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Vor ziemlich genau 3 Monaten bin ich losgezogen, um die Welt zu erkunden.
Sicher hat sich der eine oder andere von euch gefragt, wie das so ist als Backpacker und länger als die gewöhnlichen zwei bis drei Wochen Urlaub am Stück unterwegs zu sein. Ich versuche Euch mit diesem Blogeintrag einen kleinen Einblick in mein Leben 'hinter den Kulissen' zu geben.
Gleich vorweg: es ist absolut großartig!!! Ich kann inzwischen sehr gut verstehen, warum einige andere Reisende, die ich getroffen habe, von sich behaupten, süchtig nach diesem Leben zu sein. Einige sind tatsächlich schon mehr als zwei Jahre unterwegs! Hin und wieder machen Sie einen längeren Stopp um mal wieder zu arbeiten um Geld zu verdienen und dann geht's weiter.
Als erstes habe ich jedes Gefühl für Wochentage verloren. Für mich ist eh immer Wochenende. Meine neue Zeitrechnung ist in Anzahl Übernachtungen an einem Ort. Das ging bisher auch ganz gut, weil in Neuseeland die Supermärkte in der Regel auch am Wochenende lange geöffnet haben, so dass ich nicht das Problem hatte, irgendwann mal ohne Lebensmittel oder Wasser dazustehen.
In Australien sieht es etwas anders aus. Am Wochenende schliessen auch die grossen Supermärkte oft schon um 17:30, so dass hin und wieder ein Blick in den Kalender nicht schadet. Etwas kompliziert wird es, wenn man erst später in dem Ort ankommt. Zum Glück gibt es ja überall fuer den Notfall die kleinen convenient stores, auch wenn diese extrem teuer sind.
Ansonsten geniesse ich dieses Leben in vollen Zügen. Freiheit pur!! Jeden Tag auf’s neue frei entscheiden, was man machen möchte, keine Verpflichtungen im Sinne von Arbeit, Haushalt oder aehnliches. Luxus pur! Habe ich die letzten Jahre hauptsächlich im Büro oder im Zug verbracht oder wartend an einer Haltestelle oder Bahnhof, kann ich nun den ganzen Tag draussen sein und nur die kühlen Temperaturen am Abend in Neuseeland oder der Wunsch nach Schlaf treiben mich wieder nach drinnen. Ich erlebe super viel und kann endlich meinen Bewegungsdrang ausleben.
Darüberhinaus gehören natürlich auch einige wiederkehrende organisatorische Dinge zu meinem täglichen Leben. Die Fragen, wo schlafe ich, was esse ich und vor allem wo bekomme ich es her, und wie geht es weiter, wo möchte ich als nächstes hin, was möchte ich machen, nehmen einige Zeit in Anspruch. Desweiteren stehen altägliche Dinge wie hin und wieder Wäsche waschen, ein Friseurbesuch und ähnliches auf dem Programm.
Das Thema Wäsche waschen, war etwas worum ich mir vor der Reise am meisten Sorgen gemacht habe und das hat sich dann glücklicherweise als das kleinste Problem herausgestellt. Bisher hatte jedes Hostel mindestens eine Waschmaschine und einen Trockner und Waschpulver gibt es portionsweise an der Rezeption zu kaufen. Allerdings eignen sich nicht alle Hostels zum Wäsche waschen. Wenn das Hostel als solches schon nix ist, kann man nur hoffen, dass die sauberen Klamotten noch bis zum naechsten Hostel durchhalten. Einige meiner Mitreisenden hatten in Invercargill (ganz im Sueden in Neuseeland) beschlossen, dass es ein guter Tag zum waschen wäre. Die Leistung der Maschine wurde hinterher sehr in Frage gestellt und die (Nicht-) Leistung des Trockners war offensichtlich. Am Ende hing die nasse Wäsche von 4 Leuten kreuz und quer bei uns im Zimmer. Bisher hatte ich immer Glück. Mein Rekord fuer sauber, trocken und wieder ordentlich im Rucksack liegt bei knapp ueber 90 Minuten. Hat aber bisher leider nur einmal geklappt. Es gab Situationen, da hat es mich schon fast eine halbe Stunde gekostet bis ich die Maschine überhaupt zum Laufen gebracht habe. In Melbourne z.B. hat das blöde Ding zwar mein Geld geschluckt, aber sonst keinen Mucks von sich gegeben. Am Ende musste ein Mitarbeiter kommen und helfen. Rohe Gewalt hatte ich der Maschine bereits angedroht, mich aber dann doch nicht getraut. Hat aber geholfen!
