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Lima hat geographisch und geologisch gesehen einfach nie gutes Wetter. Irgendwie gefiel mir die riesige Stadt auch nicht so recht in den Tagen, in denen ich sie erlebt habe. Dafuer war es der Beginn einer Reise mit ein paar englischen Muttersprachlern richtung La Paz. Deutsche Ausnahme Daniel sollte mein Zimmergenosse fuer drei Wochen werden. Wir verstehen uns so gut, das jeder denkt, wir waeren zu zweit unterwegs. Mit der Verstaendigung laeuft es auch gut. Er ist ausser mir der einzige, der Spanisch spricht. Wir wechseln die Sprache immer wie es gerade am Besten passt. Das ist echt witzig.
Der erste Stop der Reise ist Paracas. Von hier gibt es eine Ausfahrt zu den Islas Ballestas, den Galapagos Inseln des kleinen Mannes. Bevor es losgeht weckt uns der Fruehstueckshahn. Allerdings ist es 02:30 Uhr in mitten der Nacht! Der waere fast zum Fruehstueck geworden. Die Inseln bieten viele Voegel, auch ein Passagier in unserem Boot wird bei diesem schaukeligen, doch gemuetlichen Vergnuegen beschissen. Seeloewen und Pinguine posieren. Und ein paar Menschen arbeiten daran, die Guano-Duengemittel abzubauen - ein nicht beneidenswerter Scheissjob
Auf dem Weg nach Nazca halten wir mitten in der Wueste an einer Pisco-Brennerei. Hier laeuft gerade keine Produktion, aber dafuer sind die alten Gefaesse und Betriebsmittel aus Holz und Ton zu bestaunen. Nichts wird hier dem Zufall ueberlassen, Erfahrung regelt den Prozess. Technische Unterstuetzung gibt es nicht, es schmeckt ja schliesslich und gestorben ist auch noch keiner.
Nazca ist schon komisch, einfach unglaublich, dass die Linien so lange ueberlebt haben, allem Sturm, Regen und Erdbeben zum Trotz. Man kann nur vermuten und phantasieren, irgendwie mystisch oder auch nur lebloser Boden.
Lebendig wird der Boden bei einer Pachamanca Zeremonie. Heisse Steine werden kreisfoermig in den Boden gelegt und mitten rein kommt das Essen. Nach ein paar Stunden sind Kartoffeln, Rueben, (Quitsch-)Kaese, Mais-Bohnen-Brei, Naehnchen- und Schweinefleisch fertig. Das ist ein alter Festmahlbrauch aus den Anden und wirklich lecker! Absolut garnicht lecker ist Sand. Aber Sandboarden macht riesen Spass. Schoen die Sandduenen runterbuegeln ist irre.
In Arequipa gibt es eine Mumie zu bewundern, die zwar wenig huebsch aussieht, aber noch sehr gut erhalten ist. Oetzis Nichte vielleicht. Ueberaschend klein ist das zusammengekauerte Wesen, das erst durch eine Eruption im Jahr 1991 aus ihrem 500-jaehrigem Schlaf freigelegt und 1995 von einem Wanderer entdeckt wurde. Die Mumie und ihr Grab in ueber 6000 m Hoehe erzaehlen interessante Geschichte.
Eine andere Geschichte ist der Ausflug zum Colca Canyon. Das erste Mal nah an 5000 m Hoehe waren einige der Gruppenmitgleider und wurden mit Kopfschmerzen bestraft. Gluecklicherweise konnte ich froehlich herumhuepfen durch die karge Landschaft. Ehe es zur weltweit zweithoechsten Schlucht ging um die zweitgroessten Voegel der Welt, Condore, zu bewundern wurden wir von Lamagegroele geweckt. Immerhin halten diese sich an menschliche Aufstehzeiten von 06:00 Uhr. Am Cruz del Condor durften wir gleich mehrere der gleitenden Voegel mit bis zu 3 m Spannweite beobachten. Frueh aufstehen lohnt sich manchmal wirklich. Die Adler, die auch zu gegen waren, wirkten wie kleine Spatzen im Vergleich, bewiesen jedoch deutlich qualifiziertere Flugkuenste. Interessant ist das Leben eines Condors, ein bisschen Recherche wir mit ueberaschenden Fakten belohnt.
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