Profile
Blog
Photos
Videos
Liebe Leser/innen
Die Fahrt ins Death Valley verlief ziemlich ruhig. Es war heiss und es wurde immer heisser. Höchste Temperatur am Ende war 111° F. Landschaftlich war es für uns interessant, wir sehen das ja nicht jeden Tag. Auch hier wieder Orangenplantagen ohne Ende und diesmal zur Ergänzung Pflaumenbäume. Dann wurde es immer trockner, mal war es eine Gröllwüste, dann wieder mehr sandig, bewachsen mit niedrigem Gebüsch. Je näher wir den Bergen wieder kamen, war es einfach nur noch Felsen, praktisch ohne Pflanzenbewuchs, aber in ständig wechselnden Farben, mal mehr, mal weniger ausgewaschen.
Ich habe ja dummerweise unseren Rand McNally zuhause vergessen, die Strassenkarte Amerikas, und wir hatten "nur" das Navi. Das war teilweise doch ein sehr mulmiges Gefühl, da wir einfach nicht so wirklich ganz genau wussten, wo uns das Ding hinführt. Und es führte uns wirklich durch eine Einöde, höchstens alle halbe Stunde ein Auto. Wir waren wirklich froh, als wir den Wegweiser Furnace Creek sahen. Erst mussten wir aber noch eine Baustelle hinter uns bringen, mitten im Nirgendwo, aber mit Flagman und Pilotcar. Gut mussten wir nicht lange warten, aber 10 Minuten bei 35 Grad ohne Schatten weit und breit reichen eh schon.
Dann endlich der Parkeingang und ein paar Häuser mit Tankstelle. Als ersten haben wir gleich Benzin nachgefüllt, wer weiss, wie lange es noch dauert und den Benzinverbrauch des Autos haben wir auch noch nicht so im Griff. Eine Stunde später hatten wir es aber geschafft. Furnace Creek, eine grüne Oase mitten in der Wüste. Das Zimmer wirklich super schön und die Preise für alles lassen sich sehen. Da war San Francisco doch um einiges teurer, und das obwohl hier die Anfahrtswege deutlich länger sind.
In der Zwischenzeit hatten wir ja auch mehr wie nur ein bisschen Hunger und wir liessen uns einen Burger schmecken. Das ist übrigens überhaupt nicht zu vergleichen mit McDoof und ähnlichem. So gesättigt machten wir uns wieder auf den Weg, erst zum Zabriskie Point und dann weiter zu Dantes View. Auf dem Parkplatz wartete eine Filmcrew auf das richtige Licht, um einen neuen Buick in Szene zu setzen, war ein schönes Auto. Da oben war die Temperatur auch richtig angenehm, liegt der Punkt doch auf 1600m ü.M. Kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns aber auf den Rückweg und konnten einige super Bilder unterwegs machen, wo die Felsen in allen Farben leuchteten.
Trotz laufender Klimaanlage haben wir gut geschlafen, es war einfach zu warm, das Ding auszuschalten und dafür das Fenster offen zu lassen. Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Scotty's Castle. Wie wir dort erfahren haben, hat das Schloss nie Scotty gehört, auch wenn er das immer behauptete. Es gehörte einem Albert Johnson und seiner Frau. Als während der Bauzeit festgestellt wurde, dass ihm der Grund überhaupt nicht gehörte, musste Albert Johnson das Land vom Staat noch einmal kaufen. Die Bauarbeiten wurden aber sofort eingestellt, denn wegen der Depression war kein Geld mehr für den Unterhalt da. Und genau so steht es immer noch da, Teile fertig gestellt, andere Teile noch im Rohbau. Das fertige Wohnhaus wurde auch genutzt. in den 50er Jahren konnte man dort für 25 $ pro Nacht pro Paar nächtigen. Viel Geld, wenn man bedenkt, dass man damals ungefähr 12$ die Woche verdiente. Scotty aber zog mit seinem Geschichten viele Leute an. Wirklich Schade, dass wir seine Geschichten nicht mehr selber hören konnten.
Auf dem Rückweg besuchten wir noch die Dünen und die Überbleibsel einer Borax Mine sowie das Borak-Museum. Zum Abendessen gabs heute ein Steak, das einfach super geschmeckt hat. Beim Essen haben wir festgestellt, dass wir in der letzten Woche wohl mehr Fleisch gegessen hatten, wie die letzten beiden Monate zusammen.
Nach dem Essen gings noch in den Pool, der so warm ist wie eine Badewanne. Die Lufttemperatur ist immer noch sehr hoch, wenn man aus dem Wasser kommt, friert man und es wird einem erst wieder warm, wenn man ganz trocken ist.
Jetzt sitze ich vor unserem Zimmer, es ist fast halb 9 Uhr und immer noch sehr warm, deutlich über 30 Grad. Ungefähr 25 m vor mir liegt seit über einer Stunde eine Coyote. Der war gestern schon hier und er lässt sich durch nichts stören. Wenn mal jemand zu nah kommt, hebt er nur kurz den Kopf oder dreht sich um und schläft weiter.
Ich verzieh mich jetzt auch wieder ins kühle Zimmer. Morgen geht unsere Fahrt weiter nach Las Vegas.
- comments