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Seit Montag bin ich in Baotou. Baotao ist der Chinesische Name, denn auf Mongolisch heißt die Stadt Bokatou und bedeutet Stadt der Hirsche. Anscheinend soll es hier früher viele Hirsche gegeben haben. Kaum zu glauben, denn die Stadt besteht aus vielen breiten Straßen und vielen Häuserblocks. Sie hat einige Parks, aber leider ist es hier auch Winter und vom üppigen grün nichts zu sehen. Baotou ist eine relativ kleine Stadt mit nur ca. 800.000 Einwohnern (inklusive alle Randbezirke). Aber sehr aufstrebend, denn die Gegend lebt von der Oel - und Mineralindustrie. Ich habe noch nie so viele teueren Schlitten gesehen als hier: Mercedes, BMW, Audi, entweder S- Klasse oder SUV's.
Aber das bedeutet nicht, dass die Leute mehr Anstand haben als andere. Auch hier muss man feststellen, dass man Anstand mit Geld nicht kaufen kann. In dem Hotel wo wir (Dolmetscherin Jinzhi und ich) untergebracht sind, sind fast nur Männer zu Gast. Das Wan Dao Hotel hat 5 Sterne (davon kann man ruhig 1,5 abziehen ) und wird als Partei - und Geschäftshotel genutzt. Also nur arrogante Schnösel. Die reisen mit ihren Sekretären oder untergeordneten Kollegen. Das bedeutet, dass wenn sie im Lift stehen, der "Sklave" vortritt, seinen Arm ausfährt um seinen Chef den Vortritt zu lassen. Egal ob du als Frau vor ihm stehst oder nicht - da kann der Zug drüberfahren, der "Chefe" muss zuerst aus dem Lift raus. Ich versuche nun einen Sport daraus zu machen indem ich den "kleinen" wegschiebe. Kein Problem fuer mich, bin ja mit meinem 1.62 m mindestens genau so groß, aber kräftiger als er .
Der Kurs an der Schule ist o.k. Die Inner-Mongolischen Kollegen sind sehr Gastfreundlich und schleppen uns abends in typisch innermongolischen Restaurants. So waren wir zum Beispiel in einem Restaurant eingeladen wo die Gäste in nachgebildeten Zelten (Jurten) essen können. Dort gabe es Milchtee, Milchprodukte (Jogurt, echten Milch, Butter, Frischkäse), Klebreis, usw. Ich konnte nur noch ein Bild von den Resten machen, da ich wegen der üblichen Ansprachen nicht fotografieren konnte.
Ansonsten gibt es keine große Abwechslung: Kurs, Essen, Kurs, Essen, Vorbereiten, Schlafen - so sehen meine Tage aus... Am Wochenende haben wir einen Ausflug in den Bergen gemacht zu einem Lamakloster. Schaut so aus wie überall bei denTibetischen Klostern. Man darf drinnen keine Fotos machen, was sehr schade ist, denn die Innenräume sind shr interessant. Auf den Altaren stehen Geschenke für Buddha, Geschenke des Alltags wie Oel, Wasser, Nudelpackungen, Schnaps (jede Menge), Zigaretten usw. Schnaps ist heiliges Wasser hat man mir erzählt! Ist mir sofort klar - Nach ein paar Flaschen kommt die Erleuchtung von selbst!
Weiter - Am Ende des Kurses gab es einen Ausflug. Gehört zur Projektarbeit. Dieser Ausflug führte zu einem der Gräber von Dschingis Khan. Das echte Grab hat man nie entdeckt und deshalb hat man einige Mausolea oder Mausoleums errichtet. War sehr schön nd interessant. Danach haben wir noch eine Sanddüne besucht. Da habe ich gestaunt: man kann mit einem Sessellift hochfahren und da geht eine andere Welt auf. In Europa wurde man dies als Naturgebiet hüten und konservieren. Hier in China wird das Gebiet wie Disneyland vermarktet: Man kann das Gebiet per Kamel erkunden, mit einer Art Sandscooter, man kann dort mit dem Auto (Allrad) durch die Wüste fahren, man kann mit einem Sandschiff fahren oder sogar sandrodeln! Das einige das fehlt ist Sandschuhwandern als Gegenstück zu Schneeschuhwandern (habe ich noch nicht gesehen - Marktlücke???!!). Na ja, vielleicht kommen die Chinesen irgendwann mal drauf, dass sie ihre Natur schützen müssen!
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