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Den Flug nach Kuala Lumpur hatte ich erst spontan in meiner letzten Woche in Sydney gebucht, da ich nur den groben Plan hatte, noch ein wenig durch Asien zu reisen. Bei meiner Ankunft in Kuala Lumpur habe ich mir dieses Mal kein Taxi genommen, sondern mal den Bus ausprobiert, der nur 2€ gekostet hat und ausschließlich von Einheimischen genutzt wurde. Ich wurde mal wieder mit großen Augen begutachtet, und ein Kind neben mir hatte ein wenig Angst vor der großen weißen Frau mit blonden Haaren.. Die Fahrt ins Stadtzentrum hat 1 1/2 Stunden gedauert und von dort hab ich mir noch ein Taxi zum Hostel genommen - zum Glück. Ich hatte die Hostel-Adresse, aber weder mein Fahrer noch ich konnten das Hostel in Chinatown entdecken, da dort Läden, Wohnungen und Hostels sehr nah beieinander stehen und teilweise sehr unauffällig beschildert sind. Mein Taxifahrer hat dann netterweise für mich im Hostel angerufen und sich beschreiben lassen, wo genau der Eingang liegt. Nach längerer Sucherei haben wir es dann gefunden. Dort bin ich in einem 4-Bett-Zimmer gelandet, das kein einziges Fenster hatte und dadurch nachts stockduster war - ein bißchen gewöhnungsbedürftig.
Nach meiner Ankunft im Hostel wollte ich nur noch schnell in Chinatown etwas Essen gehen (es war inzwischen abends). Ich hab dann auch direkt in Hostelnähe mehrere Essenstände gefunden und mir dort einen Platz gesucht. Im Food-Court verkaufte auch jemand Getränke, und nachdem ich schon einmal dankend abgelehnt hatte, kam er erneut zu mir, und stellte mir eine Sprite auf den Tisch. Ich wies widerum höflich darauf hin, dass ich kein Getränk benötige. Der Verkäufer jedoch zeigte nur zum Nachbartisch, an dem ein Typ saß, der mir zulächelte und mir die Sprite bestellt hatte. Solche Situationen kannte ich sonst nur aus Hollywood-Filmen, aber offensichtlich passiert einem das auch im normalen Leben.. Er setzte sich dann auch prompt zu mir und erzählte mir, dass er aus Nigeria stamme und in Kuala Lumpur studiere. Er habe mich auf dem chinesischen Markt entdeckt, als ich an ihm vorbei ging. Gott habe ihm dann zugeflüstert, dass ich eine soziale und liebe Person sei, und er mir folgen solle. So hat er mich ab dem Zeitpunkt verfolgt und schließlich überlegt, wie er mich am besten ansprechen kann. Schon irgendwie unheimlich, dass ich so gar nicht bemerkt habe, dass mir jemand folgt.. Er war aber ein netter junger Mann, sehr gläubig und auf der Suche nach einer Scheinehefrau, wie sich später heraus stellte. Er dachte, ich sei Australierin, und er wollte mich gerne heiraten, damit ich ihn nach Australien mitnehmen kann. Seinen Heiratsantrag habe ich aber dankend abgelehnt und bin nach meinem Essen schnell zurück zu meinem Hostel gegangen.
Die nächsten zwei Tage hab ich noch in Kuala Lumpur verbracht und habe mir Attraktionen angeschaut, die ich vorher noch nicht gesehen hatte, wie z.B. die Batu Höhlen. Bei diesen Höhlen handelt es sich um Kalksteinhöhlen, welche mehrere Hindutempel beherbergen. Zunächst muss man jedoch ca. 300 Treppenstufen zum Höhleneingang aufsteigen, was bei tropischer Hitze sowieso recht unangenehm ist. Ich wurde leider noch von einem Regenschauer erwischt, hatte meine Kamera gerade ungeschützt in der Hand, und bin daher die Stufen hoch gerannt, wodurch mir bei Ankunft ein wenig schwindelig war . Ansonsten habe ich dieses Mal zwei gratis Citybusse ausfindig gemacht und diese ausgiebig genutzt, da diese auch an allen Hauptattraktionen vorbeifuhren und direkt vor meinem Hostel hielten. Sie wurden ursprünglich eingerichtet, damit im Stadtzentrum der Verkehr ein wenig zurück geht und wird nun von Einheimischen und Touristen genutzt. Leider ist das Streckennetz ein wenig verwirrend und die Bushaltestellen werden nicht immer genutzt, sodass man manchmal einfach auf die Straße springen muss, um den Bus anzuhalten, oder während der Fahrt "Stop" rufen muss, wenn man aussteigen möchte.
