Profile
Blog
Photos
Videos
Unsere Reise geht weiter...
Nach drei Wochen Weihnachtsferien in der Schweiz in denen wir viele liebe Freunde treffen und den Schnee im Glarnerland so richtig geniessen konnten, haben wir uns am frühen Morgen des 6. Januars 2012 wieder auf den Weg gemacht. Unser erstes Ziel heisst für 2 Wochen Bali. Wir fliegen via London und Hongkong mit Cathey Pacific Airlines nach Denpasar. Andrea hat gleich zu Begin der Reise ein super Los gezogen. Ihr Kopfkissen war wahrscheinlich Versammlungsort einer grossen Floh-Kolonie... nach den ersten 4 Stunden Flug im Dämmerschlaf ist an weitere Ruhestunden nicht zu denken. Andrea beschäftigt sich fortan mit Kratzen gegen die Juckattacken.
Nach langen 30 Stunden haben wir unser Ziel erreicht und sind im schwül-heissen Bali bei ‚Papa Elber' angekommen. Erst grad noch dem kalten und stürmischen Schweizer Winter den Rücken gekehrt, sitzen wir hier in der Umgebung Ubud in einer sattgrünen Landschaft mit den unterschiedlichsten exotischen Blumen. In Bali ist Regenzeit. Doch das stört uns in keiner Weise. Es ist einfach herrlich in einem offenen Haus fast ohne Wände mitten in der Natur zu leben. Man hört die Grillen zirpen, die Vögel pfeiffen, die Frösche quaken, der Wind bläst einem sanft um die Ohren und die Geräusche des teils starken Regens sind ohrenbetäubend.
Bali ist Exotik pur. Auch wenn hier der Tourismus schon lange Einzug gehalten hat und Jahr für Jahr noch stärker spür- und sichtbar wird (z.B. durch die Eröffnung eines Starbucks-Kaffes in Ubud - völlllig unnötig), ist doch immer noch an jeder Ecke dieser Insel die Religion und Spiritualität der Balinesen unübersehbar. Zeremonien, Dämonen, Götter und viele damit zusammen hängenden Rituale bestimmen den Alltag und sind äusserst interessant.
Andrea's Vater lebt seit 2003 auf Bali und hat hier das Hilfswerk www.zukunft-fuer-kinder.ch aufgebaut. Ziel ist die nachhaltige Entwicklung der Region Muntigunung (umfasst rund 35 Dörfer). Da die Entstehung dieses Vereins wieder einmal aufzeigt, dass alles mit einem ersten kleinen Schritt beginnt, möchten wir an dieser Stelle gerne etwas ‚Werbung' für diesen grossartigen Verein machen. Dieser Link führt euch zu einem der vielen erschienen Zeitungsartikel. Eine interessante und gute Übersicht über die Tätigkeit des Vereins. Erschienen im ‚eco life' im Dezember 2011:
http://www.zukunft-fuer-kinder.ch/wp-content/uploads/2011/10/EcoLife_Elber.pdf
Auf das Trekking in der Region Muntigunung haben wir uns schon vor der Reise wieder ganz besonders gefreut. Es ist schon etwas ganz besonderes, wenn man von einer ehemaligen Bettlerin stolz und sicher über den Berg geführt wird. Auf unserem diesjährigen Trekking werden wir also von ‚Miss Peanuts' geführt. Wir hatten sichtlich unseren Spass miteinander. Seit unserem letzten Besuch im August 2010 hat sich viel getan in der Region Muntigunung. Nebst dem Dorf-Besuch, wo die Dorfbewohner auf dem Gemeinschaftsplatz kleine Körbe flechten, konnten wir zwei weitere Dörfer besuchen in welchen es Dank dem Verein nun Arbeit für alle Familien gibt. Das zweite Dorf, welches wir besucht haben, ist momentan eine ‚Kreativ-Werkstatt'. Die Dorfbewohner nutzen getrocknete Kürbisse für ganz unterschiedliche Kunstwerke. Sie schnitzen die getrockneten Kürbisse mit grossem künstlerischem Flair und bemalen sie. Daraus sollen zum Beispiel ganz spezielle Verpackungen für die SPA-Produkte der Hotels in Bali werden. Es macht unheimlich Spass, so viele Menschen zusammen sitzen, lachen, malen und schnitzen zu sehen - Menschen, die bis vor kurzer Zeit keinen Job und keine Perspektive auf eine bessere Zukunft hatten. Im dritten Dorf haben wir den Frauen bei der Cashewnuss-Produktion zuschauen können. Respektive bei einem Arbeitsschritt von vielen, bis die Cashewnuss schlussendlich in der uns bekannten und genussfertigen Form zum Verzehr einlädt. Unglaublich, wie viele Arbeitsschritte dazu notwendig sind.
