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Sonntag, 25. Februar 2018 - stark bewölkt, 23°
Wir frühstücken um acht Uhr. Die Österreicher erscheinen erst, als wir fast fertig sind. Wir können uns dennoch mit ihnen unterhalten. Sie sind aus Wien und zum zweiten Mal in Neuseeland. Sie fragen uns nach Tips, die wir ihnen durchaus geben können - auf unserer vierten Reise in dieses Land fühlen wir uns geradezu als Experten! Shelley schenkt uns frisch gelegte Eier von den vielen Hühnern, die im grossen Garten um die Villa gackern.
Gut, dass die Fahrtroute nicht durch Hamilton, sondern direkt südwärts führt. Am Sonntag herrscht auf der Hauptstrasse reichlich Verkehr. Es wird schnell gefahren; ich muss immer wieder anhalten und überholen lassen. Im Städtchen Otorohanga machen wir einen kurzen Halt beim „Huiputea Historic Tree". Eine Tafel besagt, dass hier 1822, bevor die ersten Weissen sich niederliessen, ein Kampf zwischen zwei Maori-Stämmen stattfand, wobei die Unterlegenen mit Mann und Maus niedergemacht wurden. Von Kannibalismus ist nicht die Rede, dieser war aber bei den Polynesiern nicht unbekannt. Unsere Route - eine Alternative gibt es kaum - führt durch die Awakino-Schlucht meerwärts. Die Schlucht verdient die Bezeichnung kaum, es handelt sich um ein enges, nicht allzu tiefes Tal, mit ein paar felsigen Partien da und dort. Da nirgends ein Picknickplatz auftaucht, machen wir den Mittagshalt auf einem etwas öden Parkplatz an der Strasse. Bald darauf sind wir an der Küste, und nun müsste der Vulkan in Sicht kommen, aber leider steckt er in einer dicken Wolkenschicht. Auf dem Parkplatz einer Bootsrampe an der Flussmündung bei Mokau machen wir nochmals Halt für ein Mittagsnickerchen. Noch eine knappe Stunde ist es dann, bis wir im Dorf Bell Block die Hauptstrasse verlassen. Das Navi führt uns zuverlässig an die Adresse des Hauses, das für vier Tage unsere Bleibe wird. Wieder betreten wir es mittels eines kleinen Schlüsselsafes, für den uns die Kombination mitgeteilt wurde. Das Haus hat drei Schlafzimmer; hier kämen mindestens 8 Leute unter. Das Gebäude ist alt, aber sehr sauber renoviert. Die moderne Küche hat alle Schikanen vom Glaskeramik-Kochfeld über doppelten Backofen (klein und gross), Mikrowelle bis Geschirrspüler. Wir benützen davon das wenigste. Margrit hat schon mit dem Kochfeld ihre Schwierigkeiten, da es mittels Berührungspunkten gesteuert wird. Ein dicker Ordner voller Anweisungen für alle Geräte liegt bereit; sogar der genaue Inhalt jeder Schublade ist festgehalten! Im Kühlschrank finden wir zwei Liter Milch und Lindorkugeln (Erdbeer-Rahm). Bei Craig und Naomi scheinen wir es mit netten, aber peniblen Vermietern zu tun zu haben. Ich melde ihnen per Airbnb unsere Ankunft, und schon eine halbe Stunde später klopft es an der Tür. Naomi stellt sich vor und überhäuft uns sogleich mit Vorschlägen für Wanderungen und Sehenswürdigkeiten. Wir sind aber froh, als sie sich bald wieder verabschiedet, denn Margrit hat bereits unser Abendessen auf dem Herd: Die Hälfte des gebratenen Reises vom Take away. Diese Portion war noch viel grösser als jene mit Gemüse, so dass sie für zwei Mahlzeiten reicht.
Am Abend schreibe ich eine Entgegnung an Lucky Rentals:
Hi Crystal James and Lucky Rentals team,
Thank you for your reply. Unfortunately it was quite unsatisfactory. It seems that you have thoroughly misunderstood our problem.
The problem is NOT the untidyness of the vehicle (dents, holes, stains, rust, etc.). This is a rather unpleasant aspect, too, but we would still use the campercan as such. So we do not need a mechanic or cleaning, etc.
The problem is the general layout of the interior, which is - I must repeat it - awfully uncomfortable and impractical, in fact unsuitable for reasonable usage as a camping vehicle. The person(s) who designed this layout cannot have had much of an idea what a good campervan should be like. Three years ago we rented a campervan from Happy Campers ("The Original Three") for 56 days at $ 75 per day. That vehicle had a certain age but was in good condition and the interior was comfortable and practical. So don't tell me that the "Roadie" is cheaper than better ones (as your employee did). In fact it is far too expensive!
As I wrote in my first e-mail, returning to your office in Auckland is no option. Our holiday is sufficiently spoiled already; we have no desire to aggravate this.
Your offer of a refund of $ 5 per day is ludicrous as a compensation for our atrocious vexation (my wife cried when she saw under what awful circumstances she would have to cook, etc.) and the overspend of ca. $ 50 for accommodation per night. My appeal to your fairness apparently was to no avail.
The only thing you can do to indemnify us to a certain extent will be a refund that is substantially higher than $ 5 per day.
I hope you will find a way to "do the best for your customer". That is the beautiful sentence so often used, isn't it.
Kind regards,
Heinrich G
Ob man darauf einsteigt, werden wir sehen. Im Grunde ist es mir ziemlich egal. Es geht mir mehr darum, den Leuten meine Meinung über ihre Geschäftspraxis zur Kenntnis zu bringen.
(Foto: Information beim Baum, wo eine Maori-Schlacht stattfand)
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