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Sand - Everywhere!
Drei Tage auf Fraser Island vergingen wie im Flug - kaum dort mussten wir auch schon wieder gehen. Kurz nachdem ich den letzten Blogeintrag am Sonntag veröffenlicht hatte, wurde unsere Gruppe auf 10 Personen aufgestockt (ein nettes französisches Paerchen) - und wir erfuhren, dass wir zumindest am ersten Tag nicht selber fahren würden. Stattdessen mussten uns wir im "Lead Car", dem ersten Auto unseres Konvois, vom Guide fahren lassen. Zunaechst hieß es sogar, dass wir die kompletten drei Tage nicht fahren werden, wogegen wir uns natürlich vehement gewehrt haben. Aber dazu später mehr...
Nur 20 Minuten nach unserer Abfahrt in Rainbow Beach kamen wir am Inskip Point an und von hier aus war es nur noch ein Katzensprung, rüber zur Südspitze von Fraser. Man kann die Fährlinie gut auf der Karte erkennen! Eine kurze Fahrt mit der Fähre, dann waren wir auch schon da, auf der größten Sandinsel der Welt! Hinten im Lead Car eingepfercht fuhren wir den 75 Miles Beach immer Richtung Norden. Der Strand erstreckt sich über die gesamte Länge der Insel und ist unglaubliche 120 Kilometer lang. Einen Großteil davon sollten wir in den nächsten Tagen zu sehen bekommen. Zum Mittagessen machten wir Halt in Eurong, der "Hauptstadt" von Fraser. Ständig leben dort nur eine Handvoll Menschen, ansonsten ist Eurong vor allem ein ziemlich in die Jahre gekommenes Ferienresort. Nach leckeren Käsesandwiches ging es über sandige und zum Teil richtig unebene Wege ins Inselinnere zum Lake McKenzie. Das Wetter war leider nicht ganz so gut wie unsere Laune, ziemlich bewölkt und auch mit einem kurzen Schauer, was uns aber nicht davon abhielt ein Bad im komplett isolierten und nur von Regenwasser gespeisten See zu nehmen. Durch die isolierte Lage ist das Wasser unglaublich klar, bei Sonnenschein hätte man im Wasser noch besser gesehen als sowieso schon.
Nach der Badepause fuhren (oder eher hüpften) wir zu unserem Camp, das eindeutig von sehr vielen und ständig wechselnden Budget-Touristen bewohnt wird. Gott sei Dank verbrachten wir nur die Abende dort und waren sonst unterwegs, denn schön war es dort nicht gerade, eher eklig. Unser Geschirr bekamen wir in einer Plastikbox überreicht, was an sich ja nicht schlimm ist, wäre beides nur sauber und nicht voller Sand und Spuren von der Vorgängergruppe gewesen. Pfui.
Am Abend liessen sich 90% der Camper komplett mit Goon (australischer Wein im praktischen Vier-Liter-Plastikbeutel) volllaufen. Die restlichen 10% verschanzten sich entweder in ihren Zelten oder machten sich über die komplett orientierungslosen Goon-Opfer lustig - wir vergnügten uns mit letzterem ;)
Ich habe keine Ahnung was die Australier ihrem Goon hinzufügen, aber er lässt Menschen zu Tieren mutieren. Von unserem Guide bekamen wir einige Horror-Geschichten über Goon-Trinker zu hören und zur allgemeinen Erheiterung gebe ich hier mal eine wieder: Ein Pärchen war auf derselben Tour wie wir unterwegs. Dem Mädchen ging es scheinbar nicht so gut, denn es ging früh ins Zelt und schlief. Der Junge dagegen nutzte die Gelegenheit um mal wieder so richtig einen drauf zu machen. Nach einigen Litern Goon ging auch er dann irgendwann ins Zelt, doch irgendwas im Goon scheint ihn komplett gaga gemacht zu haben. Denn anstatt aufs Klo zu gehen, als er musste, verrichtete er sein Geschäft einfach an Ort und Stelle - und kackte auf seine Freundin. Die 6-jährige Beziehung der beiden endete in dieser Nacht und der Junge verließ Fraser Island mit einem blauen Auge und blutverkrusteter Lippe.
So viel also zum Goon. Auch wir bekamen seine Auswirkungen indirekt zu spüren, denn mehrmals versuchten verschiedene Personen, unser Zelt für ein Schäferstuendchen zu missbrauchen, ein Mädchen sogar zwei Mal und als wir im Zelt lagen. Sie bestand sogar noch darauf, dass dies ihr Zelt sei.
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht wachten wir bei strömendem Regen wieder auf. Zum ersten Mal auf unserer Reise ruinierte das Wetter einen ganzen Tag, denn erst gegen 19:00 Uhr sollte es wieder aufhören zu regnen... Nichtsdestotrotz ging es im eigenen (!) Auto (nach Protesten von unserer Seite) zu den Indian Headlands, steilen Klippen mit eigentlich schöner Aussicht und zu den Champagne Pools, Steinbecken in die sich Wellen ergießen und in denen man eigentlich wunderbar baden kann, wenn es nicht gerade stürmt und regnet... Wir konnten uns trotzdem vorstellen, wie toll es wohl bei schönem Wetter dort ist. Auch im Eli Creek, einem natürlichen "Lazy River" hätte man bei Sonnenschein wunderbar treiben lassen können - wir wateten eben hindurch und machten so das beste aus dem Tag :)
Nach einer weiteren Nacht in "Camp Goon" brachen wir heute Morgen - bei strahlendem Sonnenschein! - wieder in Richtung Süden und somit in Richtung Festland auf. Auf halber Strecke gab es einen weiteren Badestopp, den wir uns aber erst durch eine 45 Minuten lange Wanderung verdienen mussten. Dafür konnten wir dann ein Bad im Lake Wobby geniessen, der am Fuß einer riesigen Sanddüne im Inselinneren liegt. 3 Tage Fraser Island - schon waren sie wieder vorbei... Zurück am Startpunkt Rainbow Beach trennten wir uns von unseren neugewonnenen europäischen Freunden und jetzt sitze ich hier und schreibe erstmal alles für euch auf.
Alles weitere erzählen euch die Fotos - von denen bekommt man sowieso einen besseren Eindruck als von meiner Schreiberei ;)
- comments
Sabine Oh man, da wird man richtig neidisch bei solch tollen Fotos und Erlebnissen, auch wenn das Wetter mal nicht so will. Dafür haben wir seit letzten Freitag wenigstens auch genialen Sonnenschein und Frühlingstemperaturen. Am Samstag suchen wir dann nochmal nach Schnee, mal sehen ob die Sonne noch was übrig gelassen hat bis dahin. Weiterhin viel Spaß und so tolle Erlebnisse. Das Nächste wartet ja schon auf euch. Liebe Grüße P.S. LG auch von Oma Erika, Birgit und Annett