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Am Schluss bin ich für Silvester gleich nach Bangkok zurück. Einseits weil ich noch zwei/drei Sachen sehen möchte und auch weil am 3. Januar mein Flug nach Yangun/Burma feststeht. Somit ist es besser bereits in der Nähe des Flughafens zu sein und nicht irgendwo auf einer Partyinsel.
Die Partyinsel habe ich gesehen und wie! Ko Phangan wurde damals wegen dem Fullmoon Party berühmt. Einmal in Monat, eben beim Vollmond, gab es eine Party am Haad Rin Strand. Diese ist mit der Zeit anscheinend zum grössten Beachevent der Welt gewachsen. Aus meiner Sicht ist sie nicht gewachsen sondern eskalier, schlimmer kann es fast nicht werden: Halfmoon Party, Colormoon Party, Shivamoon Party, Blackmoon Party, Jungle Party und und und! Irgendwelcher Grund ist gut genug um Party zu machen. Jeden Tag Party. Die Musik war gut aber neben dem Tanzen geht es ja halt meistens auch oder nur ums Saufen, was nicht so schlimm ist, weil da viele Drogen konsumiert werden. Am Morgen sind die für Touristen massgeschneiderten sogenannten "Walking Streets" wortwörtlich leer. Erst gegen früheren Nachmittag tauchen die ersten Gästen auf, die meisten mit weissen Verbänden an den Armen und/oder Beinen, weil sie entweder mit dem Roller oder mit den Feuershows am Strand einen Unfall hatten. Ein ehemaliger Taxifahren hat mir erzählt, dass ab und zu die Leute zu betrunken sind und vergessen links zu fahren. Bei der einten scharfen Kurve fliegen die Roller bis auf die Dächer der unterstehenden Bungalows wie beim Fantozzi-Film während der Coppa Cobra bei der "Trattoria al Curvone".
Das sinnlose Rumfahren mit den günstigen Roller (150 baht pro Tag, ca. 5 USD) finde ich total bescheuert und einfach blöd. Die Thailänder an sich laufen auch nicht so gerne aber sie können wenigstens fahren. Da alle Touristen mitmachen sind die Trottoirs ein Fremdwort und wenn man zu Fuss unterwegs ist, kann es ab und zu eng werden. Ganz lustig habe ich diese Pseudo-Hippies in Pai nordens Thailand gefunden: einerseits möchten sie die Welt retten und weiss ich was aber dann machen sie beim Rollergefüge auch mit. Aus Prinzip habe ich somit bis jetzt noch keinen Roller gemietet und ab und zu laufe ich anstatt immer einen Taxi zu nehmen. Einerseits ist es teurer und ein bisschen Fitness schadet nicht, vor allem wenn man 9 Monate unterwegs ist.
Gestern habe ich zum Beispiel relativ spontan mit einem guten Freund aus Chur und seiner Freundin in Ko Tao abgemacht. Sie stationierten aber auf der anderen Seite der Insel (laut Karte 6-8 km und +/- 200m). Zu Erst wollte ich einen Roller mieten, vor allem um Zeit zu sparen. Ich musste mich widersprechen, weil es nach 4h Schlaf und 5 Tauchgänge (zwei davon tiefer als 25m) mit Übungen/Aufgaben für meinen "Advanced Open Water"-Kurs in den letzten 20h ein bisschen zu viel war. So bin ich einfach in die Stadt gelaufen, da meine Freunden so oder so für zwei Snorkel-Set gebeten haben, und hab' mal nach einem Taxi gefragt. Der Taxifahrer, welcher mit dem Schild auf Kunden wartet/immer wieder ruft: "How many person? Only you? 800 baht." Meine Antwort: "To much. Kop kum kap." (Mit 800 bath gehe ich 10 mal essen! Mit 800 bath schlafe ich 3-4 Nächte in einem Hostel! Mit 800 bath fahre ich von hier fast bis zu Bangkok!) Da es mir nach dem Laufen schon viel besser ging, bin ich mit Karte in der einten Hand und Stoppuhr in der anderen weitergelaufen. Nach 10' konnte der effektive Zeitaufwand dieser "Inselwanderung" geschätzt werden: 50' bis 70'. Kurz vor Ende der Hauptstrasse durfte ich mit einem Brasilianer bis zur Tanote Bay mitfahren, wo meine Freunde aus der Schweiz ganz gemütlich auf zwei Stoffklappstühle auf mich warteten: "Snorkeln, Duschen, Trinken, Reden, Essen und Geniessen." Das haben wir gemacht! Gegen 21:30 bin ich langsam nach Hause zurückgelaufen, dank dem Halbmond und den klaren Himmel war die weisse sandige "Dirtyroad" mit all seinen Kurven im Kontrast zur dunklen Jungle gut zu erkennen. Strassenbeleuchtung gab es keine, dafür geb es immer wieder Stolperlöcher und Wasseransammlungen der letzten Niedergängen. Dies war für mich eine typische Thai-Strasse und nicht die künstlichen SEVEN11-"Walking Streets".
