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Bundaberg - Eine Erfahrung für sich
Humidity (Schwüle) I´m coming… Als ich aus dem Greyhound Bus ausgestiegen bin, erschlugen mich 36 Grad!!! Es war drückend heiß! Ich tat nichts, bewegte mich nicht, saß im Schatten und startete sofort mit schwitzen!!! Krass, das war bisher noch nirgends während meiner Reise… Aber umso nördlicher ich mich auf der Landkarte bewege soll es wohl immer schlimmer und drückender werden… Jippie, wir werden ja sehen, was da noch so auf mich zukommt…
Bundaberg! Jeder warnte mich vor diesem Ort. Im Reisebüro schaute man mich verwundert an, als ich sagte, dass ich eine Nacht in Bundaberg verbringen wolle… Man verkaufte mir noch nicht mal ein Hostel. Man hätte keine Unterkunft im Programm für Bundaberg. Ok, kein Problem, dachte ich mir, ich suche mir selbst was!
Als ich in Hervey Bay nochmals nach einer Hosteladresse fragte, warnte man mich schon das zweite Mal und wollte mir auch hier keine Hostelinfo geben…
Bundaberg ist eine Arbeitergegend… Viel Landwirtschaft und somit viele Farmjobs. Jeder Backpacker, so denke ich, sollte mal in Bundaberg gewesen sein, da hier das „Fruit-Picken" tatsächlich stattfindet und mehrere hundert Backpacker abrufbereit sind und wild auf reife Früchtchen sind :- )
Die Hostels sind jedoch auch als Working-Hostels ausgelegt und haben nur zwei Aufgaben: Unterkunft schaffen und Jobs vermitteln. Komfort ist ein Fremdwort, so sagte man mir!!!
Bundaberg ist ebenfalls bekannt für den gleichnamigen Rum. Man kann hier eine Destillationstour in der Fabrik machen, aber da hatte ich keine Lust zu. Ich wollte Turtles, keinen Rum!!!
Ich hatte ein Angebot schon einen Tag früher Hervey zu verlassen und mit Thomas aus der Schweiz nach Bundaberg zu fahren und dort eine Turtle-Tour mitzumachen (Die großen Meeresschildkröten kommen aus dem Wasser und legen ihre Eier. Im Moment ist gerade diese Saison. Im März schlüpfen die Kiddies dann!). Ich wollte diese Tour so gerne machen, aber leider war alles ausgebucht… Wäre ich mit ihm früher losgezogen hätte das jedoch auch geheißen, dass ich mein Doppelbett aufgeben hätte müssen! DOPPELBETT im Hostel in Hervey!!! Das erste Doppelbett, das ich in einem Hochbett gesehen hatte und generell das erste in einem Hostel!!! ich hatte es für mich alleine!!! Luxus!!! Es war ein 4 Bettzimmer und da ich als erstes ins Zimmer einzog suchte ich mir natürlich das einzige Doppelbett aus und alle anderen Zimmerkollegen waren sicher zwischen 30 und 50 Jahre alt (normalerweise sind meine Reisekollegen in meinem Alter) aber keiner bekam mein Bett! Der junge Hüpfer krallte sich das Luxusbett - alle anderen hatten die klapprigen Hochbetten :- )
Also ich kam in Bundaberg an! Die Stadt ist eigentlich ganz schön. Groß und hübsch, aber es gibt halt außerhalb von Bundaberg die nächsten 100 Kilometer nichts!!!
Ich kam in das Hostel und also ich mich umschaute wusste ich, was man mir ersparen wollte! Sauberkeit war ein Fremdwort. Das Zimmer winzig und voll mit Kram. Meine Matratze war zwar vorhanden, aber in einem widerlichen Zustand. Ich präparierte alles so weit wie möglich und fand ein Insekten Spray. Vorsichtshalber sprühte ich meine Matratze ein! Ich dachte wirklich, dass das jetzt die Station auf meiner Reise sein wird, bei der ich die Bedbugs (Bettwanzen, die rote Stiche auf der Haut hinterlassen und dich dazu bringen alle deine Klamotten heiß zu waschen, um sie wieder loszuwerden) bekomme. Jeder Backpacker hat davor Angst!!!
Jeder sucht hier nach Arbeit und jeder ist dreckig von der Feldarbeit… Ich bin so froh, dass mir das erspart blieb und dass ich diese schwere Zeit der Jobsuche bereits hinter mir habe… Meine Aufgabe ist im Moment die tolle Seite Australiens kennenzulernen und ich bin in dieser Phase sehr gerne, muss ich zugeben! :- )
Als ich duschte hatte ich plötzlich den Warmwasserknopf in der Hand…
Die Küche will ich gar nicht erwähnen, aber ich hatte Gott sei Dank genug zu essen dabei, das ich nicht kochen musste… Die Küche brauchte ich somit nicht.
Ich traf Anja aus Kassel und wir verbrachten den Abend auf einem Rastplatz, bei dem es komischerweise freies Internet gab. Als wir jedoch dorthin liefen kam Wind auf und plötzlich bewegte sich ein Tier auf dem Boden und ich spürte etwas auf meinem Fuß! Ich schrie auf, da ich erst dachte, dass es eine Schlange sei!!! Es war jedoch ein Frosch, der auch gleich wieder von meinem Fuß weitersprang… Aber da Frösche auch nicht so ohne sind hier in Australien war mein Schock doch berechtigt!!!
Am nächsten Morgen wachte ich auf und alles war gut! Keine Bedbugs. Juhu!!! Anja und ich verbrachten nochmal Zeit im Internet und ich kaufte mir einen neuen Schlafsack, da der alte einfach zu groß und schwer ist und die Hülle ständig kaputt geht…
Ich bin ständig am Flicken und jedes Mal wenn ich ihn benutze habe ich Probleme ihn wieder zusammen zu bekommen! Ich hoffe mein Papa verzeiht mir, da ich seinen heiligen Schlafsack mitgenommen habe, der jedoch durch die neue Technik ziemlich überholt wurde und ich ihn somit nicht wieder mit nach Deutschland bringen werde.
Ich musste jedoch bis 16:40 Uhr in Bundaberg rumbekommen und chillte mich letztendlich an die Busstation und laß mein Buch!
Der Knaller war noch, dass ich mir im Hostel meine Hände waschen wollte! Es war jedoch keine Seife im Spender, jedoch flatterte ein Falter aus der eigentlichen Öffnung, den ich wohl durch die Erschütterung aufgeschreckt hatte :- D
Es war eine Erfahrung, die wie ich hier im Hostel in Agnes Water rausgefunden hatte, auch andere Backpacker gemacht hatten!!!
Ich schreibe diesen Blogg von Agnes Water/1770 und ich bin total mit dem Hostel zufrieden. Klasse Hostel und jeden Abend freies Barbecue! Geil! Endlich wieder Fleisch!
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