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7 Tage Outback 2
Tag Nummer 1:
Um 6:15 Uhr ging unsere Tour an diesem Tag los. Wir waren 24 Leute und der Bus somit vollbesetzt! Von Alice Springs zum Ayers Rock sind es ganze 600 Kilometer mitten durchs Outback!
Der erste Stopp der Reise brachte uns zu einer Kamelfarm, bei der man auch Kamelreiten konnte. Da ich das jedoch bereits in Dubai ausprobiert hatte und es dort auch traditioneller finde, ließ ich das sein. Gleichzeitig musste ich ja auch allen meinen Lieben zu Hause versprechen, dass ich nach dem abenteuerreichen Bali Urlaube nichts mehr Waghalsiges mache und mich nicht unnötig in Gefahr bringe!!! Seht ihr, ich halte mich dran!!!
Auf der Farm konnte man allerlei Tiere bestaunen. Unter anderem auch einen zahmen Dingo.
Während wir uns immer tiefer ins Outback begaben, sah man immer mal wieder abgebrannte Gebiete. Diese Feuer sind jedoch von Menschenhand gelegt und haben einen tieferen Sinn. Man brennt das dicke, unfruchtbare und trockene Gras ab, damit der Boden wieder fruchtbarer wird und alle Pflanzen neu starten! Dieses Gras brennt jedoch nicht sehr hoch, sodass die Bäume unbeschädigt bleiben und weiterwachsen können.
Mitten im Nichts hielt uns eine Aborigine-Familie an, die mit dem Auto stehen geblieben waren, da sie keinen Sprit mehr hatten! Man sagte uns, dass das sehr typisch sei! Man verschätzt sich halt doch sehr schnell mit den weiten Entfernungen und Sprit gibt es nun mal im Outback nicht an jeder Ecke!
Wir hatten einen etwas kühleren und bewölkten Tag erwischt und somit waren wir für unsere Kings Canyon Wanderung nicht komplett der krassen und gnadenlosen Sonne ausgesetzt!
Die Wanderung am Kings Canyon dauerte ca. 3,5 Stunden für 6 Kilometer. Zuerst mussten wir jedoch die gefühlten 8 Millionen Stufen hinauf auf den Canyon. Das war echt hart und sehr heiß, anstrengend und erschöpfend. Die Aussicht lohnte sich jedoch definitiv.
Auf dem Canyon angekommen war es mehr ein Spaziergang durch das Gestein. Der rote Stein sieht halt aber auch wirklich klasse aus. Tolle Farbenspiele und Schluchten konnten wir bestaunen, sowie den „Garten Eden", eine Wasserstelle mitten im Canyon!
Es zogen immer mehr Wolken auf und nach einigen Minuten setzte auch schon ein wirklich heftiges Gewitter ein!!! Wir waren mitten auf dem Canyon und hatten noch die Hälfte der Wanderung vor uns. Es blitzte und donnerte… Regen und Wind… Regen in der Wüste - Ich weiß noch nicht so recht, ob ich mich als Glückspilz fühlen sollte… Wir hatten Regen am trockensten Punkt des australischen Kontinents!!! Immerhin sahen wir den Kings Canyon mit Wasserfällen, eine wahre Seltenheit und kaum einer konnte das bereits bestaunen!
Wir sprinteten regelrecht durch die zweite Hälfte der Wanderung und waren triefend nass als wir am Bus ankamen. Alles war nass… Geldbeutel, Rucksack, einfach alles!!!
Im Camp angekommen duschten wir uns erstmal heiß und versuchten uns irgendwie warm zu halten…
Bei jeder Tour hatte ich bereits warme Sachen dabei und hab sie nie gebraucht (Mein Hauptgepäck ließ ich im Hostel). Und dieses Mal, wo ich so sehr warme Klamotten gebraucht hätte, hatte ich keine!!! Ich zog alles an, was meine Tasche hergab. Ich hatte 3 T-Shirts an und einen Schal (Mein Heiligtum ab sofort)!
Wir saßen beim Abendessen. Jeder fror und war down. Ich hatte eine Schüssel Spaghetti vor mir, froh mit meinen 3 T-Shirts und hatte als Krönung noch einen schmatzenden und schlürfenden Japaner neben mir. (Klar, ich weiß, in Asien isst man nun mal lautstark, aber in diesem Moment war das dann echt noch die Spitze der „Tollen" Dinge). Immerhin konnten wir in Zelten schlafen und mussten nicht, wie eigentlich geplant draußen schlafen! Gott sei Dank!!!
Die Zelte erreichten wir jedoch auch nur nass und waren mit rotem Matsch befleckt! Durch die vielen Wassermassen löste sich der Fußweg regelrecht in Bäche auf und war von der Konsistenz nur noch Matsch!!! Ich hab keine Ahnung, wie oft mein Flip-Flop, auf dem Weg vom Zelt zum Toilettenhäuschen, im Matsch stecken blieb!