Ziemlich bald durfte ich wieder mit einem Deutschen bis zum Hafen/Pier mitfahren um wieder die letzen 2-3 km zu Fuss unternehmen. Der Brasiliaren habe ich wieder gekreuzt, er ginge zum Party am einten Strand. Ich bin zur Sun Set Bar, auch am Strand, in der Nähe meines Resorts gelaufen. Dort gibt es schöne Feuershows und gute Musik. Die Menge war für erst 22:00 bereits relativ alkoholisiert und es war lustig zuzuschauen, vor allem beim Limbo! Ziemlich schnell bin ich mit einer hübschen Indonesierin aus Giacarta ins Gespräch gekommen. Sie war an jenen Abend auch Wassertrinkerin. Wir haben uns auf einem freien Teppich ganz vorne auf diesen genialen dreieckigen gepolsterten Kisschen hingelegt und die Feuershow, die Sterne und den Mond geschaut. Immer wieder zeigte sie mit dem Finger auf die hinaufgehende Glücksbringer-Heissluftballone, welche in den Himmel am Horizont über dem Meer immer kleiner wurden. Danach noch einen Drink und alle brav schlafen gehen. Ein ganz schöner Abschied von Ko Tao: die Insel wo ich offiziell Taucher wurde! Ich freue mich schon bei Plaun da Laj am Malojasee runter zu gehen!!
Somit geht die Reise Thailands langsam zu Ende: ganz schön der Umphang Trek mit dem Rafting, Camping, Wasserfall, Jungle und den Elefanten. Weniger chaotisch als Bangkok die Stadt im Norden Chiang Mai und schön war die Aussicht beim "Darling View Guesthouse" in Pai. Intensive Tauchertage (und Tauchernächte!) beim wunderbaren Strand mit guten Leuten durfte ich bei "Coral Grand Resort" verbringen. Biken, Thai Kochkurs und der schöne lokale Markt haben mir in Ko Phangan positiv beeindruckt. Wunderbares Freiheitsgefühl heute mit dem Schiff*, der Sonne und dem Wind! Der Schriftsteller Tiziano Terzani hat mir mit seinem Buch "Un indovino mi disse" (English/Deutsch: "A fortune teller told me") immer bestens begleitet*. "Khop Kun Krap!" (Danke!)
*[Evviva le navi! Con il loro ansimare, scuotere, sospirare; con il loro gioire delle carezze delle onde, con il loro godere nell'amplesso del mare, le navi sono a misura d'uomo. Teniamole in vita come una prova d'amore. Usiamole per far felici gli ultimi romantici.]
Hoffentlich stimmt die Übersetzung, sonst bitte ich Bille um Hilfe/Korrektur (10 baht/h XD):
*[Es leben die Schiffe! Mit ihrem Keuchen, Schütteltn und Seufzen. Mit ihrem Jubeln der Liebkosungen mit den Wellen, mit ihrem Genuss der Meeres Umarmung. Die Schiffe sind menschlich massgerecht. Lassen wir sie als Beweis der Liebe leben. Benutzen wir sie um die letzten Romantiker zu beglücken.]
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