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Besagtes zettelausfülllenundvonbürozubürolaufenlastige Vorgehen hat uns am Mittwoch „gezwungen" einmal nichts zu machen. Denn das Gepäck mit allerlei Hilfsgütern und medizinischem Equipment hing noch immer beim Zoll fest. Ihr wisst ja, no letter, no deal. Außerdem wars schon 12 Uhr Mittag, da rührt sich nix mehr und auch die 4mal, die der Thomas an dem Tag schon dort war, haben nicht geholfen. Da wurde mir wieder mal bewusst, wie hart so ein Studentenleben eigentlich ist. Wir haben uns nämlich entschlossen dem Ozean und dem angrenzenden Strand, genannt Coco-Beach, einen Besuch abzustatten.
Nach einer spektakulären und sehr holprigen Fahrt mit einem Bajaje (dem typischen Fortbewegungsmittel dieser Großstadt, dazu aber später noch ein Eintrag), erschloss sich zu unserer Rechten ein weißer Sandstrand, an dessen Rand sich die hohen Wellen des indischen Ozeans immer wieder ein kleines Stück abzuknabbern versuchten. Der Sand, feiner und angenehmer als an typisch europäischen Stränden, aber leider zugemüllt und unansehnlich. Vom systematischen Mülltrennen sind die Tansanianer generell weit entfernt, da ihnen schon das Entsorgen des Unrats in geeignete Behälter nicht so sehr am Herzen liegt. Ist eine Plastikflasche ausgetrunken, wird sie einfach aus dem Fenster geworfen. Schade!
Trotzdem ließen wir uns die Laune nicht verderben und verbrachten den ganzen Tag dort. Eine Menge Kinder genossen das kühle Nass und waren auch sichtlich angetan von unserer blassen Anwesenheit. Die Neugierde lockte sie immer näher heran. Erst als ein Kitesurfer sie aus unserem Bann riss und sie ihn schreiend und klatschend hin und her verfolgten, konnte ich mich den anderen Strandbesuchern widmen, da ich zu vor viel zu beschäftigt war, den akrobatischen Kunststücken der kleinen Strandbesucher -ausgeführt mit kindlichem Eifer und Furchtlosigkeit- zuzuschauen.
Es gab süße Pärchen, die über den Sand flanierten oder Photos voneinander machten, auch Schwimmreifenverkäufer tummelten sich Strand auf Strand ab und machten ein gutes Geschäft, da viele der Badegäste offensichtlich nicht schwimmen konnten. Ein junger Bursche heuerte uns sogar an, um ihm das Schwimmen beizubringen. Heldenhaft versuchte er die hohen Wellen zu bezwingen, aber der Erfolg war nur mäßig mit Erfolg gekrönt. Umso größer dafür der Spaß.
Weiters verkaufte uns einer der Zuckerrohrhändler eine seiner Süßen Köstlichkeiten, die man einfach kaut, bis der zuckrige Geschmack die hölzernen Fasern verlassen hat.
Nach ein paar kurzen Nickerchen und einem Sprung in das nicht wirklich kühle Nass, beschlossen wir dann, den Tag mit einem ausgezeichneten mediterranen Mahl in einem bekannten Restaurant an der Küste ausklingen zu lassen. Die Fahrt dorthin war die aufregendste meines Lebens (Hashtag Nahtoderfahrung oder Lebensgefahr)!
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