Profile
Blog
Photos
Videos
Heute war das Frühstück hervorragend. Chris bekam sein heiss geliebtes Egg Benedict und ich mein mindestens eben so heiss geliebtes Oatmeal. Die Fahrt Richtung West Thumb war eine Fahrt durch die Schneemauern. Die Aussichtspunkte konnte man noch nicht besuchen, da einfach zu viel Schnee lag. Bei West Thumb gibt es wieder ein schönes Geysir Basin. Der Weg führte an wunderschönen blauen und blaugrünen Pools mit rostroten Rändern vorbei. Bis direkt an den See, der immer noch fast ganz von Eis bedeckt ist. Schockiert hat uns die Tafel, die ermahnte, dass Pools weder „Whising Wells" (Wunschbrunnen) noch „Trash Cans“ (Abfalleimer) sind. Sind die Leute wirklich so unachtsam und dumm? Eine einzige Münze kann eine ganze Quelle komplett zerstören. Es gab einige Quellen und Pools, die deutlich weniger Wasser hatten, oder gar schon am Veralgen waren. Ob sie durch unachtsame Personen zerstört wurden oder ob Erdbeben und Verschiebungen im Untergrund das System verändert haben, wissen wir nicht.
Weiter ging die Fahrt, kurz unterbrochen von Hirschkühen an der Strasse, nach Lake Village. In der Lodge haben wir einen Kaffee getrunken, mehr gab es aber nicht wirklich zu sehen. Der See ist ja noch fast ganz zugefroren und interessant ist es hier wohl mehr im Sommer, gibt es doch in der Nähe auch einen Hafen, wo Gäste ihre Boote wassern können.
Auf der Weiterfahrt kamen wir bei Mud Vulcano vorbei. Dort wurde unsere Nase erst mal auf eine wirklich harte Probe gestellt. Au weia, das hat vielleicht nach verfaulten Eiern gestunken. Nach den ersten 100m auf dem Loop-Trail drehten wir wieder um, nein nicht wegen dem Gestank, wegen dem Bison, der gleich am Weg stand und keine Lust hatte, zur Seite zu gehen. Es gingen zwar Leute vorbei, wir hielten uns aber an die Mahnungen der Ranger, mindestens 25m Abstand zu wahren. Ein Bison rennt 5 x schneller wie der Mensch, davonrennen ist also sicher nicht die Lösung, wenn der Bison sauer wird. Wir machten den Loop einfach von der anderen Seite her. Ganz oben gab es einen beeindruckenden, stinkenden Muddy Pool (Lehmpool). Noch 1971 war der Pool voller Algen und Mikroorganismen und die Temperatur lag bei knapp 40° C. 1978/79 stieg die Temperatur nach mehreren Erdbeben auf rund 65° C und Gase aus der Magmakammer im Erdinnern töteten alle Organismen ab. Vom 1. - 15. Juli 1995 erschütterten rund 500 Erdbeben den Pool und die Umgebung, die Temperatur stieg auf 75° C. 2002 stieg eine weitere Gasblase aus dem Erdinnern an die Oberfläche. Das was heute aussieht, wie wenn der Pool kocht, sind nach wie vor Gasblasen, die aufsteigen.
Die anschliessende Fahrt ging durch das wunderschöne Hayden Valley, wo etwas später im Jahr die Bisonherden grasen. Jetzt war noch viel von den Wiesen und Matten überschwemmt. Kurz vor dem Canyon Village schauten wir uns die beiden beeindruckenden Wasserfälle des Yellowstone Rivers an sowie den Artist Point, eine wahre Pracht an Farben.
Auf dem Rückweg wurde die Fahrt von einem jagenden Coyoten unterbrochen. Wie gestern, viele Autos, viele Leute, riesige Teleobjektive aber auch 2 Parkranger die aufpassten, das erstens keiner zu nah ran ging und zweitens die Strasse nicht blockiert wurde. Auf dem weissen Schnee war der Coyote gut zu beobachten.
Überall sind auch die unvermeintlichen Bisons. Rund 25'000 gab es bei der letzten Zählung. Im Moment sind vor allem Bisonbullen da, einzeln oder in kleinen Gruppen. Die Kühe mit den Jungtieren sind wohl noch in Regionen, evt. auch ausserhalb des Parks, wo es etwas wärmer ist und es mehr Gras gibt.
Das waren die Yellowstone News von heute - wir gehen jetzt mal Essen.
- comments