Das Trekking selbst ist relativ gut zu meistern. Wir hatten Glück und trotz Regenzeit sind wir die 3 Stunden trocken über den Berg gekommen. Lediglich ein kleiner ‚Zwischenfall' hat unser Adrenalin-Spiegel etwas in die Höhe schiessen lassen. Papa Elber, der zwischenzeitlich dieses Trekking wohl schon ca. 150 Mal gemacht hat, war bis zu diesem Tag der Überzeugung, dass es in diesem Gebiet gar keine Schlangen gibt da er noch nie eine zu Gesicht bekommen hat. Kurz vor dem Ziel im ersten Dorf lässt Papa Elber (als letzter unserer 4köpfigen-Wandertruppe) einen ohrenbetäubenden Urschrei los, gefolgt von einem festen Griff nach vorne zu Andrea. Alex und ich drehen uns erschrocken um, denn dieser gewaltige Urschrei liess befürchten, dass er sich ganz grausam das Bein gebrochen haben muss. Aber nix der gleichen.... Andrea hatte -selbst total unbemerkt- eine ca 2.5m lange Schlange zwischen den Beinen. Die war dann aber glücklicherweise schon lange wieder hinter den Büschen verschwunden, bis auch Andrea (wohlwissend und beruhigt, dass Papa-Elber KEINEN Beinbruch erlitten hat) mal schüchtern einen Blick auf den Boden zwischen ihre Beine geworfen hat.
Wir machen in den 2 Wochen noch ein paar weiter Ausflüge, immer begleitet von unserem Fahrer und zwischenzeitlich fast schon guten Freund ‚Rumpel'. Rumpel kann sogar ein paar Brocken Deutsch, vor allem aber kennt er praktisch jeden Fussball-Spieler aus Europa mit Namen - eine ganz persönliche ‚Entwicklungshilfe' von Mr. Elber hier .
Eines von Bali's Wahrzeichen, die bekannten Reisterrassen Jatiluwih, sind immer wieder wunderschön zu sehen. Ein weiteres Highlight ist sicher auch der Besuch des Batukaru-Tempels, der von einem Dschungel am Fusse des Berg Batukaru umgeben ist. Die Anfahrt ist lang und erschwerlich, aber dadurch sind auch sehr wenig Besucher vor Ort. Sonderbar sind da die Eintrittsregeln, die höchstens derjenige versteht, der Teil der balinesischen Kultur ist und deren Religion lebt. Verboten wird der Tempel-Besuch z.B. folgenden Personen:
- schwangeren Frauen
- Frauen, die Kinder haben, welche noch keinen ersten Milch-Zahn haben J
- Kinder, die noch keinen Milchzahn VERLOREN haben (Doppel-Grins...)
- Frauen, die gerade ihre Periode haben
- Alle, die nicht ‚properly dressed' erscheinen
Ein Ausflug nach Cenggu nahe Kuta am Meer lässt uns zwar einen längeren Spaziergang geniessen, bestätigt aber einmal mehr den Eindruck, dass man für Strandurlaub wirklich nicht nach Bali kommen muss. Bali hat kulturell und auch landschaftlich so viel Schönes zu bieten, das Meer und die Strände gehören aber bestimmt nicht zu den lohnenswerten Reisezielen. Mal abgesehen von den wunderbar einfachen Strandbeizen bei Jimbaran, wo die ganze Palette von Lobster, Crayfish, King Prawns und jede Menge Fisch grilliert zu einem bescheidenen Preis angepriesen wird.
