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Heute war die Krokodilsafari. War sehr schön. Der Touranbieter ist wohl sehr klein, 3 ältere Herren machen dort alles selbst und geben sich richtig Mühe, wirklich sehr herzlich und süß gemacht. Im Busch kurz vorm Proserpine River steht ein Zeltdach mit festen Picknicktischen darunter auf einem kleinen Platz, daneben ein Schuppen für die ganzen Sachen, ein Plumpsklo, 4 Anhänger und ein Traktor für die Tour an Land und ein paar Meter weiter am Ufer ist ein kleiner Kran, der das Boot zu jeder Tour ins Wasser lässt. In einem kleinen Kessel wird über offenem Feuer frischer hiesiger Tee zubereitet und zwei Laibe hiesiges Brot gebacken. Mit Tee und Brot (ähnlich wie Scones) hat die Tour dann auch begonnen, damit man erst auf dem Wasser ist, wenn die Krokodile schon an Land sitzen. Mittags wurde dann gegrillt.
Mit dem Boot sind wir dann in beide Richtungen des Flusses gefahren, insgesamt 2 Stunden. Dabei haben wir mit den ganz kleinen jungen Krokodilen bestimmt 15-20 Tiere gesehen, manche im Wasser, die meisten an Land beim Sonnen. In der Gegend leben wohl um die 200 Tiere, wenn ich mich richtig erinnere. Leider sind sie ziemlich Einzelgänger und kümmern sich auch nicht sonderlich um die Jungen. Sobald die geschlüpft sind, müssen sie allein klar kommen. Das führt auch dazu, dass nur etwa 1% der Jungtiere überlebt. Denn auch Kanibalismus ist unter Krokodilen nichts Ungewöhnliches. Wir haben etwa 4-5 Meter lange Tiere gesehen, die kleinen waren vielleicht 1 Meter lang. Es gibt dort bis zu 8 Meter lange Tiere, nur waren die wohl eher unter uns im Wasser unterwegs. Baden oder reinfallen sollte man dort also echt nicht. Sehr gruselig: Wenn es Überflutungen gibt, „schwappen“ die Krokodile auch gern mal weiter ins Inland. Bei Überflutungen sollte also jeder hier in der Gegend auf keinen Fall zu Fuß ins Wasser gehen. Denn dann haben die Krokodile gern mal einen Radius von 80km. Was mich noch beeindruckt hat, besonders nach gestern, ist, dass sie 6h die Luft anhalten können und bis zu 115 Jahre alt werden. So viel zu den Fakten. Wie es war? Wie gesagt, sehr gut. War sehr beeindruckend, die mal in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen und auch, wie gut die getarnt sind. Sie waren am Ufer zum Teil erst kurz vorher zu sehen und das auch nur, weil die Fläche dort recht frei war. Im Unterholz hätte man keine Chance, die rechtzeitig zu bemerken. Und zwar sind sie so sehr sehr träge, aber wenn sie wollen, können sie ordentlich Gas geben und dann hat man verloren.
Nach dem Essen haben wir dann noch die Tour an Land mit dem Traktor gemacht und heimische Pflanzen und Bäume angeguckt. War auch ganz schön gemacht, hatte aber vermutlich nur den Grund, die Tagestour voll zu bekommen. Aber ich fand die Herren so süß und bemüht, das hat mir einfach sehr gefallen.
Zurück im Hostel hab ich mich mit der letzten anstehenden Woche meiner Reise beschäftigt und damit, was ich aus den übrigen Wochen bis Anfang Juli mache. Für Letzteres habe ich noch keine Antwort. Nach den kleinen und großen Wundern hier scheinen mir meine Bucket List Ziele in Europa irgendwie zu banal. Mag doof klingen, fühlt sich aber gerade so an. Janina sagte es so treffend: Ich hab meine alte Form wieder :-)
Hab jetzt erstmal für übermorgen eine Tour zum Outer Great Barrier Reef mit Schnorcheln gebucht. Bin sehr gespannt. Der Rest ist noch in Arbeit. Muss ich morgen im Zug mal überlegen. Fahre ja 12 Stunden Zug morgen. Bin ab 4:30 Uhr morgens unterwegs. Und weil die Mädels in meinem Zimmer heute so nett waren, waren wir auch heute Abend was essen, trinken und tanzen und jetzt ist es schon 00:30 Uhr. Licht aus, der Wecker klingelt bald schon wieder :-(((
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Wolf Ploog Sehr spannender Bericht. Vielen Dank und gute Weiterreise. Freue mich auf Deine nächsten Geschichten & Erlebnisse