In Alice Springs hätte ich eigentlich dringend waschen müssen, aber es gab nur eine Kaltwasserwaschmaschine und nach dem Verschmutzungsgrad meiner Klamotten nach 10 Tagen Outback hielt ich das für eindeutig unzureichend.
Ansonsten finde ich es sehr erstaunlich wie wenig man eigentlich wirklich an materiellen Dingen zum Leben braucht. Alles was ich brauche, passt in meine beiden Rucksäcke. In Sydney werde ich wohl tatsächlich ein Paket packen und ein paar Sachen, die ich bisher kaum oder noch gar nicht gebraucht habe nach Hause schicken. Das Gewicht meines Rucksackes hat nach dem Kauf einiger dringend benötigten wärmeren Klamotten sowie kleinerer Souvenirs drastisch zugenommen und das wuerde ich gern wieder reduzieren. Die Reiseapotheke würde ich am liebesten auch mitschicken, weil sie bisher nur Platz im Rucksack weggenommen hat, fingers crossed dass das so bleibt, aber angesichts meines nächsten anvisierten Reiseziels scheint das nicht sinnvoll.
Vor der Reise hatte ich etwas Sorge in Bezug auf meine Unterkünfte. Es ist meine erste Backpackerreise und das erste Mal, dass ich in Hostels schlafe. Inzwischen frage ich mich, warum ich überhaupt jemals teures Geld fuer Hotels ausgeben habe, wenn ich allein unterwegs war. Hostels sind echt voll in Ordnung. Man trifft in der Regel nette Gleichgesinnte, mit denen man vielleicht spontan auch etwas zusammen unternimmt zumindest sich aber austauschen kann, was Tipps fuer die Umgebung angeht, wenn man gerade erst in dem Ort angekommen ist oder auch was die weitere Reiseplanung angeht, falls er oder sie dort bereits war, wohin man selbst auf dem Weg ist. So oder so ist es aber auf jeden Fall schön nicht allein zu sein und immer mal wieder jemanden zum unterhalten zu haben.
Und man kommt so auch mit den unterschiedlichsten Nationen in Berührung und erfährt so auch einiges über deren Kultur und Gebräuche. Das ist super interessant.
Bei den Hostels gibt es aber natürlich genau wie bei Hotels auch gute und schlechte. In einigen Hostels habe ich mich so wohl gefühlt, dass ich am liebsten gleich eingezogen wäre. Ein Grossteil war bisher durchschnittlich, also ok zum schlafen aber ohne bleibenden Eindruck oder erhöhten Wohlfuehlcharakter und dann gibt es noch die, die man besser meidet. Bisher bin ich zum Glück nur einmal in einem solchen gelandet und wie es mich dort hin verschlagen hat, ist mir bis heute schleierhaft. Jedenfalls hätte ich am Liebsten bereits auf der Tuerschwelle schon wieder kehrt gemacht und es wurde leider noch schlimmer. Ich hoffe, das dies der einzige Fehlgriff bleibt. Einige Hostelketten vermeide ich von vorneherein. Sie sind zwar billiger, haben aber nicht umsonst einen ziemlich schlechten Ruf. Guter Schlaf ist wichtig und der ist mir dann auch ein paar Dollar mehr pro Nacht wert genauso wie ein gewisser Wohlfuehlstandard. Wenn es sich nicht vermeiden laesst, buche ich auch mal ein 6 oder 8 Bett Zimmer und auch mal ein mixed Zimmer, aber ich bevorzuge inzwischen eindeutig 4 Bett Zimmer female only. Damit habe ich einfach die besten Erfahrungen gemacht. Am allerliebsten buche ich Podhostels bzw. Kapselhostels, aber die gibt es bisher nur an wenigen Orten.
Zum Thema Wetter kann ich sagen, selten habe ich so viel Sonne gehabt. Klar, ich hatte einige kalte Tage und leider auch Nächte, aber eigentlich immer blauen Himmel und Sonne. In den 3 Monaten, die ich jetzt unterwegs bin, habe ich lediglich 6 echte Regentage zählen koennen und vielleicht mal einen spontanen Schauer, der nach ein paar Minuten wieder vorbei war und nach weiteren Minuten nichts als eine vage Erinnerung daran übrig geblieben ist, weil schon wieder die Sonne schien.
