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Nach einem gemütlichen Start in den Tag beschlossen wir, die letzte noch nicht gefahrene Strasse im Park, über den Dunraven-Pass, zu fahren, war die doch heute endlich aufgegangen.
Los ging die Fahrt Richtung Madison und Norris, nicht ohne an den bekannten Spots nach allen möglichen Tieren Ausschau zu halten. Allerdings ist uns, bis auf die bekannten Bisons, nichts wirklich aufgefallen. Höchstens, dass die Bisons täglich mehr werden. Allerdings haben die Mutterkühe mit den Kälbern immer noch gefehlt.
Da es viel wärmer geworden ist, hielten wir kurzerhand noch einmal beim Midway Basin an, und wirklich, man konnte den Prismatic Spring viel besser sehen, was für eine Farbenpracht. Weiter ging die Fahrt mit Stop beim Artists Point. Leider verdeckte beim Rundgang eine grosse Wolke die Sonne und somit kamen die schönen rotbraunen Töne nicht so gut zur Geltung.
Bei Canyon Village konnten wir dann auf die neu geöffnete Strasse abbiegen und es ging höher und höher. Erstaunlich ist ja, wie hoch oben es hier noch Wald gibt, liegt die Passhöhe doch 2600m über Meer. Wald so weit das Auge reicht. Es wurde uns auch vor Augen geführt, dass wir dem Craterrand entlang fahren und auch, wie gigantisch gross dieser Crater ist. Die Schneemauern links und rechts der Strasse waren teilweise beachtlich hoch. Bis zu 3m. Unglauglich, wie viel Schnee im Winter hier liegen muss.
Kurz nach Turn Falls dann eine riesige Menschenmenge auf und neben der Strasse. Diverse Parkranger, die schon die Strasse gesperrt hatten und die "Meute" nötigte, doch etwas Distanz zu wahren. Und da, von der Seite kam eine Schwarzbärin mit ihren 2 Kleinen. Was für ein Anblick, wie die 2 kleinen schwarzen Knäuel ihrer Mama hinterher tappten. Da die Bärenmutter langsam unsicher wurde, wurden die ganzen Menschen, die nicht mehr im Auto waren, in die Autos zurück beordert. Als wir an der Stelle dann vorbei fuhren, wo ein paar Minuten vorher die Bärin war, trottete ein Grizzlybär die Wiese herrunter. Anhalten durfte man nicht mehr, die Parkranger sind da sehr streng und sind auch mit entsichertem Bärenspray in der Hand unterwegs. Wir dachten ja erst, das mit den Bärenspray's sei reine Geld- und Panikmacherei. Aber wie wir heute erlebt haben, sind die Bären wirklich vor allem um diese Jahreszeit sehr präsent und die Mütter verteidigen ihre Kleinen bis aufs Blut. So fuhren wir also weiter, vielleicht 10 Minuten, höchstens - steht ein Auto hinter der Kurve auf der Gegenfahrbahn mit Warnblinkern an und was sehen wir, ein Schwarzbärmännchen trottet gemächlich den Hang herrunter. Bei der nächsten möglichen Stelle, vielleicht 100m weiter, hielten wir an und konnten zuschauen, wie der Bär in aller Seelenruhe den Hang hinunter kam, ganz gemütlich die Strasse überquerte - nur keine Eile, nur kein Stress - und dann die Wiese hinunter lief. Er liess sich weder von den Autos, die sofort mehr wurden, noch von sonst was stören.
Nach diesen Erlebnissen dachten wir, was für ein Tag, die weite Fahrt hat sich gelohnt. Aber es ging ja weiter und nach weiteren vielleicht 10 Minuten, viele Autos an der Strasse und wirklich, noch ein Scharzbär oben im Hang, der sich den Bauch vollschlug.
Unglaublich, wir haben innerhalb etwa einer halben Stunde 6 Bären gesehen.
Der Rest der Fahrt verlief dann ruhig und angenehm. Den Termin um halb 6 mit dem Coyoten haben wir allerdings verpasst, wir waren erst um 6 Uhr dort. Dafür haben wir kurz danach ein Gänsepaar mit 3 Kleinen angetroffen. Gänse haben wir ja schon viele gesehen, aber nie waren Jungtiere dabei.
Heute ist der letzte Abend im Yellowstone. Morgen geht die Fahrt über Elko - eine Stadt mitten im Nirgendwo von Nevada nach Reno, wo wir dann am Sonntag sind.
Bis dahin - schönes Wochenende
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