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Das Foto für heute ist symbolisch für diesen abgefahrenen Tag.
Das Motto lautet :
"Nicht alles was im Sch**sshaus sitzt muss unbedingt schlecht sein, oder stinken" Man kann ALLEM etwas Positives abgewinnen.
Mein Tag begann heute morgen pünktlich um 07:00 Uhr, weil ich ja schon um 08:00 Uhr mit Ranger Graham und zehn anderen Wagemutigen zur Vulkan-Lavatunnelführung eingebucht war. Also eine kalte Schnelldusche, Kaffeetrinken und los gings ohne Frühstück.
Die Führung war hochinteressant, weil der Undara Vulkan vor 190.000 Jahren wohl den bis heute mengenmäßig ungebrochenen Rekord an erbrochenem Magma und Lava hält.
Die dabei teilweise gebildeten Hohlräume der Lavaströme kann man heute besichtigen.
Der Höhepunkt der Tour war ein Bad in einem unterirdischen Lavatunnel in glasklarem, 24 Grad warmen Wasser.
Also idealerweise Rückenschimmen und dabei nach oben in den Lavakanal blicken
Ein schaurigschönes und einmaliges Gefühl...
Die Tour war so gegen 10:30 zu Ende und ich folgte meinem weiteren Vorhaben zum Golf von Carpentaria, spricht Karumba zu fahren.
Also head up westwards, volltanken und losfahren. Immer geradeaus und teilweise auf einspurigem Asphalt mit seitlicher Schotterspur zum Ausweichen.
Insbesondere den knapp 50 Meter langen Roadtrains, mit bis zu drei Anängern und Tempo 100 sollte man entgegenkommenderweise großzügig Platz einräumen.
Anderfalls gehen die eben mit Tempo 100 auf die Schotterspur und erzeugen einen gewaltigen Staub und Steinhagel.
Entgegenkommenderweise natürlich im wahrsten Sinne des Wortes !
Also es war schon eine eine zünftige Kilometerfresserei mit schönem Ausblick und interessanten
Fahrmanövern zu meiner Kurzweil.
So um 15:00 Uhr in Croydon machte ich dann nochmal eine Kaffeepause und dabei teilte mir ein Mann aus Normanton ( MEIN TAGESZIEL !) mit, das er sich mit seinem Truck schon seit über acht Wochen in Croydon eingemietet hat, weil die Strasse dahin unpassierbar ist und die Reparaturen wohl noch zwei Wochen dauern werden. Er fährt einen Kühltruck mit Shrimps von der Golfküste zur Ostküste.
Diese Transporte finden aber zur Zeit wegen des Strassenzustands nicht mehr statt, weswegen auch die ganze
Shrimpfangflotte in Karumba derzeit "PAUSE" hat und nicht ausläuft.
Ausserdem sind alle Kühlhäuser mit Shrimps in Karumba nun rappelvoll.
Tja, wie klein war dagegen mein Schicksal ...
Ich habe zwar heute hin und zurück mit Tempo 90 bis 100, teilweise auf einspurigen Spuren knapp 450 Kilometer "abgerissen" und morgen nochmal 150 Kilometer.
Das macht insgesamt 600 Kilometer SACKGASSE !!!
Wer von euch kann das toppen ?
War der Tag nun für die Katz ?
Weit gefehlt - Auf dem gesamten Hin- und Rückweg gab es ja auch viele einschneidende Erlebnisse.
Erstens. Hinter einer Kuppe lagen rechts und links der Strasse insgesamt ca. 20 Brahman-Rinder.
Ab Beginn der Kuppe war eine ca. 20 Meter lange FETTE Roadtrain-Bremsspur ersichtlich
Richtig geraten, die armen Rinder schliefen nicht, sie waren, von einem Roadtrain massakriert worden und lagen nun für die Dingos und Geier am Strassenrand. Ein grausiges Bild und ein dementsprechender Gestank ( Der crash war wohl schein eine Weile her...)
Mir sind heute auch mehrere "lebende" Rinderherden auf meiner Fahrspur begegnet und in Anbetracht meines zierlichen Fahrzeuges und meiner Tierliebe war ich auch immer bremsbereit und achtsam.
Ach, übrigens so ab 17:00 Uhr kann das einem aber bei den Känguruhs trotzdem nicht viel nutzen, weil die Skippies immer sehr unorthodox hin und herhüpfen und jedes weibliche Roo ja auch noch sein Junges vom Vorjahr, "Joeys" genannt, hinter sich herhüpfen hat.
Äwwer - et is nochenz joot jejange -PUH !
Kurz vor 18:00 Uhr war ich dann (wieder mal) in Georgetown und hab mir schnell ein Plätzchen für die Nacht gesucht.
Wenn ich die Motelauswahl in so manchen Outback-Dörfern betrachte, freue ich mich des Öfteren schon über das eigene Bett auf Rädern ...)
Mit Einbruch der Dämmerung ging es per pedes ins "towncentre" wo ich den Pub auch leicht und schnell gefunden habe. "Das Weyner Roadhouse HOTEL"
Da gibt es gute, laute Rockmusik nach meinem Geschmack, ein Steaksandwich und das unvermeidliche XXXX Gold.
Das Publikum bestand überwiegend aus "hardworking men" von den diversen Strassenbaustellen in ihren Signalfarben-Klamotten, die hier ihr wirklich hart verdientes Bier trinken und natürlich riesige Steaks verdrücken.
Die haben sich total gefreut, daß sich auch mal ein "german guy" hierher verirrt und das wo doch JEDER weiß, daß die Strasse doch gesperrt ist.
( Echt lustig ....)
Die hatten also echten Spaß ein meinen Tageserlebnissen.
Im Billardraum habe ich dann noch gegen einen echten Aboriginal namens Steven haushoch verloren.
Und das obwohl Steven immer betrunkener wurde und leider auch immer mehr abdrehte und rumtönte.
Ich habe mich dann so um zehn uhr höflich verabschiedet und Steven natürlich versichert, daß er ein gnadenlos guter Billardprofi ist.
Er sagte: "tell all your friends, that you played billard with an original australian aboriginee" und das habe ich auch hiermit nun getan.
Ich ging zurück zu meinem Bullie und Steven ging zurück an die Bar um "richtig" nochwas zu trinken - Na ja ...
So ein Tag - Er endete wie er begann.
Mit aussergewöhnlichen und unterschiedlichsten Eindrücken, die man wohl nur hier so bekommen kann.
Also wieder zurück nach Osten und dann nach Süden Richtung Charters Towers und von da aus auf den Overlanders Highway nach Westen.
CU then,
Euer ONEWAY-Champion
Gerd
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