Profile
Blog
Photos
Videos
Nils Navi funktionierte sogar auf Puerto Rico, sodass wir nicht noch extra eins anmieten mussten. Unsere Route musste ich vorher schon planen, da es Hauptsaison war und ich sicherstellen wollte, dass wir überall eine Unterkunft bekämen. Daher waren wir leider nicht allzu flexibel was unsere Reiseroute betraf. Wir sind zunächst an der Nordküste von San Juan aus in Richtung Westküste gestartet.
Unseren ersten Stopp haben wir jedoch im Norden, in Arecibo, eingelegt - nicht, weil mich die Stadt interessiert hat, sondern weil dort im Hinterland das zweitgrößte Radioteleskop der Welt steht (Durchmesser von 305 m). Das konnte ich mir nicht entgehen lassen (ein wenig nerdig, ich weiß ). Das Arecibo Observatorium ist allerdings nicht nur unter Wissenschaftlern bekannt, sondern dürfte manchen auch durch zwei Kinofilme in Erinnerung geblieben sein; es taucht auf im James Bond Film "Goldeneye" und im Film "Contact". Außerdem wurde vom Observatorium im Jahr 1974 auch die "Arecibo-Botschaft" gesendet; eine Botschaft in Form eines Radiowellensignals an mögliche Außerirdische
.
Das Teleskop ist in ein natürliches Tal eingelassen, umgeben von einer Karstlandschaft. Mit dem Auto darf man nicht allzu nah heranfahren und muss daher das letzte Stück berghoch laufen. Weiterhin muss man sein Handy ausstellen und darf nicht schnell laufen oder springen, da das Radioteleskop sehr empfindlich ist und auf Störungen reagiert; z.B. Handywellen könnten als Signale empfangen werden. (So, wie grade erst in Australien, als festgestellt wurde, dass das Radioteleskop dort keine unerklärbaren Wellen aus dem All empfangen hatte, sondern es sich um eingefangene Signale von stinknormale Mikrowellen handelte..) Ich fand den Besuch interessant, aber die Ausstellung war etwas veraltet und könnte mal erneuert werden. Auch der Ausblick von dort auf die üppigen grünen Berge der Karstlandschaft war sehenswert. Unser Besuch wurde nun kurzzeitig von einem tropischen Regenschauer getrübt als wir grade wieder auf dem Weg zum Auto waren.
Danach sind wir eine Weile durch den Regenwald gefahren, vorbei an einigen kleineren Häuseransammlungen. Nebenbei lief karibisch-spanische Musik und ich habe versuch so viel wie möglich von der schönen Landschaft aufzunehmen . Die Fahrt war etwas kurvig und ruckelig, da viele der kleineren Straßen einige Löcher aufwiesen und auch die Beschilderung war nicht immer sehr übersichtlich, sodass wir uns zwischendurch mal kurzzeitig verfahren haben. Zurück auf einer der Hauptstraßen verlief unsere Strecke entlang zahlreicher Fast-Food-Ketten, Variety Stores und Autohäuser - typisch amerikanisch. Durch die vielen Ampelkreuzungen kam man hier nur langsam voran.
Aguada war unser Ziel für diesen Tag. Der Ort ist vor allem bekannt für seine guten Surfspots. Unser Navi kannte leider nicht die Adresse unseres zuvor gebuchten B&B, aber an der Straße standen Meilensteine, an denen wir uns orientieren konnten. Das B&B lag etwas außerhalb Aguadas direkt am Meer, aber wir konnten es einfach nicht finden und sind mehrfach die Straßen auf und ab gefahren. Auf Nachfrage in mehreren Restaurants/Cafés/Straßenständen wurde entweder nur mit den Schultern gezuckt oder wir wurden grob in eine Richtung geschickt, was uns leider aber auch nicht weitergeholfen hat. Niemand kannte den Namen der Unterkunft und telefonisch waren die Besitzer nicht erreichbar. Uns wurde viel Hilfe angeboten von den Einheimischen und nachdem wir schon 45 Minuten gesucht hatten, haben wir ein Internetcafé entdeckt, in dem wir die Adresse nochmal auf googlemaps orten wollten. In dieser kleinen Bar arbeitete ein jüngerer Typ, und nachdem er die Bilder der Unterkunft gesehen hatte fiel ihm ein, dass er dort mal auf einer Party war und konnte uns somit sagen, wo wir langfahren müssen. Endlich haben wir es dann gefunden
Die Unterkunft gehörte einem älteren amerikanischen Pärchen und mehreren Hunden. Unser Unterkunft war weitaus schlechter als auf den Fotos versprochen: das Schlafzimmer war winzig und aus dem Bad kam ein ekliger Gestank. Die anderen drei Appartements waren aber auch belegt, daher konnten wir nicht wechseln. Der Besitzer hat ein paar Mal erwähnt, dass er normalerweise keine Gäste für nur eine Nacht aufnimmt und wollte uns überreden, länger zu bleiben. Aguada habe den schönsten Strand der Insel und alle Besucher hätten das Selbe gesagt und ob wir wirklich nur eine Nacht bleiben wollten. Wir wurden vermutlich nur in diese Abstellkammer gesteckt, da wir nur eine Nacht gebucht hatten - eine schlechte (aber ehrliche) Bewertung bei Booking.com und anderen Buchungsportalen war meinerseits die Folge.. Immerhin war das Meer tatsächlich direkt am Straßenende und man konnte auf der großen Dachterrasse sitzen und ein Bier in der warmen Abendsonne trinken. Abends haben wir noch in einem kleinen niedlichen karibischen Fastfood Restaurant halbe Hähnchen gegessen, die wirklich lecker und preiswert waren.
- comments