Aber wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten.... Ein Leben als Nomade, in dem man überall nur wenige Nächte bleibt, manchmal auch nur eine, kann auch anstrengend sein. Nicht dass an dieser Stelle ein falscher Eindruck entsteht. Ich liebe es und habe es mir ja auch so ausgesucht. Ich möchte nur aufzeigen, dass so eine Langzeitreise nichts mit normalem Strand- oder All-inclusiveurlaub zu tun hat und dass Freiheit pur nicht immer nur toll ist. Es fehlt komplett der Alltag und die Struktur. Man muss sich ständig auf neue Gegebenheiten und neue Umgebungen einstellen. In jedem Ort wieder neu orientieren. Jedes Hostel ist anders. In den ersten 2 Monaten hatte ich bereits in 29 verschiedenen Betten geschlafen plus zwei Nächte im Flugzeug. Mehrere hundert Leute kennengelernt. Ich habe es irgendwann aufgegeben mir die Namen von den Leuten zu merken, bei denen von Anfang an klar ist, unsere Wege kreuzen sich nur fuer die Nacht, weil wir uns das Zimmer teilen. Im Straybus habe ich zusätzlich an jedem Reisetag um die 15 – 30 neue Leute kennengelernt. Da hatte ich dann tatsächlich irgendwann keine Lust mehr auf Konversation, da es in der Regel in erster Linie immer nach folgendem Muster abläuft: Name, Nationalität, wo kommt man her – also welche Laender hat man schon bereist und wo geht’s als nächstes hin und wie lange bleibt man im jeweiligen Land. Irgendwann brauchte ich mal ne Pause davon. Zum Glück trifft man immer auch wieder Leute mit denen das Gespräch deutlich über diese einleitenden Themen hinausgeht und dann kann es oft sehr interessant werden.
Ist immer alles nur toll? Nein, ganz sicher nicht. Es gibt auch mal Tage die doof sind, an denen man keine Lust hat, irgendwas zu unternehmen, mit Kopfschmerzen aufwacht oder total schlecht geschlafen hat (aus den unterschiedlichsten Gründen) an denen es einfach nicht so funktioniert, wie man sich das vorstellt, das Hostel ein Reinfall ist, die Leute im Zimmer irgendwie komisch oder nervig sind oder oder oder. Also ein bisschen wie zu Hause... Aber zum Glück sind das nur kurze Momente und dann denke ich, ich könnte jetzt auch zu Hause …. und dann denke ich an etwas, worauf ich absolut keine Lust habe und dann relativiert sich alles ganz schnell wieder. Ein grösseres Problem stellen die Gedanken dar, die sich unbemerkt als blinder Passagier mit auf die Reise geschlichen haben. Auf langen Reisen hat man viel Zeit mit sich allein und viel Zeit sich mit sich und seinen Gedanken auseinander zu setzen und kein Alltag kann einen dann vor den Fragen retten. Das hat mich besonders in Neuseeland sehr beschäftigt. Da helfen dann nur noch Antworten.
Gesunde Ernährung ist etwas was mich tatsächlich vor eine Herausforderung stellt. In grossen Mengen einkaufen, bedeutet noch mehr Geschleppe und ich bin eigentlich mit meinem aktuellen Gepäck, nach meinem Notkauf an Thermo- und sonstigen Wintersachen bereits gut bepackt. Ausserdem ist es mit der Kühlung schwierig, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist um von A nach B zu kommen. Klar, wenn ich mal länger an einem Ort verweile, lohnt es sich einen der Kuehlschraenke in der Hostelkueche, die fuer die Gaeste zur Verfuegung stehen zu benutzen. Vom Kochen in diesen Kuechen habe ich allerdings schnell Abstand genommen. Mein Anspruch an diverse Dinge hat sich in den letzten Monaten sehr nach unten geschraubt, aber die Voraussetzungen in den meisten Hostelkuechen entspricht einfach nach wie vor nicht meinem Hygieneempfinden. Es gibt Ausnahmen, aber sie sind selten. Ich bewundere immer die Leute die sich regelmässig ganze Menus in den Hostels kochen.
