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Heute fällt es mir schwer, den Tag nachzutragen. Das hat wohl mit dem Breitengrad, der Temperatur und der Uhrzeit beim Japaner zu tun...
Auch die letzte Nacht war unruhig. Ute krank und als böser, hungriger Bär unterwegs und Heiko schlicht weg ausgeschlafen. Außerdem ist es erstens sehr viel lauter als in Hanoi, Saigon schläft wenig! zweitens sind die Fenster unseres neuen Hotels zwar meist mit Aussenscheiben versehen, aber nicht wirklich schallisoliert. Preisgleiche Hotels sind in Hanoi zwei Klassen besser!
Nach einem nicht wirklich überzeugenden Frühstück, auch Ute hat erfolgreich versucht, feste Nahrung zu sich zu nehmen, sind wir einem, im Reiseführer vorschlagenen Spazierweg gefolgt. Es ist schon interessant, dass überall im bekanntesten Park der Stadt Fitnessgeräte wie in der Muckibude rumstehen UND fast alle in Benutzung sind ! Allerdings haben wir nichts von TaiChi gesehen, waren wohl zu spät...
Saigon, wenngleich die Hauptstadt der Verlierer, ist genauso mit Hanoi zu vergleichen, wie Berlin mit der Altstadt Istanbuls! In beiden Städten wohnen viele Menschen gleicher Nationalität, aber die eine von beiden ist in der aktuellen Welt angekommen, die andere hängt Jahrzehnt, wenn nicht -hunderte zurück!
Es fällt sofort auf, dass die Straßen hier sehr viel breiter, neuer sind. Und da kommt noch mehr! Die bisherige Flaniermeile "Nguyen Hue" wird zum 40. Jahrestag der Wiedervereinigung (müssen Vietnamesen eigentlich auch einen Soli zahlen? und wenn nein, warum müssen wir das?) zur absoluten Prachtstraßes der Republik, Verzeihung: der Sozialistischen Republik, so viel Zeit muss sein!, ausgebaut.
Nach erster Bauabnahme an der zukünftigen Prachtstraße sind wir zum SaigonRiver, den wir Morgen mit dem Boot erkunden werden. Wenn man von der schääl sick zum schönen Ufer guckt sieht man in der Ferne, dass die Stadt der ein- bis zweigeschossigen Häuser deutlich in die Höhe strebt.
Nach halber Strecken sind wir Richtung Hotel abgebogen, haben die Prachtstraßenbaustelle verbotswidrig überquert, wen interessiert das schon hier, und sind im Rooftop Garden Cafe des Rex Hotels auf ein extrem überteuertes Getränk eingekehrt. Was tut bzw. bezahlt man nicht alles, um einmal in den Stapfen Peter Scholl-Latours zu stehen. Hier oben war er während der Indochinakriege regelmäßig! was wir, wenn die Preise nicht wären, auch täten. aber in einem der weltweit zehn besten Hotels ist nichts anderes zu erwarten...
Nachdem wir der Mittags***ze erfolgreich aus dem Weg gegangen sind, haben wir den vorgegebenen Spaziergang fortgesetzt. Allerdings sind eir zum Endpunkt, der liegt in der Nähe, und dann weiter rückwärts...
Der Palast der Wiedervereinigung, typische sozialistische Prunkarchitektur (ich weiß, Nana, bestimmt völlig falsch beschrieben) wird von einem schönen großen Park umgeben. In der frei zugänglichen Teilen liegt das Wasserpuppentheater (kommt Morgen Abend dran) und derbSportpark, bestehend aus ein paar Fußball- und vielen Badmintonplätzen. Auf einem wurde, wie wir hinterher gesehen haben um viel Geld!, der Federball, natürlich echte, vermutlich selbst gerupfte Federn, mit den Füßen gespielt. eine Mannschaft bestand aus vier Spielern, auf der anden Seite war ein Einzelner. Der dann auch noch gewonnen hat!
Auf dem weiteren Weg, zur Kathedrale, mußten wir lernen, dass die Benutzung eines Zweirades in Hanoi sofort zur aktiven Beihilfe zur Steigerung des Chaos auffordert, in Saigon hingegen die vollkommene Ignoranz der Gesetze menschlichen Zusammenlebens voraussetzt. Auf der Straße wird gefahren! Stimmt! Aber auf dem Gehweg auch! Egal ob das Fußgänger sind oder nicht! Auch die Fahrtrichtung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Am Besten kommt man auf dem Gehweg einer Einbahnstraße entgegengesetzt voran! Was kümmert einen, was hinter einem passiert.
Das Verhalten schreit in einem Europäer nach Rache! Nach Umschubsen! Aber man darf nicht!!!
Die Kathedrale ist eine sehenswerte Kirche, aber die benachbarte Hauptpost ist ein Hammer. Hier hat sich Eiffel richtig suslassen können! In direkter Nachbarschaft stehen zwei blau verkleidete Hochhäuser, deren Namen ich nicht mehr weiß. Aber innen befindet sich unter ein sechsstöckiges Einkaufszentrum. Aber nicht für die normal sterblichen Vietnamesen! Ein Teil der Läden besteht aus Dagmars Liebling, Swarovski, Tagheuer, Rolex und sonstigen Kein-Euro-Läden, genauso viele werden gerade umgewidmet und im letzten Teil sind kaum Kunden. Aber schön ist es trotzdem. Allein wegen der Klimaanlage...
Inzwischen machte sich beibuns der 10. Breitengrad bemerkbar. uns war warm, sehr warm, wir hatten Durst, viel Durst, Heiko hatte Hunger, Ute nicht, Heiko hat die Arme kräftig gerötet, Ute nicht, beide nicht eingecremt!
Der Rettung näherten wir uns! Eine japanische Frittenbude, nur besser. Und mit Happy Hour. Also nix wie rein. Aber Ute mochte nur ein Bier! Also mußte sich Heiko erbarmen und die anderen, freien vernichten. Aber das Essen war auch gut. Sicher kann jeder verstehen, dass hinterher nur noch Bett angesagt war!
Gute Nacht!
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Svenja Och menno, müsst ihr immer alles nehmen. Gute Besserung und das ihr jetzt gesund bleibt. Ich geniesse euer Tagebuch und freue mich auf mehr. Laßt es euch "de luxe"gehen.