen schon wieder fahren sollen.
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