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Wie man von A nach B kommt, ist in jeder großen Stadt eine vielgestellte, wichtige Frage. Im Fall Daressalaams gibt es mehrere Möglichkeiten. Der öffentliche Bus ist billig, aber leider immer bis zum Bersten gefüllt. Das Taxi natürlich sehr komfortabel, aber dafür sind die Preise auch mehr den typischen Fahrgästen -Touristen aus aller Herren Länder- angeglichen. Außerdem hilft es nicht viel ein luxuriöses Taxi mit Klimaanlage zu haben, wenn man im Stau steht, was in Dar immer passiert, denn durch den wirtschaftlichen Aufschwung und der wachsenden Mittelschicht sind die Verkehrswege chronisch Verstopft. Zu Fuß gehen ist eine sportliche Alternative und Tags über gut möglich, doch sobald es dunkel wird zu unsicher. Eine Anthropologin aus unserem Hotel ist in den ersten Tagen ihres Aufenthalts auch gleich überfallen worden.
Da bleibt dem kühnen Reisenden nur noch ein Fortbewegungsmittel, das sich ganz und gar dem Personentransport für wenig Geld in kurzer Zeit eignet: Bajaje (gesprochen Baschasch) ist das Zauberwort. Ein dreirädriger Roller mit Kabine für Fahrer und drei (in unserem Fall immer vier) Fahrgästen.
Nach kurzem Verhandeln über das Fahrgeld (ein paar 1000 Schillinge, 2-3 Euro) geht es los. Luftgekühlt durch den Fahrtwind bringt einen der erfahrene Führer in Rekordzeit ans Ziel. Sich durch den Stau mogelnd, manchmal auf der falschen Straßenseite, den Gegenverkehr mit der Hupe scheltend, gefährlich über den Abwasserkanal hängend, Kurven schneiden… das muss man selbst erlebt haben! Und besonders der Platz neben dem Fahrer -sich denselben Sitz teilend mit einem chronischen Mangel an Haltemöglichkeiten-, der mir am öftesten zu Teil wurde ist empfehlenswert für Adrenalinjunkies.
Unser Tag am Meer wurde eingerahmt von gleich zwei dieser unvergesslichen Erlebnisse:
In der Früh ergatterten wir eine besonders günstige Fahrt. Der vorgeschlagene Preis des Verhandlers war unter dem von uns angestrebten Endpreis, mysteriös! Später -als wir von der Polizei angehalten wurden- erfuhren wir bzw. spekulierten wir über den Grund. Die von allen akzeptierte These, dass der Fahrer einfach viel zu jung gewesen ist, um überhaupt irgendein Gewerbe ausüben zu dürfen, war die einleuchtendste unserer vielen wilden Vermutungen. Aber durch seine verschmitzte Art und seinen jugendlichen (um nicht zu sagen kindlichen) Charme kam er bei der Polizistin mit einem niedrigen Bußgeld davon und durfte uns weiter fahren.
Das zweite Abenteuer, vom Strand zum Restaurant, war um nichts weniger spannend. Der Fahrer -verwegener, als jeder seiner Kollegen- raste mit uns über Stock und Stein, durch eine Slumsiedlung und am Gehsteig zwischen Fußgängern umher. Noch nie respektierte ich festen Boden unter meinen Füßen so sehr, pffffffff
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