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Zwei Wochen Guangzhou- der Tourismuskurs war anstrengend: jeden Tag 5 Stunden reden, erklären, neu formulieren, rueckfragen, umgestalten, vorbereiten usw. Anstrengend deshalb, weil man immer vom Dolmetscher abhängig ist. Ich hatte dieses Mal einen, der vom Tourismus und Wirtschaft keine Ahnung hat. (Die geplante Dolmetscherin hatte kurzfristig einen anderen Auftrag bekommen, also bekam ich ihn.) Das bedeutete, dass ich gewisse Ausdrücke erklären und umschreiben musste. Es war manchmal schon sehr , sehr zäh. Mein Chinesisch ist aber nach 6 Wochen deutlich besser geworden, d.h. passiv. Ich verstehe schon einiges und so habe ich bemerkt dass mein Dolmetscher oft nicht das transportierte was ich gesagt hatte. Ich hatte den Eindruck, dass er manche Sachen, mit denen er nicht einverstanden war, einfach wegließ oder anders uebersetzte. Erstens merkte ich das an den Gesichtern der Teilnehmer (gottseidank sind es Chinesen. Bei Japanern wäre nichts zu sehen gewesen...) Zweitens hörte ich es an "Signalwörter". Das sind die Wörter die ich mir auf Chinesisch gemerkt habe und woran ich ungefähr erkennen kann um was es geht. Und drittes -bin ja keine kleine Dumme- habe ich auf englisch gecheckt ob das, was ich gesagt hatte, rübergekommen war. Wenn es mir dann zu blöd geworden war, habe ich Fragen auf Englisch gestellt, die dann zwar nur von einem Teil der Gruppe verstanden wurde, aber das war mir dann völlig egal. Die Englischsprachigen haben es dann eh uebersetzt. Den möchte ich kein zweites Mal! Das Blöde an der Sache ist: er ist voll zufrieden mit mir. Ich weiß aber jetzt warum! Ein anderer Kollege von mir hat mich per Mail gefragt wie es so läuft und ob der Dolmetscher noch leben würde...Andere sind ihm nämlich bös an den Kragen gegangen!
ABER Guangzhou ist eine Reise wert. Die Stadt ist total interessant! Man sieht,dass GZ eine alte Stadt aus Kolonialzeiten ist. Es gibt ein Viertel, Shamian, mit schönen alten Gebäuden (siehe Photo Album Guangzhou). Das Wetter ist zur Zeit noch wunderschön, die Temperatur pendelt zwischen 22 und 28 Grad. Es gab nur 2 Tage Regen und auch das war recht angenehm, weil man dann auf die Airco im Zimmer verzichten konnte! Ich habe gesehen, dass Guangzhou auf der gleichen geographischen Höhe liegt wie Havanna (Kuba), also könnt ihr euch vorstellen, wie fein warm es hier ist. Ich habe noch ein paar Mal auf einer Terrasse Kaffee getrunken. Ja, auch das gibt es hier: Cappucinos, Kaffee, Espresso und genießbare Kuchen!!! Am Abend haben wir öfters draußen gegessen! Das Essen ist natürlich gewöhnungsbedürftig, denn die Kantonesen essen alles was essbar (oder auch nicht) ist. Shoppen kann man hier bis zum umfallen, vor allem die Beijing Lu, eine Einkaufsstraße, ist nicht zu toppen. Sehenswürdigkeiten gibt es auch einige, aber ich habe mir nur ein paar angeschaut. Für Europäer schauen die Sehenwürdigkeiten fast immer gleich aus: Tempel, Steine, Parks und Statuen von Leuten deren Namen wir nicht ein mal aussprechen können....
Eine Bootsfahrt auf dem Perlfluss darf man auch nicht verpassen. Die Schulleitung hatte uns (Dolmetscher und mich) an einem Vollmondabend zum Bootchenfahren eingeladen! Wir waren aber ständig auf dem Deck -zusammen mit -zig anderen Chinesen - beschäftigt mit dem Fotografieren von den Lichtobjekten, so dass wir die Schulleitung kaum gesehen haben... War aber trotzdem schön, hat die Schulleitung behauptet!
Und jetzt geht es wieder zurück in den "Chinesischen Outback". Die paradischen Zeiten sind vorbei: kein Kaffee, kein Multi-Kulti, Provinzalltag an der Uni. Aber ab nächtem WE gibt es wieder andere Zeiten. Dann geht es für 2 Tage ab nach Beijing!
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