Hin und wieder habe ich mal die Frage gestellt bekommen, ob ich manchmal Heimweh habe. Klar! Wäre ja auch irgendwie komisch wenn nicht! Kommt zum Glück nicht so oft vor, aber es passiert. Meistens wenn mich irgendwas ganz stark an zu Hause erinnert und ich es an dem Ort gerade nicht erwartet hätte, wie z.B. als ich in der Nähe von Adelaide am Strand unter einen Riesenrutsche gestanden habe, die zu dem Schwimmbad dort gehoerte. Den Geruch von Chlorwasser und die Riesenrutsche assoziiere ich eindeutig mit zu Hause und dann kommt schonmal so ein Moment von Heimweh auf. Oder wenn ich mich irgendwo nicht hundert prozentig wohl fühle, was auch vorkommen kann. Dann kommt dieses Gefühl auch. Vergeht dann aber in der Regel auch schnell wieder, sobald sich die Situation ändert. Und natuerlich vermisse ich auch Freund, Freunde und Familie. Moderne Technik hilft, aber die Zeitverschiebung macht es wieder kompliziert.
In diesem Zusammenhang möchte ich gern noch auf einen Kommentar zu meinem ersten Blogeintrag eingehen. ‚Bleiben, wo es schön ist.‘ Das ist eine tolle Vorstellung und vermutlich auch der Grund, warum die meisten gar nicht erst losfahren, denn zu Hause ist es ja bekanntlich sowieso am schönsten. Wenn man mit dem (eigenen) Auto oder am besten sogar Wohnmobil unterwegs ist und dieses dann auch noch immer dabei hat, ist das sicher einigermassen einfach umzusetzen. Da ich aber aus gutem Grund weder das eine noch das andere besitze, gestaltet sich das mit dem ‚Bleiben, wo es schön ist‘ etwas schwieriger. Leider sind bei mir dann auch noch Zeit und Geld begrenzt. Eine gewisse Planung ist also erforderlich. Ich hatte von Anfang an nicht die Absicht auf dieser Reise laenger in Asien zu bleiben. Mein Fokus lag von vorneherein auf Neuseeland und Australien, wo ich auf Grund des Wetters Herbst/beginnender Winter so schnell wie moeglich hin wollte. Hong Kong und Singapur lagen lediglich auf dem Weg. Wenn ich überall geblieben waere, wo es schön war.... Oh je, dann wäre ich noch nicht weit gekommen und vermutlich spätestens auf Waiheke Island bei Auckland das erste Mal ernsthaft hängen geblieben. Dann hätte ich von Neuseeland nicht viel gesehen, denn es gibt ja auch noch Visabeschraenkungen, die man als Langzeitreisender im Auge behalten muss. Früher oder später zwingen mich also sowieso die Behörden zum Weiterreisen. Nicht immer weiss man vorher, ob es irgendwo schön ist. Es gab Momente, in denen ich vorher gezweifelt habe, ob es mir dort gefällt und dann wollte ich nicht wieder weg und genauso umgekehrt. Manche Orte benötigen einen zweiten Blick bevor man sie wirklich mag. Wenn ich immer gleich weitergereist wäre, nur weil es mir auf den ersten Blick nicht so gefallen hat, hätte ich viel verpasst. Je nachdem, wie man reist, laesst sich auch eine gewisse Planung gar nicht vermeiden. Meinen Hop on hop off Bus in Neuseeland musste ich jeweils pro Teilstrecke online vorbuchen und wenn andere schneller waren und der Bus voll war – Pech gehabt. Der nächste fährt mit Glück am nächsten Tag, wenn man Pech hat auch erst 2 oder 3 Tage später, besonders im Winter. Und wenn die auch voll sind, kann man nur hoffen, dass es da gerade schön ist, wo man ist. Das gleiche gilt für die Hostels. Einfach spontan irgendwo auftauchen, kann klappen, muss aber nicht. Im Sommer waren die Hostels selbst in der Pampa oft zwei Wochen im Voraus und länger komplett ausgebucht, wie mir andere berichtet haben. Meine Lieblingshostels waren auch zu meinem Reisezeitpunkt in der Regel komplett ausgebucht und ich war froh rechtzeitig geplant und gebucht zu haben. Ansonsten habe ich mir jede Menge Freiheit offen gelassen. Meinen Flug nach Australien habe ich z.B. ein paar Tage vorverlegt, weil es sonst mit den Touren in Australien nicht geklappt haette, die nur an bestimmten Tagen durchgeführt werden. Wo es nach Australien hingeht habe ich immer noch nicht ganz entschieden geschweige denn einen Flug gebucht. Volle Flexibilität!
