Guten Morgen, Deutschland!

Unser Hotel zeigt sich beim Frühstück von seiner schlechtesten Seite! Egal wann wir kommen, gestern um acht, heute um neun, die ausgelegten Vorräte sind aufgebraucht. Dabei ist offizielle Fütterungszeit von sieben bis zehn! Käse haben wir nich gar nicht zu Gesicht bekommen, der Teller mit den Wurstscheiben ist bis auf zwei, drei geplündert, vom Baguette liegen noch die Enden rum, Toast war heute schon keiner mehr da. Die junge Dame, für die Eier zuständig, gibt unsere Wünsche nach an eine ältere weiter. Eine ältere Frau, die zwar asiatisch aussieht, aber westfälische Wurzeln zu haben scheint (ich darf das sagen, ich bin ja einer!). Jedenfalls geht sie zum Lachen, sogar zum Lächeln in den Keller!

Toast ist ausgegangen, waren schon viele Leute vorher da. Wenn Sie unbedingt welchen wollen, kaufen wir neuen. Aber das dauert. Wie lange? Mindestens zehn Minuten!

Ute hat es sich nicht nehmen lassen zu warten. Wir haben ja Zeit, wir sind im Urlaub!

Im Touroffice gegenüber hat uns dann ein Angestellter den richtigen Weg zum Wasserpuppentheater gezeigt. Hoffentlich bekommt er dafür keinen Ärger, denn er hat dabei seiner Kollegin widersprochen, die uns sonstwo hingeführt hätte... Aber wir haben es gefunden und Karten für Samstagabend gekauft. Mal sehen, was das wird.

Da wir, wie schon erwähnt, viel Zeit haben, sind wir dann doch ins Kriegsmuseum gegangen. Es beherbergt wirklich sehenswerte Bilder internationaler Korrespondenten. Eine Sammlung geschenkt vom US Bundesstaat Kentucky. Leider wird am Ende, zumindest an unserem Ende, denn wir wurden um zwölf herausgekehrt, doch sehr einseitig berichtet. Aber so ist es nun mal: the winner takes it all, the looser standing small...

Nach einem bzw. zwei vietnamesischen Eiskaffees und der Einsichtnahme in eine Speisekarte des Biergartens für heute Abend, geben wir uns jetzt der verdienten Siesta mit Mango und Wassermelone hin. Erstens ist es heute sehr drückend bei locker 33 - 35 Grad und zweitens haben wir URLAUB!

Wir benötigen eine Tasche, um darin alles elektrische Zubehör unterzubringen. Die ganzen Ladegräte führen in den Koffern ein Eigenleben und spielen mit mir Verstecken! Meist verliere ich auch noch...

Aber da wir den riesigen Ben Thanh Markt mehr oder weniger um die Ecke haben, war das kein Problem. Ein paar Mal handeln und wegggehen; dann weiß man wo der Preis liegen muss und kann sich entsprechend darauf konzentrieren. Immerhin sind wir Touristen ja nur Amateure im Handeln und müssen auf einmal mit Profis spielen - hat aber wie gewünscht funktioniert! Jetzt ist Schluss mit Verstecken! Jetzt können sich die Lader nur noch selbst aufladen oder vermehren...

Im Ban Thanh Markt ist ein weiterer Unterschied zu Hanoi aufgefallen. Die Händler hier in Saigon sind aufdringlich wie im Kairoer oder Istanbuler Basar. Ständig versucht irgendjemand dich an den Armen zurückzuhalten, in seinen Schuppen, in seinen Verschlag zu zerren. Ok! Große Chancen haben die hiesigen Halblinge bei mir nicht! Nur deren Geschrei, wenn man die Federgewichte hinter sich her zieht, stört...

In Hanoi hat mich außer Ute niemand beührt! Und ich habe da auch noch nicht böse geguckt!

Also Tasche kaufen, an den Rhein gehen, streiche Rhein setze Saigon River, am Ufer spazieren gehen, über die Straßenverkäufer von Sonnenbrillen wundern (da verducht doch einer mir eine 3$ Brille anzudrehen, obwohl ich meine Original-Police-Brille auf habe!), langsam zum Hotel gehen, Krempel ablegen und Essen gehen. Deutlich zu viel "gehen". Zwischendurch Geld kaufen. Sch... Automaten! Schon zum zweiten Mal tut sich nix! Das Mistding will eine 6-stellige PIN! Gibts nicht! Beim nächsten dasselbe Spiel! Na gut, dann erst Essen!

Barbecue Garden! Außer, dass das Bier in 1,3 l Krügen billiger ist als in 0,33 Gläsern, gibts nichts auszusetzen. Wir haben toll gegessen. Es kann auch sein, dass wir an einem Abend wiederkommen!

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass wir an einem (bereits vorher von uns benutzten) anderen Automaten zum gewünschten Ergebnis kamen. Der wollte auch nur 4 Ziffern...

Da wir Morgen zu einer zweitägigen, PRIVATEN Tour ins Mekongdelta starten, kann es sein, dass der nächste Eintrag erst später kommt. Dann aber lohnt sich das Warten...