Ich schlief diese Nacht in einem halbwegs nassen Schlafsack!
Tag Nummer 2:
Die Bäche waren verschwunden und alles wurde so langsam wieder trockener. Nach dem Frühstück hieß es erst einmal wieder Busfahren für die nächsten 3h. Durch den Lunch gestärkt, erreichten wir den Nationalpark des Ulurus/Ayers Rock und Kata Tjuta/Olgas (Eintritt 25 $). Wir besichtigten zuerst das Kulturzentrum, in dem wir viel über die Kultur der Aborigines lernten und deren Kunst bestaunen konnten.
Man erklärte uns auch, dass man zum Beispiel nicht auf den Ayers Rock klettern sollte, obwohl es einen öffentlichen Pfad hierfür gibt. Es sei sehr respektlos, da der Rock ein Heiligtum für die Ureinwohner darstellt. Man kann es vergleichen, wie wenn man in der Kirche über das Kreuz Jesus' läuft!
Wir hatten als Wanderoption den 10 Km Walk um den ganzen Uluru oder den halben Walk. Ich entschied mich für die 5 Km - so langsam hatte ich nämlich genug von den Wanderungen und meine Füße waren auch etwas geschädigt vom Kings Canyon am Vortag!
Auf der Tour sah man immer wieder neue Details am Felsen. Neue Aushöhlungen und Formungen!
Als letzte Station auf unserem Plan für diesen Tag stand der Sonnenuntergang um ca. 19:30 Uhr. Wir fuhren hierfür an eine etwas entferntere Stelle, von der man einen perfekten Blick auf den Felsen hatte! Die Stelle war jedoch kein Geheimtipp. Massenweise Touristen waren dort. Manche Reiseveranstalter packten sogar Tische mit weißen Tischdecken aus und servierten Champus… Unsere Tour war jedoch low-budget, somit gabs für uns kein Blubberwasser!
Man konnte ganz genau sehen, wie sich die Farbe des Uluru mit abnehmender Sonne immer weiter veränderte. Total schön und mitten im Outback!
Nach einem Barbecue mit Kamelwürstchen und Känguru-Steak schliefen manche in so genannten Swags im Freien unter einem wunderschönen Sternenhimmel. (Ein Swag ist ein größerer Schlafsack mit Matratze, in den man dann seinen normalen Schlafsack reinpackt) Ich genoss den Sternenhimmel von meinem Fenster aus, in einem der permanenten Zelte, da es eigentlich nachts regnen sollte… Wir hatten jedoch Glück und das Wetter hielt.
Tag Nummer 3:
Mein Wecker klingelte um 3:45 Uhr, da wir nach einem kurzen Frühstück den Sonnenaufgang neben des Ulurus um ca. 5:25 Uhr bestaunen wollten. Wir hatten einen klasse Himmel und das, was wir dort sehen durften war wirklich der geilste Teil des ganzen Ausflugs, so fand ich!
Wir fuhren anschließend weiter zu den Olgas, einer kleine Gebirgskette in der Nähe des Ulurus und wanderten hier nochmals zum Abschluss zu zwei wunderschönen Aussichtspunkten.
Anschließend hatten wir einen frühen Lunch und traten dann die 600 Kilometer Heimfahrt nach Alice Springs an! Unterwegs sahen wir, nachdem wir bereits freie Wildpferde bestaunen durften, ausgebrannte Autos am Straßenrand standen, Schlangen die Straße überquert hatten (das waren jedoch die einzigen, die wir sahen), im ersten Camp eine Redback-Giftspinne an der Decke hing, nun noch freie Kamele. Die Kamele haben sich hier in Australien massenhaft verbreitet und wurden etwas zur Plage! Die Regierung hat somit ein ungeschriebenes Gesetz erstellt, das besagt: „Wer ein Kamel fängt, darf es behalten"!
Ich wäre ja sofort dabei, aber 3 Monate Schifffahrt sind glaube ich nicht unbedingt kamel-gerecht!
Auf der Heimfahrt hielten wir noch schnell an einem anderen Felsen im Outback, dem so genannten „Mount Conner". Dieser Rock ist nicht so spannend wie der Ayers Rock und auch kaum besucht von Touristen. Es ist ein Felsen, der sich mitten in einem ausgetrockneten Salzwassersee befindet.
Thema Mücken:
Im Outback gibt es die nervigsten Mücken, die man je gesehen hatte, so denke ich!!! Die sch… Viecher fliegen immer nur in dein Gesicht. An deine Nase, deine Lippen oder fliegen 5 Mal gegen deine Wimpern, bis du sie letztendlich mit einer energischen Bewegung wegbekommst!!! Sch… Dinger!
Viele Leute ziehen sich hierfür auch ein Fliegennetz über den Kopf. Das sieht jedoch scheiße aus und war eigentlich auch etwas übertrieben!
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