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Khao Lak, gefuehlte 35 Grad, schwuel und regnerisch..
Nachdem wir aus dem zumindest nachts sehr frostigen Pai gen Sueden gefluechtet sind, sind wir erstmal vom Regen in die Traufe gekommen -woertlich, denn statt frostig ist es in Phuket, wo wir unsere erste Nacht im Sueden verbracht haben, irrsinnig schwuel und abends hat es erstmal ordentlich geregnet. Aber immerhin besser als frieren. Phuket-Town, wo wir ein immerhin guentstiges Hostel gebucht hatten, ist die Reise definitiv nicht wert, es ist laut, schmutzig und riecht nicht gut. Deshalb haben wir uns rasch von dem Gedanken verabschiedet, von Phuket aus weitere Touren zu planen und sind am naechsten Morgen mit dem Bus weiter nach Norden gefahren. Die Busfahrt war ein echtes Erlebnis: Anstatt wie von uns aufgrund des niedrigen Preises von ca 4 Euro pro Person angenommen zusammengepfercht auf Holzbaenken zu sitzen, wurden wir in einen klimatisierten Fernreisebus gesetzt, in dem zusaetzlich auch noch ein Getraenk gereicht und gegen die Langeweile ausserdem eine erlesene Auswahl von Kung-Fu-Filmen (thailaendisch synchronisiert mit chinesischen Untertitel) gezeigt wurde. Durch die erhebliche Lautstaerke des Fernsehers bestand keine Gefahr, Teile des anspruchsvollen Plots (Held reist durch China und haut alles weg, was da so kommt) zu verpassen. Leider mussten wir kurz vor dem Ende des blutigen Endkampfes aussteigen, aber ein leichtes Klingeln auf dem Ohr und eine angespannte Grundstimmung liess uns den Film nicht so schnell vergessen.
Am Ziel ausgestiegen wurden wir sofort von mehreren Taxifahrern umringt, die uns fuer den selben Preis wie die 4stuendige Busfahrt zu unserer angeblich 3 km entfernten Unterkunft bringen wollten. Zum Glueck hatten wir kein Geld mehr und mussten laufen, denn unser Hostel tauchte erstaunlicherweise schon nach etwa 500 m auf. Hier hatten wir sogar den Luxus eines Pools und eines Fernsehers, leider liefen keine Kung-Fu-Filme mehr, dafuer Mangas und auf dem Modesender eine Endlosschleife von duerren Frauen, die in verschiedener Bekleidung einen Catwalk entlang liefen. Naja, wir entschlossen uns daraufhin, trotzdem etwas zu essen, was man in Khao Lak auch ganz hervorragend kann (je nach Wunsch Eisbein mit Sauerkraut, Pizza, German Schnitzel mit deutschem Bier). Zum Glueck gab es aber auch sehr gutes Seafood. Leider fing es, kurz nachdem wir das Restaurant betreten hatten, an wie aus Eimern zu giessen und hoerte auch so bald nicht mehr auf. Unser Pech war, dass wir etwa 15 min zuvor eine Schnorcheltour zu den Similan Islands gebucht hatten, ohne auf den Wetterbericht zu achten. Die Aussicht, einen ganzen Tag lang auf einem Boot im stroemenden Regen zu sitzen war nicht besonders reizvoll, aber wir hatten leider nicht gelesen, dass eine Stornierung die Haelfte des Preises kosten wuerde, also mussten wir da wohl durch. Zusaetzlich erschwert wurde die Aussicht auf eine Schnorcheltour am naechsten Tag durch die Entdeckung, dass Verena das (einzige) Unterteil ihres Bikinis irgendwo abhanden gekommen war. Wir mussten also unter Hochdruck nach einem neuen Exemplar suchen, was sich nicht ganz einfach gestaltete, da weder kreischbunte Farben und Pailetten noch "Sexy b****" auf dem Hintern den persoenlichen Vorstellungen eines schoenen Bikinis entsprachen. In einem der letzten noch verbleibenden Shops hat es dann aber doch noch geklappt, einen schwarzen Bikini zu kaufen (fuer die Haelfte des zuerst verlangten Preises, so langsam klappt das mit dem Handeln). Ueberfluessig zu erwahnen, dass nach dem ganzen Stress und nach der Tour am naechsten Tag die vermisste Bikinihose wundersamerweise doch im Rucksack war...
Am naechsten Tag war dann aber das Glueck mit uns: Auch wenn die nette Mitarbeiterin des Hostels vergessen hatte, uns zu wecken, war Karl rechtzeitig wach geworden, die Sonne schien von einem fast wolkenlosen Himmel und ein laues Lueftchen machte auch die Hitze ertraeglich. Peinlicherweise hatten wir nicht genug Geld fuer die noch anfallenden Restgebuehren fuer den Trip dabei (zuviel Seafood am Vortag genossen), aber gnaedigerweise durften wir dann doch mit, nachdem wir versichern konnten, den Restbetrag auf dem Rueckweg zum Hostel zu zahlen. Die Fahrt mit dem Speedboat verlief dank Reisetabletten ereignislos, und als Sondereinlage konnten wir sogar ein Schule Delfine beobachten, die neben unserem Boot entlangschwommen und Kunststuecke vorfuehrten. Die Similan Islands bestehen aus insgesamt 9 Inseln und sind weltweit bekannt fuer ihre schoenen Schnorchelreviere mit vielen bunten Fischen, und wir hatten sogar das Glueck, eine Meeresschildkroete zu sehen. Auf 2 Inseln konnten wir ausserdem den schneeweissen Strand mit kristallklarem Wasser geniessen (klingt nach Klischee, war aber so). Dass wir uns dabei beide einen ordentlichen Sonnenbrand geholt haben, ist da ja nur sekundaer und war es auf jeden Fall wert. Auf der Rueckfahrt mit dem Speedboat hat uns dann aber doch noch die aufziehende Schlechtwetterfront erwischt und uns in den letzten 20 min der Fahrt vollkommen nass geregnet, aber das war ok, wir hatten ja noch unsere Schwimmsachen an. Den Rest des Abends hat es dann auch nicht mehr aufgehoert, aber da konnten wir es uns wiede in einem netten Restaurant bei Seafood gemuetlich machen.
Nachdem wir uns aber am naechsten Tag von der Tour erholt hatten, beschlossen wir, nachdem wir zum wiederholten Mal beim Spaziergang auf der einzigen Strasse des Ortes wegen Massagen, Shirts, Suits oder Taxis angesprochen worden waren und feststellten, dass die schoenen Strandabschnitte fast vollstaendig zu den Ressorts gehoerten, dass wir uns doch etwas weniger Tourismus und mehr Natur und Entspannung wuenschen und deshalb weiter gen Norden reisen wollen. Unser naechstes Ziel war deshalb Ranong, von wo aus wir mit der Faehre nach Koh Payam uebersetzen wollen.
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