Ansonsten nutzen wir unsere Relax-Zeit hier auf Bali auch für die Vorbereitung unserer nächsten Reiseziele. Das gelingt natürlich ganz besonders gut, wenn man für ein paar Tage am schönsten Ort der Welt wohnen darf: im ‚Puri Bayu' - übersetzt: Palast des Windes. Dieses Haus in Kedewatan, ebenfalls in der Region Ubud, raubt uns jedes Mal fast den Atem - so schön ist es. Weder stylisch noch luxuriös, aber sich perfekt in die Landschaft einfügend. Mit viel Sorgfalt und ausgesuchten Schätzen eingerichtet, ist es ein einmaliger Platz zum Sein. Stundenlang. Tagelang. Einfach lauschen und die Natur beobachten. Mehr braucht es da nicht. Stundenlang in der Hängematte schaukelnd, seinen Träumen nachhängen oder einfach im Hier und Jetzt die Gegenwart geniessen. Alle Räume sind offen und unmittelbar umgeben von Palmen, Büschen und Dschungel-ähnlichem Wald weit abseits von anderen Häusern, hoch über dem Ayung-River. Während wir in der Hängematte liegen, weht ein sanfter Wind durchs Haus. Ausser dem Pfeiffen der vorbei fliegenden Vögel (manchmal auch quer durchs Haus) und das Rauschen der Bäume sind keine Geräusche zu hören. Weiter lässt sich das Haus gar nicht beschreiben. Aber einen Einblick verschafft euch das eine oder andere Foto davon. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Karin Vogt von www.balistylevillas.ch. Karin hat uns den erneuten Aufenthalt dank dem Family-special-Price wieder ermöglicht und so konnten wir drei wunderbare Tage im Palast des Windes verbringen.
Déjà vu
Und doch ist noch ein letzter Ausflug äusserst erwähnenswert.... An unserem letzten Tag vor der Abreise beschliessen wir, Bali und den Stränden noch eine Chance zu geben. Östlich von Ubud aus lässt sich das Meer in einer knappen Fahrstunde erreichen. Etwas weiter nördlich liegt die Stadt Candi Dasa - wiederum ein Touristenort den wir eigentlich nicht anstreben. Jedoch haben wir im Reiseführer gelesen, dass es das doch noch die eine oder andere schöne Bucht geben muss. Wir fragen unseren Ersatz-Driver Mandira (unser Runkel hatte grad mal wieder einen Tag frei, die freien Tage der Balinesen sind nicht absehbar - einfach immer dann, wenn grad wieder eine Zeremonie ansteht), ob er denn wisse wo wir hin wollen, ob er diesen Ort kennt. ‚Jaja, alles klar!'. Was wir gesucht haben, wäre kurz vor Candi Dasa gewesen. Mandira aber, fährt noch ca 30Minuten weiter mit uns, er hat uns definitiv missverstanden. Wohin wir wollten - das kannte er nicht wirklich. Andrea schon mal sichtlich genervt, lässt sich dann aber schlussendlich doch einfach überraschen wohin der Ausflug uns führt. Mandira fährt langsamer und stellt den Blinker rechts. Da entdecken wir eine kleine ‚in die Jahre gekommene', vergilbte Holztafel mit dem Hinweis ‚White Sand Beach'. Eine ziemlich abenteuerliche Strasse über Stock und Stein mit ca 30Grad Gefäll führt uns durch den Jungel. Der Wagen kommt zum stehen, und wir befinden uns direkt vor dem sicherlich schönsten, weissesten, saubersten Beach den Bali überhaupt auftreiben konnte. Ein kleines Paradies welches wir nur zu gern so überraschend noch einen Tag lang geniessen. Auch da hat uns Bali wieder total überrascht.
Manche Erlebnisse wiederholen sich lustigerweise... Als wir im Winter 2009/2010 während 6 Wochen in Kambodscha und Thailand unterwegs waren, haben wir ebenfalls am allerletzten Tag mit dem Möfi ein fast noch unberührtes kleines Strand-Paradies gefunden. Der Name? Das war ebenfalls ein ‚White Sand Beach' - mit einem ganz kleinen, leicht zu übersehenden Hinweis-Schild handbemalt aus Holz.
Heute Abend geht's nun weiter nach Sidney. Wir sind gespannt auf die nächsten Wochen und Monate und freuen uns, dass Ihr uns auf unserer Reise mittels Blog-Besuch wieder begleiten werdet.
Herzlichst,
Andrea & Alex
- comments
Christian Hallo Ihr Zwei! Super spannend euren Blog zu verfolgen! Bali!!! :-) puhhhh - träum - wir beneiden euch schon ein bisschen, Bali ist ja immer eine Reise wert! Geniesst die Reisen in down under und trinkt mal ein VB auf uns in Australien. Cheers, Christian & Christine