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Liebe Leser
Nachdem wir aus San Francisco raus gefunden hatten, was nicht mal so einfach war, verlief die Fahrt ohne weitere Probleme. Kurz nach 13 Uhr sind wir in unserem Motel, etwas ausserhalb des Parks angekommen.
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, machte wir uns sofort wieder auf den Weg Richtung Valley. Für die 35 Meilen brauchten wir allerdings fast eine Stunde, eine Kurve nach der anderen, rauf und runter. Der erste Überblick über das Tal hat uns jedoch für jede Kurve entschädigt. El Capitan, Halfdome, Bridalveil Fall und Ribbon Fall - einfach gigantisch. Zur Schneeschmelze kamen in den letzten 2 Wochen noch ausgiebige Regenfälle und so führen die Wasserfälle unglaublich viel Wasser. Kurz nach erreichen der Talsohle kommt man zum Bridalveil Fall. Man kann kaum sein eigenes Wort verstehen, ein kühler Wind kommt vom Fall her und die Leute, die bis ganz an den Fall ran gingen, kamen mehr oder weniger klatschnass zurück. Wir haben es vorgezogen, etwas weniger nah ran zu gehen und nur ein wenig feucht zu werden.
Weiter gehts, Richtung Visitor Center. Einige Strassen sind noch gesperrt, die kurze Zeit zwischen Schneeschmelze und Hochsaison wird genutzt, um alles mögliche zu erneuern und reparieren. Immer wieder halten wir an für ein Foto nach links und eins nach rechts. Man kann einfach alles fotografieren, auch wie sich die Touristen in dem offenen grünen Tram durch die Gegend kutschieren lassen. Laufen bzw. hiking ist ganz offensichtlich nach das Ding der breiten Masse.
Nach diesen ersten Eindrücken machen wir uns auf den Weg zurück ins Hotel und planen unsere Hiking-Tour für den nächsten Tag.
Nach einem guten Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Auf dem grossen Parkplatz lassen wir unser Auto stehen und machen uns zu Fuss auf den Weg, zuerst Richtung Lower Yosemite Falls. Auch dieser Fall führt so viel Wasser, dass man nur aus einiger Distanz fotografieren kann und die Brücke vor dem Fall überqueren wir relativ zügig, den geduscht hatten wir im Hotel schon. Von dort aus machen wir uns auf den Weg Richtung Mirror Lake, möglichst abseits der geteerten Wege, was nicht mal so einfach ist. Wir wandern über Stock und Stein, oft auf Horse Trails, nur um den vielen Radfahren auszuweichen. Der Weg zieht sich in die Länge, nah ja, 8 km wollen erst mal gelaufen sein, zumindest stand das so auf dem Schild. Aber es hat sich gelohnt. Bilder von Bächen und Wasserfällen, vom Halfdome, dem wir immer Näher kamen. Vorbei an den Royal Arches, Bogen, die durch Wasser und Eis aus der Felswand gesprengt wurden, kommen wir endlich zum Mirror Lake, direkt unter der Wand des Halfdome. Ein See, der eigentlich kein wirklicher See ist, sondern nur die Verbreiterung des Flusses. Je nach Jahreszeit ist der See mal grösser, mal kleiner.
Nach einer Pause machten wir uns auf den Rückweg, immer schön der Nase nach, ohne grosse Umwege bis zum nächsten Busstop. Wir waren ziemlich erledigt, waren wir doch ingesamt rund 17 km gelaufen. Wieder im Village angekommen gönnten wir uns einen Hot Dog und noch mehr Wasser.
Zurück beim Auto, inzwischen war es 3 Uhr vorbei, machten wir uns auf den Weg zum Glacier Point. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde, aber der Blick über das ganze Tal, auf die ganzen Berge und die vielen Wasserfälle war einfach umwerfend. Neben dem Halfdome sah man den Nevada Fall und den Vernal Fall, zweimal stürzt der Merced River hier in die Tiefe.
Wieder zurück im Hotel sind wir nach dem Essen todmüde ins Bett gefallen, nicht bevor wir uns aber gesagt hatten, morgen laufen wir nicht so viel.
Ausgeschlafen schauten wir uns heute einen ganz anderes Teil des Yosemite Parks an. Mariposa Grove of Giant Sequoia. Mammutbäume - riesig.
Die Bäume werden rund 250 Fuss hoch / 76 m hoch, die Riesen unter ihnen sind rund 2000 - 3000 Jahre alt, der älteste bekannte Baum ist rund 3200 Jahre alt. Die Höhe erreichen die Bäume relativ jung, mit etwa 1000 Jahren, dann sacken sie wieder etwas zusammen und wachsen in die Breite und werden dicker und dicker. Die rote Rinde erhalten sie durch Tannin. Tannin macht die Bäume auch resistent gegen Krankheiten und vor allem auch gegen Feuer. Die Rinde wird rund 1 Fuss, 30 cm d*** und schützt den Baum.
Und wie war das jetzt genau mit dem nicht Laufen? Das Touristentram fährt noch nicht und mit sowas wollten wir ja auch nicht fahren, also hiess es wieder, Wanderschuhe an und auf gehts. Um den schönsten Platz zu erreichen, haben wir wieder eine rechte Strecke unter die Füsse genommen. Und oh ja, es hat sich gelohnt. Vorbei am grössten Baum im Park, dem Grizzly Giant, zum California Tree, dem Baum mit dem Tunnel, zum Bachelor with the three Graces, immer weiter den Berg rauf zum Museum. So viele uralte Mammutbäume auf einem Platz - unglaublich - und weil ja das Tram noch nicht fuhr, fast keine Leute, den so weit laufen nicht alle.
Zurück beim Parkplatz stellten wir fest, dass wir doch wieder rund 10 km gelaufen waren und beschlossen, den restlichen Nachmittag ruhig anzugehen und das schöne Hotel zu geniessen, die Fotos zu beabeiten und euch ein paar Zeilen zu schreiben.
Morgen machen wir uns wieder auf den Weg - mal sehen, wohin es uns verschlägt.
See you
Andrea und Christian
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