Profile
Blog
Photos
Videos
Um 7 Uhr klingelt der Wecker. Ich packe meine notwendigsten Sachen für die Trekkingtour in einen kleinen Rucksack, wohl wissend dass ich jedes Gramm zwei Tage tragen muss. Die Hälfte des Rucksacks ist mit meiner dicken Winterjacken gefüllt. Auch dicke Socken kommen ins Gepäck. Alles andere deponiere ich im Hotel. Dort habe ich mir für übermorgen auch gleich noch ein Zimmer für eine weitere Nacht reservieren lassen.
Dann auschecken, frühstücken. Der Trekkingführer kommt auch pünktlich.
Wir wandern los. Der Guide erklärt mir viel über die Pflanzen und Bäume am Wegesrand. Das angebaute uns teilweise völlig fremde Gemüse. Man findet auf den Feldern natürlich auch bekanntes wie Zuchini, Zwiebeln, Knoblauch,Kohl, Bohnen. Kaffee wächst hier auch.
Die Berge rund um Pindaya sind Myanmar's größtes Tee Anbaugebiet. Es werden hier 10 Sorten von grünen Tee kultiviert. Dabei gibt es neben den in Deutschland bekannte getrockneten Tee den man mit Wasser aufgießt, den Picker-Tea, hier werden die Blätter entweder so gekaut oder kommen in Gerichte wie Curry bzw. den super lecker schmeckenden Green Tea Leaf Salat. Der hier im Shan Staat zu den Spezialitäten zählt. Ich lieben den Salat, natürlich sind da auch Tomaten, Zwiebel, Knoblauch, Erdnüsse und zahlreiche andere Dinge drin. Toll gewürzt und garniert mit Sesam. Leider werde ich den in Deutschland kaum Kochen können denn hier bekommt man nur getrockneten Grüntee. Der schmeckt total anders.
Während der Trekkingtour konnte ich beobachten wie der Tee geerntet und dann weiterverarbeitet wird. 1h Arbeit für 1kg Tee. Dafür bekommen Sie dann ein paar Cent.
Über meinen Guide erfahre ich viel über
Tee, z.B dass drei mal im Jahr die Blätter geerntet werden 9 Monate des Jahres. Nur am Ende der Trockenzeit nicht. Die Teepflanzen werden sehr alt bis zu 130 Jahre bringen Sie Ertrag. Der erste Tee wird bereits drei Jahre nach dem anpflanzen geerntet.
Ich kann mir den gesamten Prozess der Teeherstellung ansehen. Wahnsinnig aufwendig sammeln die Frauen nach dem Pflücken die schlechten Blätter heraus. Dann werden Sie gemahlen und getrocknet.
Wir kommen durch zahlreiche Dörfer die alle von anderen Volksgruppen bewohnt werden So unterscheidet sich auch die Tracht, die Sprache und die Lebensweise. Alle sprechen jedoch gemeinsam Myanmar Language ubd unterhalten sich so untereinander. Die junge Generation lernen in der Schule in ganz Myanmar neben Myanmar Language auch gleichzeitig Englisch. In Myanmar leben 135 verschiedene ethnische Bevölkerungsgruppen meist friedlich zusammen. Buddhisten, Christen, Hinduisten und zahlreich andere Religionen. Mit Ausnahme der Muslims an der Grenze zu Bangladesch. Die Geschichte dieses Konflikts ist lang und sehr kompliziert. Ich habe einiges darüber erfahren was man in den deutschen Medien so leider nie liest. Die Berichten bei uns sind recht einseitig.
Ich durfte mir eine Dorfschule ansehen. Es war im Gegensatz zu Nepal oder Thailand eine angenehme schöne Begegnung. Hier bettelt niemand, möchte Kugelschreiber, Bonbon oder andere Dinge. Man schaut durch das offen Fenster und der Unterricht geht ganz normal weiter. Vielleicht winkt mal ein Kind. Man hat hier ganz allgemein noch nicht den Eindruck als würden Touristen störend empfunden. Die Menschen sind eher neugierig, kontaktfreudig, wenn man sich darauf einlässt, kommt man ins Gespräch. So wird man immer wieder gefragt wo man herkommt. Kleinere Unterhaltung mit Hilfe des Guides als Übersetzer sind auch möglich. Hier kommen noch selten europäische Touristen vorbei. Man kann noch eine weitgehend traditionelle Lebensweise beobachten. Hier lebt jeder von Landwirtschaft. Es gibt keine Souvenirläden oder Getränkestände. Schön ist dass der Guide alle Zutaten für mein Essen ausschließlich in den Dörfern bei den Bauern kauft. So verdienen die auf natürliche weise Geld. Ohne Bittsteller für reiche Touristen zu sein.
Manche wissen mehr über Deutschland als man denkt mag. Es wird in den Medien auch einiges berichtet. Die meisten haben über Smartphone auch Internet. So wussten zu meinem Erstaunen auch einige von dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin. Unglaublich!
Es gibt viele Hilfsprojekt deutscher Organisation. Umweltschutz, Bildung, Sprachprojekte zum Beispiel vom Göthe Institut in Ragun.
Mittags gibt's in einem Dorf essen. Der Guide hat mit den Bewohnern des Hauses einen Deal gemacht. Der Koch mietet quasi für zwei Stunde die Küche eine willkommene Einnahmequelle für die Familie. Es gab ein riesiges Menü mit einheimischen Myanmarspeisen. Letztlich stande dann 10 Schalen mit Zutaten auf dem Tisch. Viele Gemüsesorten die ich noch nie gegessen habe, aber excellent schmecken. Ein unglaublich leckeres Essen. Die Wanderung zum Kloster dauert 4 Stunden von da kann man optional noch mal 3 Stunden auf den höchsten Berg der Region. Was ich natürlich mache. Bis auf die dicke Jacke lasse ich alles unten beim Kloster zurück. Dann wandern wir beide weiter. Der Koch bereitete das Essen zu. Noch mals 600Hm doch es lohnt sich die Landschaft und der Ausblick mit 360 Grad Panorama sind der Hammer.
Leider wird hier hoch gerade eine große Straße gebaut. Gebaggert und gesprengt. Was die Landschaft in den nächsten Monaten wohl nicht mehr so schön erscheinen lässt, wie ich Sie noch erleben durfte.
Zurück im Kloster bezog ich auf einer Matratze mein Nachtquartier. Eine gewaltige Halle, die ich mir nur mit zwei Franzosen teilen musste, die am anderen Ende lagen. Ein unglaubliches Erlebnis, neben den Buddha Figuren zu schlafen und das fast alleine.
In dem Moment war mir klar es war für mich die richtige Entscheidung nicht dasTrekking in Kalaw zu machen, sondern hier.
Um 18:30 Uhr gab es Abendessen bei Kerzenschein. Ein noch aufwendiges Menü. Unwahrscheinlich was der Koch da gezaubert hat.
Nachdem ich gegessen und mich mit einem Eimer eiskaltem Wasser gewaschen habe ging es ab ins Bett. Es wurde schon ordentlich kalt. Hier fallen die Temperatur nach Sonnenuntergang binnen Minuten um 15'c.
Ich schnappte mir gleich fünf Decken, die Winterjacken lies ich an, dann war es angenehm warm.
Ich schlief in Abwesenheit von Buddha doch recht gut....
- comments