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Schildkrötis, Wendekreise und Kameras
Die Marschroute für die nächsten Tage ist klar: Es geht immer weiter Richtung Norden, bis nach Airlie Beach wo die Whitsundays auf uns warten. Von den rund 1000 Kilometern die Rainbow und Airlie Beach trennen haben wir in den letzten 3 Tagen schon rund 600 km hinter uns gebracht. Doch natürlich sind wir diese 600 km nicht einfach am Stück durchgefahren, sondern haben uns unterwegs noch einiges angesehen.
Das Highlight war wohl unser Stopp nahe Bundaberg vorgestern Abend: Am Monrepos Beach brüten 3 verschiedene, bedrohte Schildkrötenarten: Loggerhead, Green und Flatback Turtles, wobei die Loggerheads 95% aller Gelege dort ausmachen. Die Schildkrötenmamas kommen von Dezember bis Februar an den Strand gekrochen, um an die 100 Eier im Sand zu vergraben und dann, von Februar bis Ende März schlüpfen Tausende kleine Schildkrötenbabys. Das beste daran ist: Bei beiden Events kann man für nur ein paar Dollar zuschauen und die Chance auf ein solches Schauspiel der Natur ließen wir uns natürlich nicht entgehen!
Um 19:00 Uhr im Infocenter angekommen, schauten wir uns die sehr informative Ausstellung und dann einen Film an, bis um kurz vor neun unsere Gruppe zum Strand gerufen wurde. Die Volunteers, die den Strand bei Nacht patroullieren, hatten einige Loggerheads entdeckt, die dabei waren, sich aus dem Sand zu graben. Wir durften ihnen zuschauen, wie sie ihre ersten tapsigen Schritte die Düne hinuntermachten und kurze Zeit später ins Meer krabbelten - ein unglaublich toller Anblick. Außerdem durften wir sie sogar streicheln und ihre kleinen aber schon ziemlich starken Flossen spüren. Das Gelege war, wie sich später beim Zählen der leeren Eierschalen herausstellen sollte, eines der größeren in der Saison - 121 Schildkröten! Wir hatten mal wieder ganz besonderes Glück gehabt - aber das sollte es für den Abend noch nicht gewesen sein!
Denn während die Schildkrötenbabys von den Besuchern mit ihren Taschenlampen ins Meer gelenkt wurden, bekam der Ranger einen Funkspruch: Ein anderer Freiwilliger hatte einige Flatbacks ausgemacht, die wir auch noch fotografieren und genauer unter die Lupe nehmen durften. Dabei konnten wir auch sehen, dass Flatbacks ein ganzes Stück größer als Loggerheads sind und - wie ihr Name schon sagt - einen flacheren und glatteren Panzer haben. Und aufgrund ihrer größeren Flossen können sie den Strand auch deutlich schneller runterrennen als ihre Artgenossen. Ein tolles Erlebnis!
Am nächsten Morgen führte uns unser Weg über Childers zu den Zwillingsdörfern Agnes Water und Town of 1770. Wirklich interessant sind die zwei Städte mal wieder nicht gewesen, aber man konnte sich ganz schön an den Strand legen ;) Die Town of Seventeen Seventy heißt übrigens so, weil der "Entdecker" Australiens, der Brite James Cook, hier erstmals seinen Fuß auf australischen Boden pflanzte. Daran erinnert heute noch ein langweiliges Denkmal in Form eines unscheinbaren Mini-Obelisken. Wir fuhren nochmal weiter und übernachteten unterwegs auf einem Rastplatz vor Rockhampton. Rockhampton hat neben seinem Status als Rinderhauptstadt Australiens eine ganz besondere Attraktion, die wir zwar nicht anschauten, aber überquerten: Der südliche Wendekreis, Grenze zwischen Subtropen auf der südlichen und Tropen auf der nördlichen Seite, verläuft mitten durch die Stadt. Ich musste natürlich die typische Touri-Pose machen, ein Bein in den Tropen, das andere in den Subtropen, während Jana mich leicht kopfschüttelnd fotografierte.
Apropos doofe Fotos: Ich hatte über den Verkäufer von Harvey Norman in Noosa vor einer Woche Zubehör für meine neuerworbene Kamera nach Rockhampton bestellen lassen, damit ich die Kamera besser nutzen kann. Heute im Harvey Norman in Rockhampton wurde mir dann die freudige Botschaft überbracht: Wir können für diese Kamera kein Zubehör bestellen, weil unsere Geschäftsführung noch keinen Vertrag mit dem Zulieferer hat. Aha. Ihr verkauft also Kameras ohne Zubehör? Dann hätte ich gerne eine andere Kamera! Das coole bei Harvey Norman ist, wie unkompliziert die Verkäufer sind. Passt dem Kunden was nicht, dann machen wir es passend. Schwupps, schon war meine Kamera im Wert von eigentlich 289$ gegen eine neue, besser verarbeitete Sony im Wert von 340$ kostenlos getauscht und Harvey hatte einen zufriedenen Kunden mehr, der seine Kamera jetzt sogar mit den gängigen GoPro-Accessoires nutzen kann - Jippiiie!
Auch heute Nacht schlafen wir wieder auf einem Rastplatz mit anderen Campern und morgen geht es auf die 400 Kilometer lange Zielgerade nach Airlie Beach zu unserem Segeltrip am Sonntag...
- comments
Peter und Lisa Hatten ja schon das ein oder andere gewhatsappt bekommen... Aber durch den tollen Bericht können wir Euer beeindruckendes Turtle-Erlebnis noch viel besser nachempfinden. Maxi du solltest Deine Berufswahl noch mal überdenken; ) Sind gespannt auf die nächsten Berichte und welches Accesoir dazu zum Einsatz kommt. Gopro mussten wir erst googeln;) Wir freuen uns aufs Wochenende und Euch viel Spaß beim Segeln. Mast und Schootbruch!