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Wehmut kommt auf, unser letzter Tag zu dritt. Emma versucht uns die letzten, wichtigsten, spanischen Formulierungen beizubringen; wir versuchen uns im selbstständigen Buchen und Sprechen und uns wird schmerzlich klar, dass die einfache Zeit, in der Emma alles gemanaged hat, zu Ende geht. Das echte Abenteuer klopft mit dem spanischen Gestottere an die Türe - und überhaupt, wir werden Emma sehr vermissen. Und uns wieder umstellen auf eine Reise zu zweit.
Wie kann man La Paz an einem Tag kennenlernen? Wir entscheiden uns für eine Rundreise per Seilbahn. Eine Firma aus der Schweiz wurde vom bolivianischen Präsidenten angeheuert um die Verkehrssituation dieser Millionenstadt zu entlasten und innerhalb von ein paar Monaten wurden mehrere vernetzte Seilbahnen gebaut. Die „Linea Blanca" wird am heutigen Sonntag vom Präsidenten eingeweiht und wir beobachten die Empfangsgeneralprobe durch das bolivianische Militär inklusive Musikkapelle, den Empfang einiger Generäle und entsprechenden Soundchecks. Und werden bolivianische Papierfähnchen haltend vom Fernsehen gefilmt. Die Gringos halt…
Und dann schweben wir über La Paz, rauf und runter, und wieder rauf und runter. Sehen die dicht stehenden, unverputzten, roten Häuser, die Hunde in den Dachgärten, Plastikflaschen in den Ecken, Indigenos in Sonntagskleidung. Genial, die Stadt schwerelos von oben erkunden zu können. Und das auch noch sicher, der Schweizer Firma sei Dank! Dann fällt das Ticketsystem aus, weil heute durch die Einweihung das Fahren mit der weißen Linie umsonst ist. Und dann müssen wir doch noch mit dem Taxi zum Hostel fahren, da die Warteschlangen an der weißen Linie über viele, viele hundert Meter geht und wir finden uns im bodenständigen Taxi- und Busgewimmel der Straßen wieder.
Emma packt ihre Taschen, wir sortieren aus, gehen nochmals essen, schlafen schlecht, stehen um halb zwei nachts an der Straße und lassen uns vom Taxi zum Flughafen fahren. Adiós Emma.
Und dann wird doch wieder geheult.
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