Am Freitag bin ich dann mit einem Reisebus in den Südwesten Malaysias gereist, in die Stadt Malakka (Melaka). Malakka wurde ursprünglich als Handelsplatz von den Chinesen gegründet, dann aber im 16 Jhd. von den Portugiesen erobert, im 17Jhd von den Niederländern, und letztendlich von den Engländern besetzt bevor es 1958 unabhängig wurde. Diese verschiedenen Herrschaften spiegeln sich auch heute noch im Stadtbild wieder. Bei meiner Ankunft am Busbahnhof hab ich im Bus, der in die Stadtmitte fuhr, Rachel aus Hong Kong und Chris aus Malaysia kennen gelernt und mich mit beiden zum Mittag verabredet. Zunächst musste ich aber zu Fuß mein Hostel suchen und einchecken. Gebucht hatte ich ein 6-Bett-Zimmer. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten war das aber längst ausgebucht und ich konnte nur noch in ein 26(!)-Bett-Zimmer.. An Schlaf war die beiden Nächte dort mit 25 rücksichtslosen Asiaten nicht zu denken, aber alle anderen Hostels waren ausgebucht, da das indische Neujahr anstand und viele zum Fest nach Malakka gefahren waren. Den ersten Tag habe ich dann mit Rachel und Chris verbracht und wir haben uns die verschiedensten europäischen und asiatischen Bauten angeschaut - über eine portugiesische Festung und verschiedene europäische Kirchen, hin zu chinesischen und indischen Tempeln und dem ehemaligen Palast des Sultans. Abends wurden die Straßen für Autofahrer geschlossen und ein Nachtmarkt aufgebaut mit allerlei Touristen-Krimskrams und interessantem Essen (Chris hat uns dazu bewegt, alles zu probieren, egal wie komisch es aussah ). Da in Malaysia gerade Regenzeit war, wurden wir natürlich auch prompt von einem starken Regenguss überrascht, und mussten kurzzeitig in eins der Geschäft flüchten.
Am nächsten Tag habe ich mich noch einmal mit Rachel getroffen und zum Mittag wieder Reis mir Hühnchen für <2€ gegessen - in einem bei Einheimischen sehr beliebten Restaurant (hier würde man es evtl. mit "großer Imbiss" betiteln), bei dem wir 1/2 Std in sengender Hitze anstehen mussten, um überhaupt einen Platz zu bekommen. Die Küche war auch nicht abgegrenzt und Rachel und ich saßen direkt neben dem Koch und konnten bei der Zubereitung des Essens zuschauen. Abends waren wir erneut auf dem Markt und am nächsten Morgen bin ich für eine letzte Nacht zurück nach Kuala Lumpur gefahren. Dort habe ich Rachel noch einmal getroffen, ihr eine der diversen riesigen Shoppingmalls gezeigt, leckere Cupcakes gegessen und Chinatown erkundet.
In Kuala Lumpur hatte mich spontan entschieden, nach Thailand weiter zu fliegen, da ich mir in Malaysia mit der Wetterlage nicht sicher war. Die Regenzeit kann stundenlangen Sonnenschein bedeuten, aber auch ein paar Tage Dauerregen und Weltuntergangsfeeling. Da ich noch ein paar Tage an den Strand wollte, hab ich mir schließlich einen Flug nach Phuket gebucht, wo ich 2010 schon mal war. Daher hab ich mich mal wieder mit AirAsia auf den Weg in Richtung Thailand gemacht.
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