Profile
Blog
Photos
Videos
Jeder sollte einmal ein Surfcamp besucht haben. Wenn ich das vergangene Wochenende nicht selbst erlebt hätte, ich würde mir kein Wort glauben. Es gab nur zwei Regeln: "Don't piss in your wetsuit" and "Drink!".
Der Trip nach Byron Bay begann am Freitag um 16 Uhr mit einer Ansage des Busfahrers, doch bitte allen Alkohol rauszuholen, nach Belieben zu konsumieren, durch den Bus zu laufen, um sich mit Freunden zu unterhalten und Partymusik nach vorn zu bringen. Um seine Aussage zu unterstreichen, war der erste Boxenstopp vor einem Bottle Shop. Nach knapp viereinhalb Stunden Fahrt durch das nächstliche Australien (hier ist es auch weiterhin um spätestens 18 Uhr dunkel) und einer Stunde Zeitverschiebung aufgrund des anderen Bundesstaates, wurden gegen 21.30 Uhr im Surfcamp Spot X von unseren Surf-Instructors mit heruntergelassenen Hosen begrüßt. Schon da versprach der Trip großartig zu werden! Danach mussten wir sofort(!) zu unserer ersten Surfeinheit antreten, d.h. aus unseren Klamotten raus, in die nassen Wetsuits rein und damit dann unter die Dusche. Nicht zu vergessen, dass während dieser Aktion jeder seine Dose Bier in der Hand behalten sollte. Was ein Spaß! :-) Erst nach dem Umziehen bekamen wir eine kurze Führung über das Gelände, bezogen unsere Kabinen und gingen noch einmal für eine nächtliche Schwimmtour an den Strand. Wer noch nie bei Vollmond ins Meer gegangen ist, sollte das unbedingt mal nachholen (wegen der Haigefahr brauchten wir Taschenlampen, aber egal). Cool! Gemeinsam mit Freunden und einem neuen Tetrapak Wein ließen wir den Abend dann am Strand ausklingen. So muss ein Studieum aussehen!
Samstag morgen klingelte jedoch leider schon um 7.30 Uhr der Wecker und Frühstück und Surf-Lesson riefen. Nachdem wir Kraftgetankt hatten, spielten wir also wieder das Spiel: Klamotten aus, Wetsuit an, unter die Dusche. Dann gabs die Surfboards. Ich glaube, meins war doppelt so groß wie ich. Nach einigen Trockenübungen durften wir auch endlich ins Meer. Ich habe selten so viel Salzwasser geschluckt, aber eben auch selten so viel Spaß gehabt. Schon während der ersten Stunde hab ich es geschafft, stehend am Strand anzukommen. Und es ist ein so geiles Gefühl. Wenn ich doch nur länger hierbleiben könnte... - ich würde mir nächste Woche ein eigenes, neues Board zulegen. Naja, aber dem ist ja leider nicht so. Nach zwei Stunden Surfen war ich dann doch einigermaßen platt und freute mich aufs Mittagessen, ehe es dann nochmal für zwei Stunden ins Wasser ging. Einige blaue Flecke, geschlucktes Wasser und viel Spaß später stand dann noch eine Kajaktour an. Auch auf diese sollten wir auf Anweisung der Instructor unbedingt alokoholische Getränke mitnehmen. So sind wir dann also mit ca. 30 Leuten mit den Kajaks los, jeweils drei Leute pro Kajak, zwei Paddel und eine Verantwortliche/ein Verantwortlicher für das gute Gesöff. Ich hatte das Glück, dass ich mich zurücklehnen und den Mädels beim Paddeln zugucken konnte. Die Ausführungen über Einzelheiten der Tour würden zu weit führen, aber es gab viel zu lachen. Nicht zuletzt ein gekentertes Kajak und Tetrapak-Weitwurf mit Paddeln ließen keinen Zweifel aufkommen. Danach war ich aber auch froh über eine kurze Erholungsphase, eine warme Dusche und das Abendessen. Doch erst nach dem Abendessen kam wirklich Leben in den Laden, denn die Surf-Instructors (die allesamt in meinem Alter und entsprechend genauso vernünftig waren) hatten einige Drinking Games und Gruppenspiele vorbereitet. Nebenbei konnte man auch am Lagerfeuer sitzen, an den Strand gehen und eben neue Leute kennen lernen. Wir haben unter anderem zwei Deutsche (schon wieder) kennen gelernt, die hier Work and Travel machen und in der nächsten Woche nach Surfers Paradise kommen. Dort werden wir sie auf jeden Fall wiedertreffen und nochmal gemeinsam surfen gehen. Der Abend endete feuchtfröhlich irgendwann in der Nacht.
Die erste Frage einer meiner Mitbewohnerinnen heute Morgen um 7.30 Uhr lautete dann auch: "Ist euch auch so schlecht?" Beim Frühstück waren dann die ersten Verluste zu beklagen: eine gebrochene Nase, ein geprelltes Knie, Kopfschmerzen, Hangover. Im Meer wurde es dadurch übersichtlicher. Der Großteil versuchte zwar noch zur Surfstunde anzutreten, ob es wunderschönen Wetters mit strahlend blauem und wolkenlosen Himmels legten sich dann aber doch einige ziemlich schnell für ein Nickerchen auf die Surfboards an den Strand. Da die Wellen auch nicht mehr so toll waren wie gestern, war das sicherlich keine dumme Entscheidung. Es war trotzdem schön im Wasser. :-) Leider mussten wir dann nach zwei Stunden wieder aufhören, duschen, Mittagessen und in Richtung Uni zurückfahren. Unterwegs haben wir noch einen Zwischenstopp in Byron Bay gemacht und dort u.a. am Strand Wale gesehen. Gestern haben wir noch Delfine gesehen. Interessant, wie nah die an die Küste kommen.
Aber leider ist auch dieses Wochenende nun wieder vorbei und die Arbeit wartet. Wünsch euch einen schönen Wochenstart!
- comments