Zum Thema „Gefahr“ und „Angst“ hatte ich im letzten Blogeintrag ja schon was geschrieben. Meine quasi täglich groesste Sorge ist, dass ich die Tage durcheinander bringe und deshalb irgendeine Tour, Bus oder Flug verpasse oder eine Zeitverschiebung nicht berücksichtigt habe, verschlafe, weil ich mal wieder zu nachtschlafender Zeit irgendwo zu erscheinen habe und ganz klar bei jedem Verlassen des Hostels, ob ich auch wieder alles eingepackt habe. Besonders Sachen im Kühlschrank der Hostelkueche sind leicht zu vergessen. Einmal sass ich schon im Bus, als mir siedendheiss einfiel, dass ich noch den Zimmerschlüssel in der Hosentasche hatte. Mein Sitznachbar ist gleich mit aufgesprungen. Die Hostels, bei denen das passieren kann, wissen schon warum man ein key deposit hinterlegen muss. Zum Glück konnte ich uns beiden so die jeweils 20 Dollar key deposit retten. Bei manchen Hostels in Neuseeland hat man die Rezeption nicht wirklich zu Gesicht bekommen, deshalb war es nicht so schwer, das zu vergessen. Ausserdem stelle ich immer wieder fest, dass ich einfach kein Morgenmensch bin.
Darüberhinaus habe ich folgende akute Gefahren für mich und meine Gesundheit ich in den letzten drei Monaten tatsächlich feststellen koennen:
Linksverkehr!!!!
Wasser auch in Form von Eiswürfeln besonders in Asien
Fastfood
Haka (ritueller Tanz der Maori) oder besser die Vorbereitung dazu. Den Hakatanz selbst konnte ich nicht mehr einüben, da ich mit blauem Auge und ner Riesenbeule am Kopf und nem Eisbeutel zum Kühlen am Rand sass. Trotz sofortigen intensiven Kühlens habe ich die Reste der Beule fast zwei Monate behalten.
Etagenbetten in Hosteln: Wenn ich oben schlafe: die Leitern und manchmal gibt es keine seitlichen Absperrungen, so dass ich fuerchte seitlich rauszufallen. Ganz allgemein eignen sie sich auch ganz wunderbar um sich den Kopf zu stossen. Ich habe mir wahrscheinlich mein ganzes Leben noch nicht so oft den Kopf gestossen, wie in den letzten 3 Monaten.
Nachttemperatur im Zimmer: Viele Hostels haben keine oder unzureichende Heizung in den Zimmern haben. Alternativ ist diese timecontrolled und dann wacht man mitten in der Nacht auf, weil einem so kalt ist. Oder man geht schon frierend ins Bett. Andere Hostels wiederum haben eine richtig gute Heizung, die sich dann aber nicht regulieren lässt sondern nur ‚an' oder ‚aus‘ kennt. Es ist dann also oft entweder Sauna und Kuehlschrank. Und natuerlich muss man sich auch noch mit seinen Zimmergenossen ueber die Temperatur verständigen sofern diese zu regulieren ist....
Aber das sind alles Kleinigkeiten, mit denen ich gut Leben kann und die mir nicht die Freude am Reisen nehmen.
Demut-Erkenntnisse, wie mein Bruder Philipp es genannt hat, gab es auf meiner Reise inzwischen auch reichlich. Aus der Ferne hat man hin und wieder einfach einen distanzierteren Blick und weiss die Gegebenheiten zu Hause wieder mehr zu schätzen.
Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, der einen ähnlichen Wunsch hat, und gern länger die Welt bereisen möchte, macht es!!! Diese Erfahrung kann euch niemand nehmen und man kann sie auch nur bedingt in Worte fassen, das muss man einfach selbst erlebt haben. Lange dachte ich auch, es sei zu spät, aber das ist nicht so. In einem Buch, dass ich vorher gelesen habe, stand 'eine Weltreise wird spätestens dann möglich werden, wenn du deine Prioritäten auf die Reihe bekommen hast.' Dem ist nichts hinzuzufügen. Was nach der Reise kommt? Keine Ahnung. Aber ich weiss, dass es weitergeht. Es geht immer weiter – irgendwie. Das habe ich im Outback sehr eindrucksvoll gelernt: Nothing ever ends!
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